Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
Punkt für Elle.
Er beugte sich vor, bis sein Mund fast ihr Ohr berührte. „Wir wissen beide, dass das gelogen ist“, flüsterte er. „Die Kamera wird zeigen, was wirklich geschehen ist. Zwei Menschen, die sich der Leidenschaft des Augenblicks hingegeben haben. Du kannst dich selbst belügen, solange du möchtest, Elle. Aber die Kameras lügen nie. Du wolltest es.“
Er wandte den Kopf und brachte seine Lippen gefährlich nah an ihre. Lust und Vernunft lieferten sich in ihm einen ausweglosen Kampf.
Unvermutet holte Elle aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. „Was werden die Kameras wohl davon halten?“ Sie drehte sich um und verließ ohne ein weiteres Wort den Saal.
Elle tobte vor Wut. Wie hatte das nur passieren können?
Einen Moment lang hatten sie sich fast gegenseitig die Kleider von Leib gerissen. Und nur Sekunden später war aus Zane wieder der unnahbare Eisberg geworden, dessen selbstsicherer Zynismus sie wahnsinnig machte.
Seine Worte hatten sie tief getroffen. Weil er recht hatte. Sie hatte sich nach seinen Berührungen gesehnt.
Und wenn ihr Schuh nicht heruntergefallen wäre … Elle atmete tief durch. Es war sinnlos, sich etwas vorzumachen. Sie und Zane wären hemmungslos übereinander hergefallen.
Was war nur in sie gefahren?
Elle bebte vor Zorn. Dieser verdammte Mistkerl! Er war schwierig, fanatisch, hatte ein unerträgliches Geltungsbedürfnis – und tief in ihrem Innern wusste sie, dass sie sich ihm nicht mehr würde entziehen können.
Zane war kein Mann für halbe Sachen. Weder im Leben, noch im Bett. So viel war sicher. Allein die Art, wie er sie ansah. Als würde er jeden einzelnen Millimeter ihres Körpers erfassen wollen. Und genau wissen, was er mit ihr tun musste, um … Elle spürte Hitze in sich aufsteigen. Allein die Vorstellung, wie er sie ansah, erregte sie.
Unwillig schüttelte sie den Kopf. Wie um sich selbst zur Raison zu bringen. Nein, das würde nicht passieren. Niemals. Die Ohrfeige würde ihn auf Abstand halten. Und sie zugleich vor ihren eigenen Fantasien schützen.
Elle hatte lange genug mit Männern gelebt, die genauso entschlossen auftraten wie Zane. Ihr Vater war so jemand. Und ihre Brüder. Sie konnte und wollte nicht mehr mit diesen Ansprüchen und übersteigerten Erwartungen leben. Sie war nicht perfekt. Niemand war es. Auch Zane nicht.
Elle liebte ihr freies Leben zu sehr, als dass sie es leichtfertig aufs Spiel setzen wollte. Es war einfacher so. Weniger anstrengend. Und weniger schmerzlich, wenn es schiefging.
Zur Hölle also mit Zane. Warum konnte sie nicht einfach beschließen, dass er ihr egal war? Noch nie in ihrem Leben hatte ein Mann sie so leidenschaftlich herausgefordert. Sie verärgert und zugleich unwiderstehlich angezogen. Dabei kannte sie ihn kaum. War die Sache mit den Handschellen wirklich erst einen Tag her? Ja, das war sie. Doch die kurze Zeit hatte ausgereicht, dass Zane ihr nicht mehr aus dem Kopf ging.
Sie musste sich ablenken, bevor sie noch etwas tat, was sie später mit Sicherheit bereuen würde.
In einer Stunde gab es ein Lagerfeuer am Strand. Das würde sie von ihren Gedanken ablenken. Vorausgesetzt, Zane tauchte dort nicht auf … Allein die Vorstellung: funkelnder Sternenhimmel, der Duft tropischer Pflanzen, das Rauschen des Meeres … Aber nein, er würde nicht kommen. Er hatte den ganzen Tag gearbeitet. Und es war zu bezweifeln, ob er nach der Ohrfeige, die sie ihm verpasst hatte, tatsächlich noch Lust hatte, ihr wieder zu begegnen.
Sofort stahl sich die Erinnerung an den Nachmittag wieder in ihre Gedanken. Ihr war natürlich sofort aufgefallen, dass er keine Ahnung von Kunst hatte. Denn während ein Teil ihrer Aufmerksamkeit den Bildern galt, hatte sie zugleich Zane im Auge behalten. Sie hatte gespürt, wie er sich annäherte und wieder von ihr abrückte. Hatte den herben Duft seines Aftershaves gerochen, die unglaubliche Anziehung gespürt, die von seinem Körper ausging. Und sie hatte sich danach gesehnt, von ihm berührt zu werden, um seine Haut auf ihrer zu spüren.
Das war kindisch! Elle ärgerte sich über sich selbst. Sie war nie besonders schüchtern gewesen, im Gegenteil. Wenn ihr ein Mann gefiel, dann nahm sie ihn sich. So war es immer gewesen – es ging um schnellen und einfachen Sex. Nicht um komplizierte Beziehungen. Sie hasste komplizierte Beziehungen. Und sie wollte nicht verletzt werden.
Irgendetwas sagte ihr deutlich, dass Zane nicht der Typ für unkomplizierte Beziehungen war. Es würde
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