Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
nicht?“
„Er ist ein wenig speziell. Niemand weiß genau, was in seinem Kopf vorgeht.“
Elle lachte auf. Ein echtes Lachen, das tief aus dem Bauch kam und ehrlich gemeint war. Zane konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Die meisten Frauen hier im Resort lachten nur, um sich selbst darzustellen. Elle Monroe hatte das nicht nötig. Sie war einfach nur sie selbst, ohne sich darum zu kümmern, was andere über sie dachten. Und das war verdammt anziehend …
„Wie auch immer, beides ist richtig.“
„Wie bitte?“, fragte Zane irritiert.
Sie lächelte. „Ich wollte nur Ihre Frage beantworten. Ich habe mir eine Menge selbst beigebracht. Und dann habe ich Kunst studiert, an der Hochschule in Savannah. Also ist beides richtig. Und beides war nötig, um meinen Weg als Künstlerin zu finden.“
„Ich verstehe. Man kann jedes nur erdenkliche Training durchlaufen, noch so gut vorbereitet werden. Bevor man nicht selbst auf der Straße im Einsatz war, hat man keine Ahnung.“
Sie nickte. „Ja, genauso ist es.“
„Sie sind also erfolgreich mit Ihrer Kunst?“
„Sie sind also nicht mehr Special Agent?“
Zane hob eine Augenbraue. Er würde diese Frage nicht beantworten. Es war zu kompliziert, und er hatte keine Lust, die kaum verheilten Wunden wieder aufzureißen. Außerdem war Elle die letzte Frau, mit der er seine Geheimnisse teilen wollte. Er war hier, um sie zu überwachen. Und wenn er ehrlich war, dann gelang ihm das gerade nicht besonders gut.
„Also gut“, lenkte sie ein. „Ja, ich kann von meiner Kunst leben. Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt läuft es gut.“ Sie durchquerte den Raum, und ihre Schritte hallten von den Wänden wider. „Mein Vater und meine Brüder waren dagegen. Sie hätten mich lieber in irgendeinem vernünftigen Job gesehen.“
Elle blieb vor einem der Bilder stehen. Doch Zane merkte, dass sie mit den Gedanken weit weg war.
„Meine Familie hat sich ganz schön Sorgen um mich gemacht. Ich hatte so wenig Geld, dass ich in ein ziemlich heruntergekommenes Viertel ziehen musste, weil die Mieten dort billig waren. Aber ich wollte das so. Ich wollte keine Hilfe annehmen.“
„Sie wollten ihnen zeigen, dass Sie es allein schaffen.“
Elle warf ihm einen Blick über die Schulter zu. Zane sah das Glitzern in ihren Augen und fühlte sich plötzlich seltsam berührt. Als hätte sie ihm gerade eine Auszeichnung verliehen.
„Es überrascht mich, dass Sie es nachvollziehen können. Ich hätte schwören können, Sie würden die Dinge ebenso wie mein Vater und meine Brüder sehen.“
„Vielleicht hätte ich das damals auch getan“, antwortete er. „Aber ich sehe, dass Sie sich einen Urlaub an diesem Ort leisten können. Also scheinen Sie alles richtig gemacht zu haben.“
Er sah, wie sie die Mundwinkel verzog. Seine Antwort war offenbar nicht das gewesen, was sie hatte hören wollen. Und doch war da etwas zwischen ihnen. Verständnis. Anziehung. Und eine tiefe Verbindung, wie sie nur Seelenverwandte hatten. Zane spürte eine erotische Spannung in sich, wie er sie sehr lange Zeit nicht mehr erlebt hatte. Es war überwältigend. Unheimlich. Und zugleich auf eine merkwürdige Weise schön.
Nach Felicitys Tod hatte er alle Menschen um sich herum auf Distanz gehalten, weil es so einfacher gewesen war.
Aber es hatte ihn auch sehr einsam gemacht. Und obwohl er mit Simon einen guten Freund an seiner Seite hatte, so war er letztlich doch allein.
Elle löste einen Wunsch nach Nähe in ihm aus, den er lange Zeit verdrängt hatte. Und das war es, wovor Zane sich am meisten fürchtete. Er wollte sich auf niemanden mehr einlassen. Schon gar nicht auf eine Frau, die höchstwahrscheinlich kriminell war.
Vor zwei Jahren hatte Felicity den Preis für seine Fehler bezahlt. Seitdem wollte er sich nicht mehr auf seine Instinkte verlassen. Er konnte es nicht.
Doch genauso wenig konnte er verhindern, dass er sich von Elle magisch angezogen fühlte. Ihre Blicke trafen sich, und er sah, wie Elles Blick durchdringender wurde und ihre glänzenden Lippen sich leicht öffneten. Es war wie eine Einladung.
Zane streckte die Hand aus. Er wusste, er sollte sich umdrehen und weggehen. So schnell wie möglich. Doch er schaffte es nicht. Das Verlangen, Elle zu küssen, war übermächtig.
Er nahm den sanften Duft wahr, der von ihr ausging. Sie roch nach Sonne, nach Meer und nach Blumen. Zane spürte, wie seine Erregung stieg, als Elle sich mit ihrer Zungenspitze über die Lippen fuhr. Mit einer
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