Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
an einen freien Dienstleister vergeben.“
Autsch. Julie schloss die Augen. Das saß. Demütigender ging es nicht mehr.
Abrupt lehnte Asia sich jetzt aber nach vorn. „Das wäre reine Geldverschwendung. Wir haben doch jemanden, der den Job übernehmen kann.“
Julie legte ihrer Freundin beschwichtigend die Hand auf den Arm. „Lass nur, Asia“, flüsterte sie, „ist schon in Ordnung.“
Widerstrebend gab Asia sich geschlagen, doch ihr unterdrückter Ärger war ihr deutlich anzumerken. Auch Julie fiel es nicht leicht, für den Rest des Meetings ruhig auf ihrem Stuhl sitzen zu bleiben. Sie spürte genau, dass die anderen ihr mitleidige Blicke zuwarfen, aber das war nicht halb so schlimm wie Erics schnelle und entschiedene Zurückweisung. Als er das weitere Vorgehen erklärte, hörte sie kaum noch hin.
Warum gab er ihr den Job nicht? Traute er ihr nicht zu, einen Mann zu verführen? Oder zweifelte er generell an ihren Fähigkeiten als Ermittlerin? Oder sogar beides?
Erschrocken blickte Julie auf. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass das Meeting beendet war, doch ihre Kollegen verließen gerade voller Begeisterung und Elan den Raum. Neidisch sah Julie ihnen hinterher. Für sie selbst würde vermutlich wieder nur ein langweiliger Schreibtischjob abfallen.
Vorsichtig sah sie in Erics Richtung. Ihre Blicke trafen sich. Wie gebannt starrte sie in seine blauen Augen und hielt dem intensiven Blick stand. Offenbar war er kurz davor, etwas zu sagen, und sie hatte keinen Zweifel daran, dass es knallhart und unverblümt sein würde. Sie versuchte, sich innerlich zu wappnen. Doch Eric presste die Lippen aufeinander, bevor er ohne einen weiteren Ton den Konferenzraum verließ.
Julie sackte auf ihrem Stuhl zusammen und atmet tief durch.
„Das ist ja nicht gerade gut gelaufen“, murmelte Asia.
„Danke, dass du dich für mich eingesetzt hast“, sagte Julie. „Aber wenn du den Job als Lockvogel möchtest, brauchst du auf mich keine Rücksicht zu nehmen.“
Asia verdrehte die Augen. „Nein danke. Das ist einer der Gründe, warum ich den Polizeidienst quittiert habe. Ständig sollte ich für die Sitte arbeiten und mich als Prostituierte verkleiden, anstatt ernsthafte Ermittlungsarbeit zu leisten.“ Asia nahm ihren Stift und das Notizbuch. „Und? Was wirst du nun machen?“
Julie zuckte mit den Achseln. „Mich in ein Loch verkriechen und meine Wunden lecken?“
„Ach, komm“, sagte Asia leicht verärgert. „Du hast doch hoffentlich nicht vor aufzugeben, nur weil du auf Widerstand stößt?“
Julie zeigte auf die Tür. „Er traut mir den Job einfach nicht zu.“
„Das hat er nicht gesagt. Und wenn ich es mir recht überlege, hat er überhaupt keinen Grund angegeben, warum er dich nicht einsetzen will.“ Durchdringend sah Asia sie an. „Deswegen solltest du erst mal mit ihm klären, was aus seiner Sicht dagegenspricht.“
„Du hast recht.“ Manchmal musste man für seine Ziele kämpfen. Sie würde herausfinden, was Eric davon abhielt, ihr den Job zu geben, und ihm beweisen, dass er ihre Fähigkeiten völlig falsch einschätzte.
Asia erhob sich von ihrem Stuhl. „Also: Geh in sein Büro und finde heraus, was los ist.“
Julie stand ebenfalls auf und nickte niedergeschlagen. Was auch immer Erics Beweggründe waren, sie waren persönlich. Und im Moment fühlte sie sich nicht in der Lage, seiner Kritik zu begegnen. Ihr Selbstbewusstsein hatte gerade einen heftigen Dämpfer bekommen. Aber nicht nur das. All ihre wilden erotischen Träume waren soeben in diesem Meeting gestorben.
Sie hatte davon geträumt, Erics sexy Sirene zu sein. Die Frau, bei der er um sein Herz und seinen Verstand fürchten muss. Bei deren bloßem Anblick er sich von seinem Verlangen überwältigen ließ und die Kontrolle verlor.
Aus der Traum. Dazu würde es nun bestimmt nicht mehr kommen.
Herausfordernd sah Asia sie an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was ist? Willst du lieber für den Rest deines Lebens Uniformen sortieren?“
Julie gab sich einen Ruck und riss sich zusammen. „Nein, natürlich nicht.“
„Na, also.“ Asia wies auf Erics Tür. „Dann gehst du jetzt da rein und lässt dich nicht mit einem Nein abspeisen.“ Asia hatte leicht reden. Für sie sah die Welt immer so einfach aus. „Zeig ihm, dass du genauso hartnäckig und zäh sein kannst wie er.“ Leidenschaftlich reckte Asia die Faust empor.
„Und wenn er mich rausschmeißt?“
Verärgert verzog Asia das Gesicht. „Wenn du als Lockvogel arbeiten
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