Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
von ihr fernhielt.
Was auch immer es war, das ihn an Julie faszinierte: Er fühlte sich ausgesprochen wohl in ihrer Gegenwart. Sie war stets gut gelaunt, und ihre Augen sprühten vor Begeisterung. Ihre Energie schien ebenso unerschöpflich wie ihre gesunde Neugierde.
Ganz zu schweigen von ihrer natürlichen Ausstrahlung, die so sexy war, dass er deshalb regelmäßig ins Schwitzen geriet. Als sie am letzten Freitag, dem sogenannten Casual Friday , an dem alle Mitarbeiter in salopper Kleidung zur Arbeit erscheinen dürfen, ein schlichtes pinkfarbenes Tanktop, Jeans und Flip-Flops getragen hatte, war es ihm beinahe unmöglich gewesen, sich zu konzentrieren.
Dabei war Konzentration wichtig. Vor allem jetzt. Eric wischte sich das Wasser aus dem Gesicht, atmete tief durch und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Er hatte schlechte Nachrichten zu verkünden, und er hielt nichts davon, unangenehme Dinge auf die lange Bank zu schieben. Entschlossen rückte er seinen Hemdkragen zurecht, sah auf die Uhr und machte sich auf den Weg in den Konferenzraum.
Sofort herrschte Schweigen, als er den Raum betrat. Gunthrie S&I hatte nur fünfzehn Angestellte. Zehn davon übten hauptsächlich administrative Tätigkeiten aus. Nur die verbleibenden fünf hatten eine Lizenz als Privatdetektiv.
Ace, ein Computerfreak in Jeans und T-Shirts, war für die Computerforensik zuständig. Martha für Befragungen und Überwachung. Als großmütterlicher Typ war sie extrem unauffällig und wie geschaffen für diesen Job. Max, ein Ex-Soldat, überprüfte die jeweiligen Hintergründe.
Sie alle waren ungelernt zu Perry gekommen und hatten ihre Fähigkeiten erst im laufenden Betrieb erworben. Die Einzige, die über Erfahrung verfügte, war Asia. Als ehemaliger Police Officer war sie Gunthries Top-Ermittlerin.
Bei dem, was Eric vorschwebte, würde er sie gut gebrauchen können. In den vergangenen sechs Wochen hatte er bei seinem Patenonkel einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen, doch am Ende war Perry bereit gewesen, etwas Neues zu wagen. Jetzt sah Eric seinen Patenonkel an der Stirnseite des Tisches sitzen und lächelte ihn aufmunternd an.
Automatisch suchten seine Augen nach Julie, während er zum anderen Ende des Tisches ging. Aufgeregt tuschelte sie mit ihrer Freundin Asia. Erstaunlich, wie gut die beiden Frauen miteinander auskamen. Die kühle, erfahrene Asia und Julie mit ihrer warmherzigen und freundlichen Art waren ein ziemlich ungleiches Paar.
Eric fühlte die Augen sämtlicher Mitarbeiter auf sich ruhen. Ob sie wussten, dass ihre Jobs in Gefahr waren? Auch wenn er einigen von ihnen nicht unbedingt sein Auto oder gar seine Waffe anvertraut hätte, waren es gute Leute, die ihren Mangel an Erfahrung und technischem Know-how durch harte Arbeit und Enthusiasmus wettmachten.
„Okay“, sagte Eric. „Schlechte Nachrichten: Unser Vertrag für den Objektschutz von Bellows and Groggins wird nicht verlängert. Murphy and Associates haben den Auftrag bekommen.“
Betretendes Schweigen. Nur Julie schien erstaunlicherweise nicht im Geringsten beunruhigt. Sie sah ihn an, als erwarte sie ganz selbstverständlich, dass er die perfekte Lösung für die Misere aus dem Hut zauberte.
Ihr Blick ging ihm durch und durch. Julie war so voller Vertrauen in ihn und seine Fähigkeiten, als glaubte sie fest daran, dass sich hinter den Narben und der Müdigkeit ein Held verbarg, der sie retten würde.
Und wenn sie ihn so ansah, glaubte er fast selbst daran.
Plötzlich begannen alle durcheinanderzureden. Panik und Wut machten sich breit. Beschwichtigend hob Eric die Hand. „Diese Situation eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten.“
Er war fest entschlossen, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen, konnte jedoch nicht einschätzen, wie die Belegschaft auf seine Ideen reagieren würde.
„Dadurch können wir uns ab sofort wesentlich stärker um andere Aufträge kümmern und wieder ermitteln und recherchieren. Perry hat dafür bereits sein Okay gegeben.“ Eric erwähnte lieber nicht, wie schwer es gewesen war, seinen Patenonkel zu überzeugen. „Allerdings ist diese Arbeit sehr personalintensiv, was bedeutet, dass zukünftig jeder auf die eine oder andere Weise mit Ermittlungstätigkeiten betraut sein wird.“
Genau wie Eric es gehofft hatte, löste sich die Spannung im Raum ganz allmählich. Die meisten konnten es kaum erwarten, an einem echten Fall zu arbeiten.
Eric sah, wie Julie sich gespannt nach vorn beugte. Wie hätte es auch anders
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