Tiffany Hot & Sexy Band 33
dich umarmen. Hoffentlich gefällt dir dein Geschenk. Deine Tante hat mir beim Aussuchen geholfen. Sie meint, ich soll dir jedes Jahr einen weiteren Anhänger schenken. Aber trag das Armband noch nicht. Es ist noch zu groß, du könntest es verlieren. Sei lieb zu deiner Mom, ich hoffe, wir sehen uns zu Weihnachten. In Liebe, Dad
Sie zog die Gummibänder von den übrigen Bündeln, bis ihre ganze Faust voller Gummibänder war. Weihnachtskarten, Geburtstagsgrüße, Briefe zum Valentinstag und immer wieder kleine Anhänger darin. Eine Klarinette aus der Zeit, als sie damit angefangen hatte; eine winzige Schwimmbrille und eine kleine Pfeife aus der Zeit, als sie angefangen hatte, Kindergruppen im Feriencamp zu betreuen; Herzen, Vögel, Noten und Kleeblätter.
Und obwohl die Briefe stapelweise zurückkamen, hatte er weitere geschickt.
Wieso hatte ihr Vater ihr Karten und Briefe geschickt, obwohl ihm klar sein musste, dass die seine Tochter nie erreichten? Warum in aller Welt hatte er sie nicht zu ihrer Großmutter geschickt? Die hätte sie Jenna vielleicht heimlich zugesteckt.
Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Es brannte im Hals.
Sie holte sich ein großes Glas Wein, und obwohl ihr klar war, dass sie damit alles noch schlimmer machte, öffnete sie den nächsten Umschlag.
Gegen elf Uhr war sie beschwipst und völlig erschöpft vom vielen Weinen. Sie legte einen Brief zur Seite. Es waren noch viele Stapel, aber mehr ertrug sie jetzt nicht.
Alles in ihr brannte vor Mitgefühl für den Mann, der all diese Briefe geschrieben hatte, um Kontakt mit einer Tochter zu bekommen, die sich Jahr für Jahr mehr von ihm entfernte.
Am liebsten hätte sie ihre Mutter angerufen und zur Rede gestellt, aber für diese Auseinandersetzung war sie viel zu aufgebracht. Stattdessen tippte sie mit zitternden Fingern eine andere Nummer in ihr Handy. Nach dem dritten Klingeln wurde abgenommen.
„Ja?“
„Mercer?“
„Hey, Jenna. Alles okay?“ Er klang verschlafen.
„Du hast mir doch diese Box aufs Bett gestellt.“ Sie erkannte ihre eigene Stimme kaum, so schwach und verweint klang sie. „Wusstest du, dass da Briefe drin sind?“
„Ich dachte, es seien Fotos und Videos. Was denn für Briefe?“
„Von meinem Dad an mich. Ich habe sie nie bekommen. Anscheinend haben meine Eltern sie alle zurückgeschickt. Trotzdem hat er weiter an mich geschrieben und …“ Überwältigt von ihrem Kummer verstummte sie.
„Du klingst aufgewühlt.“
„Das bin ich auch. Ein bisschen. Nein, sehr sogar.“
„Vielleicht hat er sie eher für sich selbst geschrieben, damit er kein so schlechtes Gewissen hat. Tut mir leid, dass ich dich mit diesem Kram so aus der Bahn geworfen habe. Ich dachte, es sei vielleicht nett für dich, dir die alten Fotos anzusehen, wenn ich weg bin.“
„Und mir tut es leid, dass ich dich geweckt habe.“
„Macht nichts, es ist ja noch nicht mal Mitternacht.“ Er gähnte, und Jenna wünschte, sie wäre bei ihm.
„Ich lege jetzt auf, damit du wieder schlafen kannst. Ich war nur so … durcheinander. Tut mir leid, dass ich angerufen habe.“
„Ich bin froh, dass du es getan hast.“
Sie atmete tief durch. „Ich habe auch ein paar Gläser Wein getrunken, das hätte ich vielleicht besser sein lassen.“
„Wahrscheinlich.“ Er lachte leise. „Jetzt geh schlafen, okay?“
Sie seufzte, doch auf einmal fühlte sie sich unendlich erschöpft. „Das werde ich. Du auch.“
„Bye.“
„Bye.“ Sie warf das Handy aufs Kissen und rieb sich die Schläfen. Überall auf dem Bett lagen die Fotos und Umschläge verteilt, aber beim Gedanken, alles wieder zu sortieren und wegzupacken, fühlte sie sich wie gelähmt.
Die Idee, die ihr kam, war sicher eine der schlechtesten, doch bevor sie ihre Meinung ändern konnte, hatte Jenna sich die Zähne geputzt, das Gesicht gewaschen, eine Aspirin geschluckt und sich in Mercers Bett gelegt.
Sie zog die Decke bis ans Kinn und atmete tief ein. Wenn sie die Augen schloss, konnte sie sich einreden, es sei die Wärme und der Duft seines Körpers, die sie umgaben. Sie fand sich selbst erbärmlich, doch als sie einschlief, träumte sie nur von ihm.
8. KAPITEL
Als sie das Geräusch des Türriegels hörte, riss Jenna die Augen auf.
Sie schrak hoch und umklammerte Mercers Bettdecke. Hastig sah sie zur Uhr. Wer in aller Welt kam jetzt um halb drei Uhr nachts ins Apartment? Eine Ex von Mercer? Ein Freund? Ein Einbrecher?
Das Licht im Wohnzimmer ging an.
„Wer ist da?“, rief sie.
„Ich
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