Tiffany Hot & Sexy Band 34
köstlich wie immer. Allerdings hatte Jonas die ewigen Sandwiches langsam satt. Seit er das Augenlicht verloren hatte, waren sie zu seiner Dauerdiät geworden, da er dabei kein Besteck benutzen oder sein Essen auf einem Teller suchen musste.
Wenn er wieder sehen könnte, würde er als Erstes beim nächstbesten Italiener Pasta bestellen. Idealerweise mit einer der vorhin erwähnten Frauen. Ja, das wäre die Rückkehr zum normalen Leben. Dann würde diese Besessenheit nachlassen, die ihn ständig an Tessa denken ließ.
„Wir werden heute ein paar ziemlich üble Gewitter bekommen. Es wird schon ganz grau da draußen. In den Nachrichten hieß es, dass vom Süden her ein Tornado kommt“, bemerkte Garrett.
„Ein bisschen Regen können wir gut gebrauchen. Damit es mal abkühlt“, erwiderte Jonas. Er liebte Sommerstürme. Sie waren irgendwie elektrisierend. „Was treiben eigentlich Ely und Chance?“
„Die sind im Einsatz. Ely bringt den Bankjob unten in Norfolk zu Ende und Chance wird in der nächsten Zeit in New York beschäftigt sein. Ely müsste heute Abend zurückkommen, hängt auch vom Wetter ab. Ich bewache im Moment nur den Laden.“
Sie versuchten immer, drei Mann im Einsatz zu haben und sich mit der Büroarbeit abzuwechseln. Sie wollten keine Sekretärin und Garrett machte die Buchhaltung. Je weniger Leute in der Firma waren, desto besser. Schließlich ging es um Sicherheit und Vertraulichkeit.
Ely, der Zweitjüngste, war der Ernsteste. Er war Soldat beim Marine Corps gewesen und vor Kurzem von einem längeren Einsatz in Afghanistan zurückgekehrt. Nach einer fast tödlichen Verwundung durch einen Explosionskörper hatte er sich entschieden, nach Hause zu kommen und dem Familienunternehmen beizutreten.
Jonas und die gesamte Familie waren sehr erleichtert darüber gewesen.
Chance war der Jüngste – und hasste es, bei seinem Namen genannt zu werden. Er war der Hitzkopf von den vieren, bereit, jedes Risiko einzugehen. Wenn es darum ging, von einem hohen Kliff zu springen, eine halsbrecherische Verfolgungsjagd zu absolvieren oder mehrere Hundert Meter tief unter die Erde zu fahren – Chance war dabei.
Chance war außerdem ein Kampfsport-Ass. Er wirkte äußerlich locker, war aber der Gefährlichste von den vieren, denn er schien wirklich vor nichts und niemandem Angst zu haben.
Jonas war stolz auf seine Brüder und wünschte, er könnte ebenso zufrieden mit seiner eigenen Arbeit der letzten Zeit sein.
Er hatte eine Grenze überschritten, indem er fast mit Tessa Sex gehabt hätte. Wenn ihr dabei etwas zugestoßen wäre, er hätte es sich niemals verzeihen können.
Genauso wenig wie der Senator, da war er ganz sicher. Jonas konnte nur hoffen, dass im Lauf der Zeit Gras über die Sache wachsen würde und sie wieder für den Senator arbeiten könnten.
Als er und Garrett das Restaurant verließen, war es noch schwüler als zuvor. Ein warmer Wind war aufgekommen und in der Ferne hörte man es schon donnern.
„Ich muss im Büro noch einigen Papierkram erledigen“, erklärte Garrett.
Jeden Tag aufs Neue kämpfte Jonas gegen die lähmende Furcht an. Wenn er nicht arbeiten konnte, wusste er nicht, was er mit sich anfangen sollte. Er trainierte mit Gewichten, hörte sich Hörbücher an oder hörte dem Fernseher zu. Es war zum Verrücktwerden. Aber im Büro gab es nicht viel, womit er sich hätte nützlich machen können.
Es war ein schreckliches Gefühl, so nutzlos zu sein.
Sie stiegen in den Wagen und fuhren langsam die Straße hinab. Der Regen fiel jetzt in dicken, schweren Tropfen. Eine plötzliche Böe schüttelte den Wagen.
Garrett wollte etwas sagen, wurde jedoch von einem besonders lauten Donnern unterbrochen.
„Was ist los?“, fragte Jonas, als sie abrupt stehen blieben.
„Ein Baum“, sagte Garrett. „Ist einfach umgekippt, direkt vor uns auf die Straße. Das scheint ein ganz übles Unwetter zu werden. Das Büro ist näher als deine Wohnung. Lass uns dorthin fahren.“
Jonas murmelte seine Zustimmung. Wieder war er in Gedanken bei Tessa. Er könnte schwören, dass er immer noch ihre Lippen auf seinen spürte, von dem Kuss am Vormittag. Die elektrisch aufgeladene Atmosphäre schien Erinnerungen und Empfindungen noch intensiver zu machen.
Er drehte das Radio an, lauschte den Sturmwarnungen und versuchte, Tessa zu vergessen.
„Ich schwöre, Lydia, ich hatte keine Ahnung. Er ist blind! Wie konnten sie mir das vorenthalten?“, rief Tessa zum wiederholten Male. Sie ging in ihrem
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