Tiffany Hot & Sexy Band 34
Arbeitsraum auf und ab und ihre Stimme zitterte. „Und das ist er wegen mir. Mein Vater hat es bestimmt gewusst. Er hätte es mir sagen können.“
Der Regen wurde immer stärker. Dicke, schwere Tropfen fielen von einem beinahe schwarzen Himmel. Obwohl es erst Mittag war, war es fast dunkel. Das Wetter entsprach genau Tessas Stimmung.
Lydia Hamilton, die Besitzerin des Tattoo-Studios „Body, Inc.“ direkt neben Tessas Boutique „Au Naturel“ , schaute mitfühlend.
„Dein Dad ist ständig auf Reisen, das weißt du doch. Es ist nicht deine Schuld, Tessa. Diese Leute gehen täglich ein hohes Risiko ein“, sagte sie. „Das gehört zu ihrem Job. Aber es ist schon schade. Er war so sexy.“
„Das ist er immer noch. Er ist blind, nicht entstellt oder tot.“ Tessa dankte insgeheim dem Schicksal dafür.
Das war einer der Gründe, weshalb sie sich immer dagegen gewehrt hatte, dass ihr Vater Bodyguards für sie engagierte. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass wegen ihr womöglich jemand zu Schaden oder gar ums Leben kommen könnte.
„Jonas war so … zornig. Er glaubt, ich hätte ihn benutzt, um es meinem Vater heimzuzahlen.“
„Tja, so hättest du es früher auch gemacht.“ Lydia blickte Tessa vielsagend an.
„Ja, früher. Aber nicht für lange. Ich habe bald gemerkt, dass mir das nichts bringt, wenn ich mich mit irgendwelchen Losern treffe, nur um meinen Dad zu ärgern. Ich kann gar nicht verstehen, wieso Jonas so etwas von mir denkt. Wir haben uns in den letzten Wochen ziemlich gut kennengelernt. Ich dachte, er hat angefangen, mich zu mögen.“ Mehr als mögen, hatte sie gehofft.
„Nun, er hat sein Augenlicht verloren. Das ist ein Schock. Das kann schon eigenartige Reaktionen hervorrufen. Vielleicht musste er einfach seinen Frust herauslassen und du warst zufällig in der Nähe.“
„Wahrscheinlich. Aber er hat ziemlich genau ausgedrückt, weshalb er wütend auf mich ist.“
Nie hätte Tessa gedacht, dass er so schwer verletzt sein könnte. Sie erinnerte sich, wie erleichtert sie gewesen war, als sie ihn mit den Sanitätern sprechen gehört hatte. Sie hatte mitfahren wollen, doch die Polizisten hatten darauf bestanden, sie zu dem Überfall zu vernehmen. Und dann hatte ihr Vater Howie zu ihr geschickt und der Rest der Nacht war völlig chaotisch gewesen. Reporter waren aufgetaucht und sie hatte Howie irgendwie loswerden müssen.
„Bist du sicher, dass er wütend auf dich persönlich ist? Vielleicht ist er einfach ganz allgemein wütend und frustriert?“
„Mehr als wütend.“
„Nun ja, vielleicht ist es am besten, einfach abzuwarten. Vielleicht glätten sich die Wogen ja wieder.“
„Ich glaube, ich hätte mich ihm nicht an den Hals werfen sollen. Das hat sicher nicht dazu beigetragen, seine Meinung über mich zu verbessern. Aber ich war einfach so verletzt, weil er so darauf bestanden hat, dass zwischen uns nichts sein soll.“
„Du wolltest also beweisen, dass das doch der Fall ist.“
„Ja.“
„Also, nach allem, was ich beobachtet habe, konnte ein Blinder sehen, dass er verrückt nach dir ist.“ Lydia nahm eins der Probepäckchen, rieb ihre Hände mit der Lotion ein und schnupperte. „Mm, riecht gut. Ist das neu?“
„Ja. Ich wollte dir davon erzählen. Es ist eine Kombination aus Gardenien-Extrakt und Gewürzen.“
„Wirklich gut.“
„Also, ich habe ihm den Ball zugespielt, habe ihm gesagt, wenn er mich sehen will, weiß er, wo er mich findet. Ich will verdammt sein, wenn ich mich noch weiter demütige und ihn anbettle.“
„Hm, einen Mann wie Jonas anzubetteln, könnte ich mir unter gewissen Umständen vorstellen“, sagte Lydia und lächelte schelmisch
„Du bist ein schlechter Einfluss, weißt du das?“ Tessa musste ebenfalls lächeln.
Lydia sah sie mitfühlend an. „Ich weiß. Aber wenn er klug ist, dann wird er kommen und sich entschuldigen. Wenn nicht, dann ist er es nicht wert, dass du ihm nachweinst.“
„Du hast ja recht.“ Tessa seufzte. „Aber ich habe einfach noch nie bei einem anderen Mann empfunden, was ich empfinde, wenn ich mit ihm zusammen bin.“
„Dann hattest du noch nicht genug Männer, meine Liebe.“
„Ich wiederhole: schlechter Einfluss.“
„Ich muss wieder rüber in meinen Laden.“ Lydia blickte auf, als es extrem laut donnerte. Sie lächelte Tessa zu und ging zur Tür. „Ich liebe Gewitter. Du nicht, ich weiß. Wenn du dich allein fühlst, schick mir eine SMS. Ich mache heute früher zu.“
„Okay“, sagte Tessa,
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