Tiffany Hot & Sexy Band 34
ganz anders in der Zeit, als du bei ihr im Einsatz warst. Ich kann es auch nicht genau erklären, aber ich hatte das Gefühl, dass sie dir irgendwie guttut.“
„Wirklich Garret, nach allem, was du hinter dir hast, wundert es mich, dass du überhaupt noch eine romantische Ader hast.“
Das Schweigen seines Bruders erschien Jonas lauter, als wenn dieser etwas erwidert hätte. Er fluchte lautlos über sein mangelndes Taktgefühl. „Tut mir leid, Bruderherz.“
„Schon gut. Du hast ja recht. Lainey und ich hatten ein paar wundervolle Jahre. So etwas hättest du auch verdient. Du bist viel zu oft allein mit dir selbst.“
Es regnete schon die ganze Zeit, inzwischen jedoch stärker. Jonas erinnerte sich daran, dass für den Abend ein Sturm vorhergesagt war.
Jonas antwortete nicht, allerdings hatte sein Bruder mit seinen Worten direkt ins Schwarze getroffen.
Sie waren sehr unterschiedlich, obwohl sie Brüder waren. Garrett hatte seine Frau durch einen Verkehrsunfall verloren, während er beruflich unterwegs gewesen war. Das hatte ihn fast zerstört. Er war jedoch darüber hinweggekommen und Jonas war überzeugt, dass er eines Tages wieder sein Glück finden würde. Jedenfalls hoffte er das. Garrett war ein Familienmensch. Er würde ein guter Ehemann und Vater sein.
Für seine eigene Zukunft sah Jonas das jedoch nicht. Allerdings war auch für ihn die Familie das Wichtigste. Der Assistent des Senators hatte keinen Zweifel darüber gelassen, dass es ernsthafte Folgen für die Firma Berringer hätte, wenn Jonas sich noch einmal in Tessas Nähe blicken ließe. Auf keinen Fall würde er dieses Risiko eingehen.
„Du solltest heute ins Büro kommen und dir die Berichte über die neuesten Fälle anhören“, schlug sein Bruder vor, um das Thema zu wechseln.
„Vielleicht mach’ ich das.“
Nichts würde Jonas lieber tun als arbeiten, aber er fürchtete, es wäre nicht gut für das Image der Firma, wenn er sich zu oft im Büro zeigte. Besser, er hielt seinen derzeitigen Zustand geheim. Wenn es publik wurde, dass er Mist gebaut hatte und dabei auch noch ernsthaft verwundet worden war, dann wäre das Vertrauen der Kundschaft in die Firma erschüttert.
Sie hielten an. Der köstliche Duft von Käse, Steak und Zwiebeln stieg Jonas in die Nase. Sie befanden sich in ihrem Lieblingsimbiss westlich vom Stadtzentrum.
„Hier entlang.“ Garrett hielt sich an seiner Seite, während Jonas sich mit dem Stock vorantastete. Er hasste es, aber er musste lernen, seinen Weg durch schwieriges Gelände wie Straßen und öffentliche Plätze zu finden. Als sie ihren Tisch erreichten, packte er den Stock sofort weg.
„Es ist nur ein Stock, Jonas. Ein Werkzeug. Die Leute bemerken ihn kaum. Die meisten Blinden leben heutzutage ein ziemlich normales Leben.“
„Ich bin kein Blinder. Das ist nur vorübergehend“, blaffte Jonas und bereute im selben Moment seinen harschen Ton.
Garrett hatte recht, aber er war nun mal nicht gut drauf – und das war noch milde ausgedrückt –, seit Tessa bei ihm gewesen war.
Es hatte ihn all seine Kraft gekostet, sie nicht auf der Stelle ins Bett zu zerren. So sehr begehrte er sie und umso mehr verachtete er sich selbst. Wie konnte er sich so zu einer Frau hingezogen fühlen, die doch offensichtlich eine Intrigantin war? Aber wenn sie nicht Nein gesagt hätte, dann wäre es passiert.
Es war einfach nur sexuelle Frustration, weiter nichts.
Dass Jonas nichts sehen konnte, hatte Tessa offenbar überhaupt nicht abgeschreckt. Sie war heiß auf ihn, das hatte er deutlich gespürt. Konnte das alles nur vorgetäuscht sein? Er wusste es nicht. Senator Rose war außer Landes und vielleicht hatte Tessa beschlossen, die Gunst der Stunde zu nutzen und sich am Ende doch noch zu nehmen, worauf sie Lust hatte.
„Wenn schon nicht mit Tessa, dann musst du eben mehr mit anderen Menschen zusammenkommen“, fuhr Garrett fort. „Du bist blind, aber nicht unter Quarantäne. Wann hattest du das letzte Mal ein Date?“
„Fragst gerade du“, gab Jonas zurück.
„Ich hatte ein paar Dates, aber bei mir ist das etwas anderes.“
Jonas runzelte die Stirn. „Ich gehe auf keine Dates. Ich kenne genug Frauen, die zur Verfügung stehen, wenn ich eine brauche.“
„Wirklich klasse.“
„Lass gut sein, Garrett. Können wir über Fälle reden oder übers Wetter oder irgendetwas anderes? Du bringst mich noch so weit, dass ich mir wünsche, ich wäre taub.“
Garrett lachte. Ihre Sandwiches wurden serviert, sie waren
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