Tiffany Hot & Sexy Band 34
habe noch ein paar Arbeitsstiefel in der Abstellkammer. Könnten Sie die für mich holen?“, fragte Jonas.
„Natürlich.“
Tessa ging durch die geräumigen, im viktorianischen Stil renovierten Zimmer.
Die Berringers hielten so fest zusammen, es war erstaunlich, dass sie Jonas hier allein gelassen hatten, bei diesem Sturm. Nun ja, er war wirklich nicht der Typ, der sich gerne helfen ließ. Eigentlich unfassbar, dass er Tessa angerufen hatte und nicht allein nach Hause gehumpelt war.
„Danke“, sagte er widerwillig, als sie ihm die Stiefel gab.
„Gern geschehen“, erwiderte sie im gleichen Ton. „Ich schaue noch mal nach dem Fenster, dann rufe ich ein Taxi.“
„Das ist wirklich nicht nötig. Ken wird bald hier sein.“
„Das ist keine große Sache. Ich will nur sicherstellen, dass es nicht doch noch einmal hereinregnet und Ihr Fußboden ruiniert wird.“
Jonas nickte zögernd und schlüpfte in die Stiefel. Es schien ihm wirklich nicht darum zu gehen, Tessa in seiner Nähe zu haben.
Sie fand das Klebeband und sicherte die Plastikfolie mit mehreren Streifen, dann bestellte sie ein Taxi. Sie musste drei verschiedene Taxizentralen anrufen, bis sie endlich eines bekam.
„Das Taxi kommt gleich. Da draußen ist ganz schön was los“, sagte sie und zuckte zusammen, als es ohrenbetäubend laut donnerte.
„Sie hätten bei dem Wetter gar nicht rausgehen sollen“, sagte Jonas bedauernd. „Ich weiß, Sie hassen Gewitter.“
„Der Notdienst hat schon genug zu tun und mir hat es nichts ausgemacht. Keine Sorge, Sie sind mich bald los“, fügte sie noch bissig hinzu. Es war einfach zu enttäuschend, dass ihre Anwesenheit ihm so offensichtlich zuwider war.
Sie wusste, er hatte eine sehr schlechte Meinung von ihr, aber so viel Abneigung hatte sie nicht verdient. Beim Verbinden von Jonas’ Fuß hatte sie das Gefühl gehabt, als könnte er es kaum ertragen, von ihr berührt zu werden.
„Hören Sie …“, er fuhr sich mit der Hand durch sein ohnehin schon zerzaustes Haar, „… ich bin Ihnen dankbar, dass Sie gekommen sind.“
Tessa erwiderte nichts. Das Schweigen ließ die Sekunden endlos wirken.
„Gern geschehen“, sagte sie endlich. Zum Glück hupte in dem Moment das Taxi vor dem Haus. Tessa sagte nichts mehr. Was gab es auch noch zu sagen? Sie hatte geglaubt, sie mochte Jonas; sie war sich so sicher gewesen, dass zwischen ihnen die Luft brannte. Aber sie würde ihn nicht um seine Gunst anflehen. Trotzdem, es tat weh.
„Was ist mit dem Kater?“
„Der kann hierbleiben. Er verträgt das Autofahren nicht sehr gut und seine Sachen sind alle hier – Futter- und Wassernapf ebenso wie sein Schlafkorb.“
„Na schön. Wenn Sie meinen.“
„Er hat auch eine Katzenklappe in der Hintertür, falls er nach draußen will. Normalerweise bleibt er aber nachts hier drin.“
„Dann lassen Sie uns gehen.“ Jonas wich zurück, als Tessa nach seiner Hand griff.
„Ach, kommen Sie schon, Jonas. Ich helfe Ihnen nur ins Taxi. Keine Sorge, ich tue Ihnen nichts“, sagte sie und presste die Lippen zusammen.
Jonas stieß die Luft aus, er schien genauso angespannt zu sein wie sie. „Es hat nichts mit Ihnen zu tun, Tessa. Mir ist das alles so zuwider“, gestand er. „Die ganze Situation und dass ich mich die ganze Zeit herumführen lassen muss wie ein Schoßhündchen.“
Ihr Ausdruck wurde augenblicklich weicher. Jonas war ein Beschützer, ein Mann, für den es inakzeptabel war, verletzlich oder gar hilflos zu sein. Er stellte sich schützend vor die, die es waren. Tessa durfte ihre Gefühle nicht so wichtig nehmen. Sie begriff, wie schwierig die Situation für Jonas war.
„Schoßhündchen?“, murmelte sie, als sie ins Taxi stiegen. „Ich würde eher sagen, Rottweiler.“
Tessa musste sich beherrschen, um nicht aus dem Taxi zu springen, als sie bei ihrem Geschäft ankamen. Das Schweigen und die Anspannung zwischen ihr und Jonas waren unerträglich.
„Feierabend“, verkündete der Taxifahrer, als Tessa ausstieg, Jonas jedoch sitzen blieb.
„Mein Bekannter muss aber noch nach Hause“, sagte sie, doch der Fahrer schüttelte entschieden den Kopf.
„Keine weiteren Fahrten“, sagte er und schaute Jonas an, der natürlich nichts davon bemerkte.
„Er sagt, Sie müssen aussteigen“, erklärte Tessa.
„Ja, das habe ich mitbekommen“, brummte er. Offenbar war er gar nicht begeistert von dieser Aussicht. Tessa fühlte sich beleidigt, aber sie ließ sich nichts anmerken. „Sie können mit
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