Tiffany Hot & Sexy Band 34
er seine Pflicht getan. Nichts wie weg hier.
„Er wird sich fürchterlich langweilen“, vermutete Catherine. Als ob terrorisierte Schwestern und zurechtgewiesene Ärzte für ihren Sohn nicht unterhaltsam genug wären. „Vielleicht kannst du ihn heute Nachmittag ja noch mal besuchen?“
„Ich befürchte, dass meine Besuche nicht gut für seine Gesundheit sind“, sagte Cade und versuchte, seinen Worten mit einem Lächeln ihren bitteren Klang zu nehmen. Sosehr er seine Großmutter auch liebte, sah er doch keinen Grund, ihr vorzumachen, dass sich Sohn und Enkel eines Tages versöhnt in die Arme fallen würden.
„Es wäre für euch beide gut, wenn ihr mehr Zeit miteinander verbringen würdet“, beharrte Catherine und tunkte einen Keks in ihren Tee. „Außerdem erleichtert es ihn sehr, zu wissen, dass du dich um seine Angelegenheiten kümmerst.“
„Du meinst, eine Nachbarin zu vertreiben, die dich früher mit ihren Teddybären besucht hat“, sagte Cade. „Ich habe diesbezüglich noch gar nichts getan.“
„Aber das wirst du doch noch, oder?“ Catherine beugte sich vor. „Was auch immer du von den Geschäftspraktiken deines Vaters halten magst, Eden braucht deine Hilfe. Du wirst ihr dabei helfen, eine Lösung zu finden, richtig? Bitte kümmere dich um sie.“
Und wie er sich letzte Nacht um sie gekümmert hatte, verdammt.
Aber das war ganz bestimmt nicht das, was seine Großmutter meinte. Und es war auch nicht das, woran er permanent denken sollte. Er musste es vergessen. So tun, als wäre es nie passiert.
Bevor er etwas Dummes tat.
„Mrs Sullivan“, rief Dora aus der Diele. „Ein Anruf für Sie.“
Die Haushälterin lächelte Cade freundlich zu und ließ sich nicht im Geringsten anmerken, dass die beiden monatlich in Kontakt standen, weil sie ihn regelmäßig über den Zustand seiner Großmutter informierte.
„Wohl wieder jemand, der mehr über dein gestriges Geturtel mit Eden wissen möchte. Für jemanden, der noch gar nichts getan hat, hast du schon eine Menge Staub aufgewirbelt“, sagte Catherine und erhob sich mit einer Leichtigkeit, die ihr Alter lügen strafte. „Wenn ich wiederkomme, erzählst du mir alles. Dann kann ich den Leuten etwas antworten. Und danach erzählst du mir, was wirklich passiert ist zwischen euch, ja?“
Verflixt.
Cade schaffte es, so lange zu warten, bis seine Großmutter den Raum verlassen hatte – dann vergrub er sein Gesicht in den Händen und stöhnte.
Was hatte er sich nur dabei gedacht, so über Eden herzufallen?
Klar, es machte ihm viel Freude, mit ihr Zeit zu verbringen, sie war sexy und süß.
Aber sie war auch jemand, der ihn an seine Heimatstadt binden würde – und eigentlich hielt ihn hier nur noch seine Großmutter.
Seine Erinnerung an die letzte Nacht ließ ihm regelrecht das Wasser im Munde zusammenlaufen und er stand schnell auf. Unruhig ging er im Wohnzimmer seiner Großmutter auf und ab. Er wollte einfach verschwinden. Zurück nach … ja, wohin eigentlich?
Zur Basis nach Colorado?
Was sagte es über ihn aus, dass er zu dem einen Ort, den er eigentlich immer als sein Zuhause bezeichnet hatte, nicht mehr zurückkehren wollte?
Er spürte die Anspannung im Nacken und fragte sich, was mit ihm passiert war.
Sonst konnte er den nächsten Einsatz kaum erwarten, hatte er sich immer schon nach dem nächsten Abenteuer gesehnt, noch bevor seine aktuelle Mission beendet war.
Und jetzt?
Jetzt hatte er nichts mehr.
Das Einzige, was momentan in ihm Gefühle hervorrief, war Eden. Und auf sie konnte er sich nicht einlassen. Er hatte eine Linie überschritten, hatte letzte Nacht kurzzeitig den Kopf verloren. Aber er war schlau genug, vorsichtig genug, dass er dafür sorgen würde, dass sich das nicht wiederholte.
Egal, wie sehr er es sich wünschte.
Denn eines hatte er immerhin schon sehr früh von seinem Vater gelernt: Dass man nicht immer bekommen konnte, was man wollte.
Als seine Großmutter schließlich wieder ins Wohnzimmer kam, war er dankbar und froh, aus seinen Gedanken gerissen zu werden.
„Das war Reba Carmichael. Wir essen morgen zu Mittag und bringen uns auf den neuesten Stand.“ Cade wartete, bis sie sich gesetzt hatte, dann nahm auch er seinen Platz wieder ein. „Sie meinte, dass sie Neuigkeiten hätte und dass sie mir zeigen will, wie groß ihre Katze geworden sei. Habe ich es richtig verstanden, ihr zwei seid euch letztens begegnet?“
„Mrs Carmichael?“, fragte er. „Ich glaube, ich bin ihr zuletzt begegnet, als ich
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