Tiffany Hot & Sexy Band 34
Tür, bevor Eden sich überhaupt richtig aufrappeln konnte.
„Hallo Mrs Carmichael“, grüßte sie zurückhaltend.
„Ich habe Paisley dabei“, erklärte die Dame unnötigerweise, denn die Katze lag auf ihren Schultern. Mrs Carmichaels Blick wanderte unruhig zwischen Eden und dem Hund hin und her. „Ich würde es allerdings begrüßen, wenn ihr hier nichts Angst einjagen würde.“
„Paisley und Mooch kennen sich schon“, sagte Eden und streichelte dem Hund kurz über den Kopf. Dann hielt sie der Katze ihre Finger zur Begrüßung hin. Das Tier gähnte herzhaft, dann stellte sie sich auf den Schultern ihres Frauchens auf, streckte sich und ließ sich mit einem Mal in Edens Arme fallen.
„Ja, hallo!“, sagte Eden lachend und fing die Katze auf. „Bist du niedlich. Und ganz schön schwer!“
Eden zog einen zweiten Stuhl heran und ließ sich mit Paisley neben Mrs Carmichael nieder.
„Na sieh einer an!“ Mrs Carmichael betrachtete die Katze, die ruhig auf Edens Schoß lag. „Eigentlich kann sie andere Menschen nicht ausstehen.“
„Savannahs sind bekannt dafür, etwas – vorsichtig zu sein“, bestätigte Eden und kraulte die Katze unterm Kinn. „Aber wenn sie sich mal auf jemanden einlassen, dann für immer.“
„Aha.“
„Was ist denn?“, fragte Eden und lächelte die mürrische Dame an.
„Mir war nicht klar, dass du dich mit seltenen Rassen so gut auskennst. Und dass du so einen guten Draht zu Tieren hast.“
„Das ist mein Job“, sagte Eden einfach und dachte sich, dass es leichter wäre, das Gesagte freundlich aufzunehmen, als sich davon provozieren zu lassen. Was war los mit diesen Leuten? Dachten sie wirklich, sie zu kennen? Dass sie die liebe Kleine wäre, für die sie alle hielten, die nicht ganz dazugehörte?
„Natürlich, aber ich dachte, dass du dich eher mit solchen Tieren beschäftigst“, sagte Mrs Carmichael und deutete auf den Mischling, der an ihren Schuhen schnüffelte, als wären sie aus Speck.
„Ich versuche möglichst keine Unterschiede zu machen“, sagte Eden freundlich und warf dem zerzausten Hund einen liebevollen Blick zu, während sie die Katze kraulte, die mehr kostete als ihr Auto. „Mooch hat niemanden, seit sein Frauchen gestorben ist. Er lebte zwölf Jahre bei ihr und war am Ende ihre einzige Gesellschaft. Als sie einen Herzinfarkt hatte, ist er aus dem Fenster gesprungen und so lange bellend vor dem Haus auf und ab gelaufen, bis jemand auf ihn aufmerksam wurde und die alte Frau entdeckte.“
Mrs Carmichaels Mund stand offen. Sie sah den Hund gerührt an – sah ihn zum ersten Mal wirklich an.
„Alles, wofür sich die Familie seines Frauchens interessierte, war das Erbe und das, was sich zu Geld machen ließ. Den Hund wollten sie einschläfern lassen.“
„Um Himmels Willen!“
Als hätte Eden ein Gewehr auf das Tier gerichtet, schnappte sich Mrs Carmichael den Hund, zog ihn auf ihren Schoß und erdrückte ihn fast mit ihrer Umarmung.
„Das kommt häufig vor“, sagte Eden traurig. Sie hasste es, dass sie nicht mehr tun konnte. Aber immerhin sah sie eine ganz neue Seite an Mrs Carmichael. „Die Tierheime, Rettungsdienste und viele andere Tierärzte wissen, dass ich solche Sonderfälle aufnehme und nach einem neuen Zuhause für sie suche. Einer von ihnen rief mich wegen Mooch an und ich konnte die Erben davon überzeugen, ihn mir zu überlassen.“
„Und hast du schon ein neues Zuhause für ihn?“
Eden schüttelte den Kopf und ließ den Kopf leicht sinken. „Nein, aber ich suche weiter. Ich kann ihn einfach nicht behalten, es sind schon zu viele Hunde hier, und so werde ich keinem von ihnen mehr gerecht.“
Mooch, der ein untrügliches Gespür für Situationen zu haben schien, leckte der alten Dame genau in dem Moment übers Kinn und fiepte dabei fröhlich. Mrs Carmichael lachte und umarmte ihn fest.
„Das ist zu schade. Ich kann ihn leider auch nicht mitnehmen, Mr Carmichael ist allergisch auf Hunde. Aber ich kenne da jemanden …“
Eden grinste.
Mooch war so gut wie untergebracht. Mrs Carmichael war dafür bekannt, niemals etwas zu sagen, das sie nicht auch hundertprozentig so meinte. Die Steuerklasse ihrer Freunde konnte Eden sich vorstellen und so war ihr klar, dass Mooch seine goldenen Jahre von nun an in absolutem Luxus verbringen würde.
Schließlich kam die alte Dame zum eigentlichen Grund ihres Besuchs.
„Ich hörte, dass dieser liebe Junge Sullivan dir geholfen hat, Paisley zu retten.“
Der liebe Junge?
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