Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
nicht erkannt. John T. Stone wollte sie einfach nicht. Punkt.
Sie hatte nackt und willig in seinem Bett gelegen, und er hatte sie nicht angefasst.
Stattdessen lag er unschuldig und tief schlafend neben ihr. Dass er erregt war, hatte sie bei ihrer unfreiwilligen Berührung mit diesem Körperteil bemerkt. Doch vermutlich träumte er von Sex mit einem Flittchen aus Bozeman. Während Jassie McQuilty die ganze Nacht bereit und voller Verlangen neben ihm gelegen hatte.
Sie seufzte unglücklich. Wie konnte man nur so einen kompletten Idioten aus sich machen? Und das vor der gesamten Stadt? Die Leute hatten ja bereits Wetten darauf abgeschlossen, ob sie es schaffen würde, den Sheriff rumzukriegen. Wie peinlich ihm das sein musste. Er war ein anständiger Mann, und sie hatte ihn in Bear Claw lächerlich gemacht. Er musste schließlich hier auf Jahre leben, während sie bald wieder abziehen würde.
Kein Wunder, dass er ihr aus dem Weg gegangen war.
Ein Wunder nur, dass er sie nicht hasste.
Oder tat er das vielleicht?
Jassie hatte sich noch nie im Leben so sehr geschämt. Und sie war todunglücklich. Sie schaute noch einmal sehnsüchtig auf John T., der immer noch fest schlief. Dann stand sie auf und schlich aus dem Zimmer. Sie griff nach dem Telefonhörer, legte ihn dann aber gleich wieder auf.
In Bear Claw gab es keine Taxis. Das wurde ein langer Heimweg werden. Zu Fuß.
8. KAPITEL
Was für eine Sorte Frau war das, die einem Mann hinterherlief und, nachdem er sie ausgezogen, unter die Dusche gezerrt und ins Bett gepackt hatte, sofort einschlief?
John T. Stone saß in seinem Büro und war sauer. Eine neue Ausgabe des
Globe
würde morgen früh erscheinen, und er hatte seinen Stellvertreter ins Verlagsgebäude geschickt, um eine druckfrische Ausgabe zu besorgen. Er stand auf und ging nervös auf und ab. Immer wieder warf er einen Blick aus dem Fenster.
Und was für eine Sorte Frau war das, die sich eine ganze Nacht lang an einen Mann kuschelte, nur um dann vor Sonnenaufgang einfach abzuhauen? Ehe dieser Mann überhaupt die Gelegenheit bekam, etwas zu tun? Wie gemein, ihn frustriert vor unerfülltem Verlangen zurückzulassen!
Wie nannte man so eine Frau?
Klar, ein Biest.
Diese Frau war ihm wochenlang nachgelaufen, hatte ihn immer wieder abgepasst, ihn mit Donuts und verführerischen rosa Lippen verrückt gemacht. Jetzt begehrte er sie mit allen Fasern seines Körpers. Wenn er harmlose Zuckerplätzchen sah, wurde ihm heiß vor Lust, weil er an Jassies Lippen, ihre Zunge dachte. Zu Hause im Schrank hatte er alle Zutaten für Donuts. Ganz zu schweigen von den tiefgefrorenen Schmalzkringeln. Warum verschwand diese Frau dann einfach vor dem Frühstück?
Wie nannte man eine Frau, die einem Mann so etwas antat?
Im Übrigen ging sie nicht ans Telefon, öffnete ihm nicht die Tür. Sie versteckte sich in ihrem Büro und ließ sich verleugnen, wenn er sie sprechen wollte.
Wie nannte man so eine Frau?
Jassie McQuilty, so hieß diese Frau.
Er hatte genug. Er hielt es nicht mehr aus. Verdammt, er hatte endlich beschlossen, sich wieder auf eine Frau einzulassen. Eine Bindung einzugehen. Und was tat diese verflixte Frau? Sie lief weg.
Er wollte ihr noch eine einzige Chance geben. Sie sollte Gelegenheit haben, sich endgültig für oder gegen ihn zu entscheiden. Wenn sie sich gegen ihn entschied – hm, dann blieb ihm nichts anderes übrig, als mit schmutzigen Tricks zu arbeiten.
Wo zum Teufel blieb Norbett? Es konnte doch nicht so lange dauern, die Zeitung zu holen und wieder herzukommen?
J.T. war überrascht gewesen, als die letzte Ausgabe des
Globe
mit der Story über das Busunglück erschienen war. Nicht, weil der Artikel brillant gewesen war – denn das war er –, sondern weil darin nichts darüber stand, wie eine mutige junge Frau ihre Gesundheit aufs Spiel gesetzt hatte, um in einer kalten, regnerischen Nacht ein verängstigtes Mädchen, das im Wrack des Busses gefangen war, zu trösten. Das Fehlen dieser Nachricht war das Einzige, was er an dem Artikel bemängelte.
Außerdem hatte er es seltsam gefunden, dass sie, im Gegensatz zu den vorherigen Ausgaben des
Globe
, seine Person nur am Rande erwähnt hatte. Der Satz, der sich auf ihn bezog, hieß: “Die Rettungsaktion wurde unter Aufsicht des Sheriffs von Bear Claw durchgeführt”. Keine Anspielung auf seine Männlichkeit, sein Aussehen, nicht einmal sein Name wurde genannt.
Nicht, dass ihm etwas daran lag. Eigentlich hätte er erleichtert sein müssen.
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