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Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquie D'Alessandro , Anne Gracie , Kate Thomas
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nur in ein Hochzeitskleid zu schlüpfen, und schon will ich Aschenputtel sein oder wer auch immer den Prinzen bekommen hat.
    Allerdings wäre es vielleicht ganz interessant, zur Abwechslung mal über etwas anderes als Knochenbrüche zu reden. Eine platonische Ehe wie ihre bot vermutlich die Möglichkeit, überlegte sie, während die beiden Brautjungfern endlich ihre Haarnadel-Tortur beendeten und zurücktraten, um ihr Werk zu begutachten.
    Auf beiden Gesichtern bildeten sich Sorgenfalten, während sie die Köpfe neigten, zurücktraten, die Köpfe zur anderen Seite neigten und wieder herantraten.
    “Was ist los?”, fragte Melinda. War es so offensichtlich, dass sie in sterile Kittel gehörte statt in dieses Kleid?
    “Na ja …”, meinte Noreen.
    “Warte!” Sherry schnippte mit den Fingern und beugte sich vor. Vorsichtig nahm sie Melinda die Brille von der Nase.
    “Oh”, flüsterte Noreen.
    “Ich wusste es”, erklärte Sherry und drehte Melinda zum Spiegel. “Schau sie dir an”, befahl sie, “die hübscheste Braut von ganz Dallas.”
    Es muss am Kleid liegen, dachte Melinda benommen. In diesem Kleid mit seinem tiefen Ausschnitt, dem mit Perlen bestickten Oberteil und dem spitzenbesetzten weiten Rock würde jeder atemberaubend aussehen. Und Raouls magische Frisierkünste hatten natürlich auch das Ihre dazu beigetragen.
    Noreen drückte ihr gerade den Brautstrauß in die Hand, als ihr Ehemann den Kopf zur Tür hereinsteckte. “Seid ihr so weit?”, fragte er.
    Melindas Cousine lächelte glücklich. “Sind wir, Darling. Wie geht es meinem Engel?”
    Bobby kam zu ihnen, einen Buggy schiebend. “Der schläft noch. Aber wer weiß, wie lange noch. Also, Ladys, auf geht’s”, verkündete er und verschwand wieder.
    “Geh schon vor, Noreen.” Sherry drückte ihr Melindas Brille in die Hand und schob sie sanft in Richtung Tür. “Gib sie Melinda zurück, wenn sie den Kuchen angeschnitten haben”, befahl sie, dann, als sie allein waren, wandte sie sich an Melinda. “Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, das weißt du, oder?”
    Melinda nickte. Sie heiratete keinen bewundernswerten Prinzen, der sie leidenschaftlich liebte und sie in sein Schloss bringen wollte. Es war ihr Schloss – und es musste geputzt werden.
    “Du gehst einfach nach vorn und sprichst den Treueschwur nach”, erinnerte Sherry sie.
    Melinda holte tief Luft. Sie brauchte Jacks Hilfe im Haushalt. Und er wollte ihren Versicherungsschutz. Ohne ihre Brille war irgendwie alles verschwommen. Sie würde einfach so tun, als spielten sie ein Spiel. “Okay”, erklärte sie und verkrampfte die Finger um ihren Blumenstrauß. “Bringen wir es hinter uns.”
    Sherry führte sie vom Umkleidezimmer durch die Halle zu einem anderen Raum und blieb am Ende eines Ganges stehen, der durch Reihen von weißen Klappstühlen führte – die zum größten Teil von Leuten besetzt waren, die sie heute zum ersten Mal sah.
    Orgelmusik vom Band erklang aus den Lautsprechern.
    “Wenn du den Hochzeitsmarsch hörst”, instruierte Sherry leise, “dann gehst du langsam nach vorn. Bleib stehen, wenn du bei den Smokings angekommen bist.”
    Jack im Smoking. Melinda riss die Augen auf.
    Sie brauchte keine Brille, um ihren Zukünftigen zu erkennen. Das gestärkte weiße Hemd und die Smokingjacke betonten seine breiten Schultern. Ihr Blick glitt zu seinem dichten goldbraunen Haar mit dem niedlichen Wirbel und zu seinen kobaltblauen Augen.
    In wenigen Minuten würde der Standesbeamte sie fragen, ob sie Jack zum Mann nehmen wollte. Welche Frau würde das nicht wollen? Sie war zwar fleißig wie eine Biene und im gesellschaftlichen Umgang so unerfahren wie eine Nonne, aber sie war nicht verrückt. Irgendwo tief in ihrem Inneren regten sich ihre weiblichen Hormone.
    “Okay, Noreen”, flüsterte Sherry. “Wir können.”
    Jack zupfte an seinen Manschetten und ließ dann den Arm sinken. Er versuchte, angemessen ernst auszusehen, doch am liebsten hätte er wie ein Idiot gegrinst. Denn hier stand er vor einem riesigen Kamin, den Sherrys Freundin festlich mit Blumen und Bändern geschmückt hatte. Und wenn er seinen Kopf ein wenig nach links drehte, dann konnte er seine Schwester Tess in der ersten Reihe sitzen sehen.
    Das Leben war wunderbar, und wenigstens einmal hatte er den einfachsten Job bei einer Hochzeit: das Treuegelöbnis wiederholen, die Braut küssen und den Kuchen anschneiden.
    Und es gab keinen Jensen und keine Tretmühle bei Loeb-Weinstein mehr. Nur ab und zu

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