Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
zu Mann und Frau”, sagte der Standesbeamte. “Sie dürfen die Braut jetzt küssen.”
Jack beugte sich zu ihr, um ihr einen kurzen, harmlosen Kuss zu geben, und Melinda hob ihm das Gesicht entgegen. Aus großen Augen blinzelte sie ihn an, und das schwelende Verlangen in ihm explodierte.
Mit einem leisen Stöhnen eroberte er ihren Mund.
Alles andere schien in den Hintergrund zu rücken, als ihre Lippen sich trafen und miteinander verschmolzen. Er vertiefte den Kuss. Einer von ihnen seufzte entzückt. Ihre Körper schienen in Flammen zu stehen, ihre Finger umklammerten seine Arme, schlangen sich um seinen Nacken und glitten dann in sein Haar.
Jack zog Melinda näher an sich und fuhr mit den Händen über ihren Rücken.
“Na, na, großer Bruder.” Er wurde am Oberarm gepackt und fortgezogen.
Was? Wer?
Jack blinzelte. “Geoff?”
“Spar dir das für die Flitterwochen auf”, meinte sein Bruder grinsend.
“Obwohl wir jetzt verstehen, warum alles so schnell gehen musste”, fügte Kevan zwinkernd hinzu.
Der Standesbeamte unterbrach sie mit einem Räuspern, legte Braut und Bräutigam die Arme auf die Schultern und drehte sie so, dass sie sich den Gästen zuwandten. “Meine Damen und Herren, darf ich Ihnen Mr. und Mrs. Halloran vorstellen?”
Die Gäste applaudierten.
“Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass jeder seinen Namen behält?”
“Ja.” Melinda klang völlig ruhig. “Aber im Moment denke ich, dass unsere Gäste mehr am Essen als an solchen bürokratischen Dingen interessiert sind.”
War er der Einzige, den dieser atemberaubende Kuss völlig aus dem Gleichgewicht gebracht hatte? Jack sah zu, wie seine Frau den Brautstrauß in die eine Hand nahm und die andere auf seinen Arm legte.
Sherry stupste ihn an. Jack begann gehorsam vorwärts zu gehen, blieb dann jedoch abrupt stehen. Du meine Güte! Was war, wenn Sex mit Melinda genauso gut war wie dieser Kuss?
“Weiter, Halloran”, drängte ihn Sherry. “Jetzt kommen wir endlich zum angenehmen Teil.”
Jack stöhnte.
In dem Bemühen zu verbergen, wie sehr der Kuss sie aufgewühlt hatte, lächelte und nickte Melinda wie ein Roboter, während sie Glückwünsche entgegennahm, sich fotografieren ließ und dann den Kuchen anschnitt.
Selbst als Jack sie auf die Tanzfläche führte, hatte Melinda das Gefühl, neben sich zu stehen. Statt ein Nervenbündel zu sein, als seine Hand sich auf ihren Rücken legte, oder einfach blindlings über die Tanzfläche zu stolpern, wirbelte und glitt sie geschmeidig im Takt der Musik dahin.
“Siehst du? Rache ist wirklich süß.” Jacks tiefe, weiche Stimme durchdrang den sinnlichen Nebel in Melindas Kopf. Es war ein lässiger, kühler Kommentar. Doch das sollte sie eigentlich nicht wundern, denn für jemanden, der so offensichtlich ein Experte im Küssen war wie ihr Scheinmann, hatte dieser Kuss wohl absolut nichts bedeutet. Hier geht es lediglich um eine geschäftliche Abmachung, ermahnte Melinda sich. Auch wenn es ihr vorkam wie ein wahr gewordener Traum.
“Ich vermute, es hat seine guten Seiten.” Melinda fand, dass ihr der blasierte Ton ganz gut gelungen war.
Die Musik endete, und Jack blieb stehen und senkte langsam den Kopf.
“Jetzt darfst du mal mit einem guten Tänzer tanzen.” Ein kleinerer Jack – ohne den süßen Haarwirbel – sah sie grinsend an. Geoff, du erinnerst dich? Kümmere dich um deine Gäste”, befahl er dem Bräutigam. “Kevan und ich werden uns mit unserer neuen Schwägerin bekannt machen.”
Melinda tanzte mit Geoff und amüsierte sich danach mit Kevan. Beide Männer hatten Jacks blaue Augen und dieselbe Haarfarbe. Einer von ihnen meinte, dass der abwesende Bruder ebenfalls so aussah. Sie alle kamen nach ihrem Vater.
Jacks Kinder würden bestimmt auch so aussehen. Denk nicht einmal dran, ermahnte sie sich.
Als die die Musik wieder einsetzte, erklärte Melinda Kevan, dass sie sich die Nase pudern müsse, und schaute sich um.
Jack stand am Büfett, lachte und redete mit einigen ehemaligen Kollegen. Sherry hatte ebenfalls eine kleine Gruppe um sich herum versammelt.
Noreen war mit ihrem Ehemann und dem Baby schon verschwunden.
Niemand kam auf Melinda zu; sie schaffte es nicht, sich zu einer der Gruppe von Gästen zu gesellen.
Mir fehlt wirklich der gesellschaftliche Schliff, dachte sie missmutig. Hier stehe ich, ein Mauerblümchen auf meiner eigenen Hochzeit. Small Talk liegt mir eben nicht. Am besten, sie machte sich unsichtbar, bis es Zeit war zu
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