Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
entwickeln. Er brauchte nur an seine Schwester zu denken.
“Ein guter Kinderchirurg hätte Harrys Leben vielleicht retten können.”
Das Verlangen wurde immer stärker. Jack versuchte es zu unterdrücken und befahl sich, nicht länger an sinnlich grüne Augen, sexy Parfum und das Geheimnis, was wohl unter dem heutigen formlosen Kleid versteckt war, zu denken.
Sie zuckte mit den Achseln, und das Haar fiel ihr über die Schultern. “Deshalb bin ich Ärztin geworden. Und dieses Stipendium ist der letzte Teil der Ausbildung, die ich noch brauche, um andere Kinder zu retten.”
Ohne nachzudenken, griff Jack nach ihrer Hand und drückte sie. “Und ich werde dir dabei helfen.”
“Die Nächsten bitte!”
Den gelangweilten Beamten hinter dem Schalter anlächelnd, trat Jack vor. Es würde nicht allzu viel Mühe kosten. Wie schwer war schon Staubwischen? Auf jeden Fall würde er seinen Teil der Abmachung erfüllen.
Nach einem kurzen Zögern folgte Melinda ihm.
Innerhalb weniger Minuten hatten sie den Papierkram erledigt und waren wieder auf dem Weg nach draußen. Als Melinda in ihrem Arztkittel nach ihren Schlüsseln suchte, stopfte Jack die Heiratserlaubnis in seine Hemdtasche und stoppte Melinda, indem er ihr die Hände auf die Schultern legte.
“Warte eine Minute”, sagte er und versuchte die angenehme Wärme zu ignorieren, die die Berührung in ihm auslöste. “Deine Sorgen sind fast vorbei.”
“Ist das ein Versprechen?”, fragte sie und lächelte zaghaft.
Und Jack fühlte sich irgendwie merkwürdig. Als ob die Erdachse sich bewegt hätte. “Ja”, versicherte er. “Ich kann dir nicht versprechen, dich für immer zu lieben, das ist klar, aber während der nächsten sechs Monate werde ich mich um dich kümmern, damit du deine Assistenzzeit überstehst.”
“Und um das Haus meiner Eltern, nicht?”, hakte Melinda nach. “Ich verdanke ihnen sehr viel.”
“Um das Haus auch”, erklärte Jack “Pass auf, wir heiraten am Samstag. Dann konzentrierst du dich ganz auf deine Arbeit, während ich mich um das Haus kümmere und für meine Prüfung lerne. Es wird alles wunderbar klappen.”
“Ich werde dich daran erinnern, Jack.” Melinda schaute auf ihre Uhr. “Jetzt muss ich los.” Ihr schokoladenfarbenes Haar wirkte wie ein geöffneter Seidenfächer, als sie sich umdrehte. “Bis Samstag.”
Jack sah ihr hinterher. Diese Sache mit ihrem Haar wurde geradezu zu einer Obsession bei ihm. Vielleicht sollte er sie dazu ermuntern, es zu einem Zopf flechten. Oder es abschneiden zu lassen.
Während der nächsten Woche nahmen ihn die Hochzeitsvorbereitungen und Jensens Transaktionen voll in Anspruch. Zu sehr, um sich Gedanken über die wiederkehrenden Lustattacken zu machen, die ihn immer vor dem Einschlafen überfielen, wenn er sich an Melindas weiche Schultern und ihren süßen Duft erinnerte.
“Au!” Melinda zuckte zusammen, als Sherry und Noreen ihr abwechselnd Haarnadeln in den Kopf pieksten. Ich hätte doch den Friseur den Schleier feststecken lassen sollen, dachte sie, als eine weitere Nadel sich in ihre Kopfhaut bohrte.
Dummerweise hatte sie Raouls Angebot abgelehnt, weil sie den Salon nicht in Jeans, T-Shirt und einer Wolke von Tüll verlassen wollte.
Inzwischen hatte Sherry sie geschminkt, und ihr dann mit Noreen zusammen geholfen, in das wogende weiße Hochzeitskleid zu steigen und die unzähligen winzigen Knöpfe zu schließen.
Während der ganzen Zeit hatte sie keinen Blick in den Spiegel werfen dürfen. “Warte, bis wir fertig sind”, beharrte Sherry.
Melinda fürchtete, dass sie es niemals bis zum Altar schaffen würde, wenn sie sich erst einmal angeschaut hatte. Wie sollte sie die glückliche Braut eines so gut aussehenden Frauenschwarms wie Jack Halloran spielen, wenn sie wusste, dass sie aussah wie ein kurzsichtiger Tölpel, der sich herausgeputzt hatte?
Noreen bohrte ein weiteres Loch in ihre Kopfhaut, als sie noch eine Nadel feststeckte.
Das Kleid raschelte, als Melinda zusammenzuckte. Es fühlte sich schwer und elegant an. Mit den Satinpumps und der Perlenkette ihrer Mutter konnte Melinda nicht umhin, sich als etwas Besonderes zu fühlen – schön und weiblich.
Gefühle, die sie aufgegeben hatte, als sie begonnen hatte, Medizin zu studieren.
Zum ersten Mal seit Jahren überlegte sie, ob sie vielleicht etwas Wichtiges verpasst hatte, weil sie sich so ausschließlich auf ihre Karriere konzentriert hatte.
Du meine Güte!
Melinda schüttelte angewidert den Kopf.
Ich brauche
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