Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
verabredet gewesen.
“Wir sind verheiratet, Melinda”, erklärte Jack sanft. “Verheiratete Leute können zusammen weggehen.” Er grinste. “Es steht im Kleingedruckten.”
Doch das hier war kein Spaß. So begrenzt ihr Kontakt auch war, er bedeutete ihr sehr viel. Sie hatte Angst, alles zu verderben, indem sie zu viel Zeit mit Jack verbrachte. Es war besser, wenn er sie für einen Workaholic hielt statt für eine erbärmliche Verliererin. “Nein. Wir … das geht nicht.”
Jack presste die Lippen zusammen.
Plötzlich fiel ihr ein, dass er ihre Weigerung, mit ihm auszugehen, persönlich nehmen könnte. Fehlinterpretation schien ein männliches Hobby zu sein. “Es ist nicht so, dass ich nicht gehen möchte”, versicherte sie hastig. Mist! Die Sache wurde immer komplizierter. “Ich habe über das, was du gestern gesagt hast, nachgedacht.” Aber nur in den wenigen Augenblicken, in denen sie nicht von diesem köstlichen Kuss in der Cafeteria geträumt hatte! “Und du hast recht, ich könnte wirklich mal einen freien Tag gebrauchen. Aber du bist ja beschäftigt, also erwarte ich nicht, dass du mir Gesellschaft leistest.” Sie konnte irgendwo einen Happen essen und auch allein ins Kino gehen, oder nicht? Sie biss von der Waffel ab. “Du hast schließlich bessere Dinge zu tun.”
“Zum Beispiel?”
“Schlafen? Lernen? Ein Schaumbad nehmen? Auf den Handwerker warten?” Jack zwinkerte ihr aus seinen strahlend blauen Augen zu, und sofort verlor sie den Faden. Verflixt. Ach, ja, bessere Dinge … Da fielen ihr so einige ein! Melinda trank ihren Saft aus und schob dann den Stuhl zurück. “Danke für das Frühstück. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich es zu schätzen weiß, was du alles für mich tust. Ich rufe an, wenn ich weiß, wann ich zurück …”
“Melinda.”
Oh, Himmel, was für eine Glut lag in seinem Blick! Am liebsten hätte sie sich auf Jacks Schoß gesetzt und seine atemberaubenden Küsse genossen.
“Erinnerst du dich an meine Schwester?”
Sie erinnerte sich im Moment an nichts, mit Ausnahme seiner Küsse. “Tess?”
“Sie ist zu einer richtigen Einsiedlerin geworden seit Petes Tod. Es ist einfach nicht gesund. Ich mache mir Sorgen um sie.” Er senkte den Blick. “Ich habe schon seit Längerem erfolglos versucht, sie aus ihrer Wohnung zu locken, leider ohne Erfolg. Aber wenn sie glaubt, dass es für jemand anderen ist …”
Glücklicherweise bevorzugt er das Finanzwesen, schoss es Melinda durch den Kopf. Als Doppelagent müsste er glatt verhungern. “Du meinst, wir laden sie irgendwohin ein und sagen ihr, dass ich nicht mitgehen würde, wenn sie nicht mitkommt?”
Melinda biss sich auf die Lippe, als Jack, offensichtlich zufrieden mit seiner plumpen Manipulation, nickte. Langsam kam sie zu der Überzeugung, dass Männer doch keine fremde Spezies waren, sondern nur einfältige Frauen mit einem zusätzlichen Körperteil.
“Okay”, meinte sie, stellte ihren Teller in die Spüle und ging zur Treppe, um sich anzuziehen. Tess kannte ihren Bruder besser als sie; sollte sie ihn doch durchschauen und sich entscheiden, ob sie mitkommen wollte. Es wäre nicht schlecht, Jacks Gesellschaft zu genießen und sich in lockerer Konversation zu üben – mit Hilfe einer netten Frau, die vielleicht eine Freundin werden könnte. “Ich werde versuchen, nächste Woche einen halben Tag frei zu bekommen.”
Was würde sie lieber tun mit ein paar freien Stunden? Schlafen oder mit Jack und seiner Schwester zusammen sein?
Während sie sich ein T-Shirt anzog, rief sie ihr hormongetriebenes Ich zur Ordnung, das eine dritte Möglichkeit favorisierte: mit Jack zu schlafen.
Eine dumme Idee. Ein verführerischer Gedanke.
Doch die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommen würde, war ungefähr so groß wie die Wahrscheinlichkeit, dass Bowen ihre chirurgische Technik lobte.
“Verdammt, Tess!”, schimpfte Jack. Er senkte die Stimme. “Du muss mir helfen. Bitte.” Ein Einkaufswagen mit vier Litern Milch und zwei schreienden Kleinkindern zischte an ihm vorbei.
Er blickte zu der vorbeieilenden Mutter der Kinder, fuhr aber fort, die Regale mit den Kräckern und Keksen zu durchsuchen.
Aha. Jack schnappte sich eine bestimmte Sorte Kräcker. Er hatte festgestellt, dass Melinda sie mit Erdnussbutter mochte, also bereitete er ihr jeden Morgen einige davon vor und packte sie zusammen mit etwas Obst in ihre Tasche. Sonst würde sie unterwegs anhalten, sich einen Schokoriegel kaufen und ihm erzählen,
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