Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
auf die Reihe bekam, hat sie mich gefragt, ob ich …” Jack wünschte, er könnte im Erdboden verschwinden. “Nun sie hat mich gefragt, ob ich ihr helfe. Als Freund, versteht sich.” Er warf Melindas Eltern einen Blick zu, um zu sehen, wie sie es aufnahmen. Nicht so gut. Dann wanderte Jacks Blick weiter – direkt zu Melindas entsetztem, blassem Gesicht. Er stöhnte. “Ah, da ist ja Melinda.” In ihrem Morgenmantel. Wunderbar. Zu jeder anderen Zeit …
“Hallo, ihr beiden.” Melinda begrüßte ihre Eltern benommen. Wenn sie erst einmal den großen Stachel, den Jack soeben mit seinen Worten in ihr Herz gestoßen hatte, entfernt hatte, würde sie sich vielleicht sogar freuen, ihre Eltern wiederzusehen. “Ihr habt ja Mr. Halloran schon kennengelernt. Ich glaube, er will gerade gehen.”
“Melinda, nein!”, Jack schob sich an ihren Eltern vorbei und ergriff Melindas Hand. “Entschuldigen Sie uns”, erklärte er und zog Melinda in die Abstellkammer. “Wir sind gleich wieder da”, rief er und schloss die Tür.
Boing! Das aufklappbare Bügelbrett fuhr wie eine Guillotine herunter und trennte Melinda von ihm.
“Was hast du gehört?”, fragte Jack aufgeregt.
“Alles.” Genug, um jede Frage zu beantworten, die sie gehabt hatte. Genug, um all ihre albernen Träume zu zerstören. Sie könnte zwar gewisse Aspekte der traditionellen weiblichen Rolle übernehmen, aber sie konnte keinen Mann dazu bringen, etwas zu wollen, was ihm nicht gefiel.
“Ich wollte deine Eltern nur nicht schockieren”, meinte Jack und wedelte mit den Händen in der Luft herum, die Hände, die sie so intim gestreichelt hatten. “Ich dachte, wir bringen es ihnen schonend bei, dass du einen Fremden geheiratet hast.”
“Wir waren nie wirklich verheiratet. Unsere Ehe bestand nur auf dem Papier”, stellte Melinda klar, obwohl ihr fast das Herz dabei brach. Sie versuchte Jack nicht sehen zu lassen, wie sehr er ihr wehgetan hatte. “Ich denke, du gehst jetzt besser. Ich werde meinen Eltern später erklären, in welcher Funktion du hier bist.”
Jack ging auf sie zu, um sie in den Arm zu nehmen und sie über alles hinwegzutrösten, was ihr Kummer bereitete, doch er stieß schmerzhaft mit dem Bügelbrett zusammen, das sie noch immer trennte.
Ihre nächsten Worte trafen ihn noch härter.
“Wie willst du ihnen das erklären?” Er wusste nicht, was er sagen oder tun sollte. Wie er das verflixte Bügelbrett aus dem Weg bekommen konnte. Oder wie er sie davon überzeugen sollte, dass er es wirklich ernst meinte.
“Du hast recht”, unterbrach Melinda seine verzweifelte Suche nach einer Strategie. “Es gibt nichts zu erklären. Weil du … weil diese ganze Ehe nichts als ein Traum war.”
“Genau, und ich bin nicht an Träumen interessiert”, fuhr Jack sie an. Er wollte eine echte, immerwährende Ehe.
Bedeutete Melinda denn die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, gar nichts? Der sensationelle Sex? Das Babysitten? Ihr gemeinsames Interesse an guten Videofilmen? “Ich verstehe dich nicht. Ich dachte, was wir hatten, war echt.”
Melinda reagierte nicht. Sie stand einfach nur da und schien sich immer mehr von ihm zu entfernen.
Er bekam Angst und bekämpfte sie mit Lautstärke. “Okay, ich verstehe. Jetzt sind deine Eltern wieder da, und du brauchst mich nicht mehr, stimmt’s?” Er wartete, in der Hoffnung, dass Melinda es abstritt.
Sie tat es nicht.
Sein Überlebensinstinkt brachte das Halloran-Temperament ins Spiel, um den Schmerz, der ihn zu ersticken drohte, zu vertreiben. “Gut. Geh wieder ins Krankenhaus, Melinda! Verstecke dich hinter deinen Patienten!”, brüllte er. “Aber lass mich dir eins sagen, bevor ich gehe.” Selbst eine Sechsjährige hätte gewusst, dass dieses eine, was er ihr sagen sollte, eine Variante von “Ich liebe dich so, wie du bist, und ich kann nicht ohne dich leben” sein musste. Doch da Jack ein Mann war, dröhnte er weiter: “Dein Leben ist ein besonderes Geschenk, Melinda. Ein Geschenk an dich. Vergeude es nicht, indem du versuchst, den Tod deines Bruders wiedergutzumachen. Du kannst Harry nicht ersetzen. Du brauchst es auch nicht. Um seine Erinnerung zu ehren, musst du dein Leben leben, es mit Freude und Liebe erfüllen …”
“Fahr zur Hölle, Jack!” Melindas ruhige Bemerkung unterbrach seinen Redefluss. “Sofort, bitte.”
“Dein Wunsch sei mir Befehl”, erwiderte er, holte den Ring aus der Tasche und knallte ihn aufs Bügelbrett. “Hier. Den brauche ich nicht.”
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