Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
Auto fahren. Aber was da fehlt, ist die Persönlichkeit.”
J.T. presste die Lippen aufeinander und öffnete die Beifahrertür des alten Pick-ups für Jassie. Die Innenverkleidung auf ihrer Seite war rosa, die auf der Fahrerseite schwarz. “Mein Wagen mag alt sein”, erklärte J.T. grimmig, “aber er ist zuverlässig.”
Jassie schnallte sich an. J.T. schwang sich auf den Fahrersitz, ließ den Motor an und setzte aus der Parklücke.
“Hm”, meinte Jassie fröhlich, als sie eine Allee entlangfuhren. “Das ist hübsch, nicht wahr?”
J.T. gönnte ihr kaum eine Antwort.
“Ist es weit bis zu Dora und Don?”, fragte sie.
Schweigen.
“Sheriff, ist es weit zu Dora und Don?”
“Drei Meilen.”
“Oh, dann dauert unsere Fahrt nicht lange”, erwiderte sie heiter. “Also, wie soll ich Sie nennen?”
Er warf ihr einen kurzen Blick zu. “Wie meinen Sie das?”
“Na ja, ich kann Sie doch nicht den ganzen Abend Sheriff nennen, oder? Es ist so förmlich. Wie ist Ihr Name, Sheriff?” Sie wusste zwar, dass die Leute ihn J.T. nannten, doch sie wollte erfahren, wofür diese Buchstaben standen.
“John”, antwortete er nach einer Pause. “John T. Stone, Ma’am.”
Nett, dachte Jassie. Ein Name wie aus einem alten Western. “Hallo, John T.”, hauchte sie.
Er knurrte etwas. Jassie nahm es als “hallo”.
“Was es wohl zu essen gibt, John T.?”, bemerkte sie.
Das entlockte ihm fast ein Lächeln. “Das kann man nie wissen”, erwiderte er. “Was erwarten Sie?”
“Ich weiß nicht. Das Übliche, vermutlich.”
“Und das wäre?”
“Roastbeef und Kartoffelbrei zum Beispiel. Oder ein Barbecue. Ich habe gehört, dass man hier draußen ziemlich oft Barbecues macht. Anders als in New York.”
“Mögen Sie Barbecues?”
“Und ob. Ein großes, saftiges Steak ist himmlisch. Obwohl ich Roastbeef noch lieber mag. Egal. Selbst ein Hamburger ist mir recht. Ich bin am Verhungern.”
“Hm, ich glaube, ich kann garantieren, dass wir keinen Hamburger kriegen.” Jetzt grinste er tatsächlich. Jassie war froh über seinen Stimmungsumschwung und lächelte ihn an.
J.T. parkte den Pick-up vor einem großen Holzhaus, das zur Straße ein großes Erkerfenster hatte. Drinnen brannte Licht.
J.T. sprang aus dem Wagen und beeilte sich, auf die andere Seite zu kommen. Jassie fand es einerseits altmodisch, sich die Tür öffnen zu lassen, andererseits war es charmant. Trotzdem – sie war eine moderne junge Frau und konnte selbst aussteigen. Sie langte nach dem Türgriff, seufzte, und wartete geduldig, bis J.T. sie aus dem Wagen befreite.
Denn die Tür besaß keinen Griff, um sie von innen zu öffnen.
“Danke, John T.”, murmelte sie, als sie aus dem Wagen stieg.
“Dora und ich sind Vegetarier”, verkündete Don, während er Jassie einen Stuhl am Tisch zurechtrückte. Auf der blau karierten Tischdecke standen vier Gedecke, dazu gab es rote Papierservietten. In der Mitte befanden sich mehrere Gewürzdöschen. Eine Glaskaraffe, die Jassie misstrauisch beäugte, enthielt eine grüne Flüssigkeit.
“Tatsächlich?”, murmelte Jassie enttäuscht. Don goss ihr ein Glas der grünen Flüssigkeit ein, und Jassie nahm es entgegen, als sei es Champagner. Ein Blick zu Sheriff Stone bewies ihr, dass er die Situation genoss. Er grinste breit.
“Wir haben vor sechs Jahren damit angefangen”, erzählte Don. “Bis dahin war ich ein großer Fleischesser. Und Jäger. Hier draußen jagt man Elche und Rotwild. Meine gute alte Venison hat mir prima Dienste geleistet.” Don lachte. “Aber Fleisch ist nicht gut für die Verdauung”, fuhr er fort.
“Tatsächlich?”, meinte Jassie noch einmal. Da Don auffordernd zu ihrem Glas sah, roch sie kurz daran und nippte. Daraufhin lächelte sie unschuldsvoll und stellte das Glas ab.
“Glauben Sie mir …”
“Oh, das tue ich, Don”, versicherte sie und hoffte, er würde das Thema wechseln.
“Viele Leute begreifen es nicht. Sie essen bestimmt gern Fleisch, Jassie, nicht wahr? Und ich sage Ihnen: Jetzt in diesem Moment befinden sich mehrere Pfund verrottendes totes Tier in Ihren Eingeweiden.”
“Hm, oh, wie interessant”, stammelte sie.
“Ja, pfundweise totes Tier!”, wiederholte er genüsslich.
“Faszinierend.”
J.T. warf ihr einen Blick zu und verschluckte sich. Er musste husten. Jassie fand ihn gemein.
“Oh, Sheriff, ist alles in Ordnung? Vielleicht brauchen Sie was zu trinken?” Sie griff nach der Glaskaraffe.
“Nein, nein, nein”, unterbrach sie Don.
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