Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
will.” Die Arme vor der Brust verschränkt, sah Daniel entschlossen durch die Windschutzscheibe. Was ihn betraf, war alles gesagt.
Baily war jedoch noch längst nicht so weit, das Thema fallen zu lassen. “Woher wissen Sie, dass der Kerl nur ihr Geld will?”
Daniel suchte nach den richtigen Worten. “Er ist … er ist …”
“Ja?”
“Er ist so aalglatt”, sagte er schließlich, als würde das alles erklären.
“Und was noch?”
“Wie, was noch?”
“Du liebe Zeit!”, rief Baily empört. “Sie werden doch wohl sicher noch mehr Gründe haben als den, dass der Kerl aalglatt ist, oder?”
“Sie brauchen nicht gleich zu schreien.” Typisch Frau, dachte Daniel. Ständig gehen sie bei der kleinsten Kleinigkeit hoch.
In ruhigem und vernünftigem Ton fragte Baily: “Wie heißt er?”
“Pierce Larson. Klingt das nicht schon nach einem Schwindler? Mal ehrlich. Pierce Larson.” Daniel sprach den Namen mit übertrieben englischem Akzent aus.
Baily lachte. “Ist er Engländer?”
“Nein.”
“Dann ist er also aalglatt, und sein Name ist Ihrer Ansicht nach falsch. Und das ist der Grund, weshalb Sie die Hochzeit Ihrer Schwester verhindern wollen?”
“Ja.”
“Wir fahren zum Grand Canyon.”
“Kommen Sie. Im Ernst – Pierce? Das hört sich doch wie aus einem dieser albernen Liebesromane an, in denen ein englischer Graf sich in das Zimmermädchen verliebt. Einen alberneren Namen gibt es ja wohl kaum, außer vielleicht …”
“Baily”, schlug sie mit einem herausfordernden Grinsen vor. Irgendwie wusste sie, dass ihr Name ihm auf der Zunge gelegen hatte.
Nicht im Geringsten verunsichert, erwiderte er: “Genau. Baily ist ein alberner Name. Deshalb muss ich mich wohl weigern, Sie so anzusprechen.”
“Es dauert eine Weile, bis wir nach Jackson Hole kommen. Wie wollen Sie mich bis dahin nennen? ‘He, Sie’ wird nicht funktionieren, wenn wir uns bei der nächsten Rast in der Menschenmenge wiederfinden wollen.”
“Ich werde Ihnen auf die Schulter tippen, wenn ich ‘he, Sie’ sage.”
“Es ist seltsam: Sie sehen wie ein vernünftiger Mann aus, aber mir wird immer klarer, dass Sie komisch sind.”
“Ich bin komisch? Sie fahren nach Hause, um einen Mann zu heiraten, den Sie sieben Jahre nicht gesehen haben, und Sie nehmen Ihre Katze mit, die sich für die Präsidentin der Vereinigten Staaten hält, und da sagen Sie zu mir, ich sei komisch?”
Baily nickte entschieden. “Ja, das sind Sie.”
Möglicherweise hatte sie recht, aber das würde er ganz bestimmt nicht zugeben. “Es ist ja nicht nur das. Er weiß genau, wie er allen Fragen geschickt ausweichen kann. Ich habe ihn mehrmals gefragt, womit er seinen Lebensunterhalt verdient. Dann erzählt er einem eine tolle Geschichte und geht bis ins kleinste Detail, aber nach fünfzehn Minuten Vortrag weiß ich immer noch nicht, was er beruflich macht. Er erzählt nichts über seine Familie oder seine Herkunft. Soweit ich weiß, kommt er nirgendwoher. Er ist bloß ein Schmarotzer. Und hinzu kommt, dass er sie nicht ansieht wie jemand …”
“Wie wer?”, fragte Baily aufrichtig neugierig.
“Schon gut”, sagte Daniel und schüttelte diesen Gedanken ab. Er hatte sagen wollen, dass Pierce seine Schwester nicht wie jemand ansah, der verliebt war. Aber das wäre unsinnig gewesen, da Daniel selbst nicht an die Liebe glaubte. Und Baily auch nicht, wie ihm wieder einfiel.
“Nein, sagen Sie es mir.” Baily wusste nicht, weshalb es ihr wichtig war, doch ihre Neugier war nun einmal geweckt.
“Wenn Sarah ihn ansieht, strahlt er und küsst sie. Aber sobald sie sich abwendet, ist es, als würde er eine Maske abnehmen und darunter käme eine andere Person zum Vorschein. Ich bin überzeugt, dass er ihr etwas vormacht.”
“Vielleicht wollen Sie einfach nicht loslassen”, meinte Baily. Sie hatte den Beschützerdrang ihrer großen Brüder erlebt und wusste daher aus erster Hand, dass dieser vor allem darauf zurückzuführen war, dass ihre Brüder nicht akzeptieren wollten, dass sie, die kleine Schwester, erwachsen geworden war.
Jetzt lachte Daniel, aber er klang nicht amüsiert. “Glauben Sie mir, ich würde Sarah jedem anständigen Mann geben, der sie haben will. Sie braucht jemanden, der auf sie aufpasst und sie beschützt, und ich bin einfach zu selten da. Pierce Larson ist jedoch kein anständiger Mann, davon bin ich überzeugt.”
“Wieso haben Sie ihn bei Ihrer letzten Begegnung nicht zur Rede gestellt?”
“Das habe ich
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