Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
versucht”, erklärte er, da er spürte, dass Baily auf seiner Seite war. Großartig, jetzt hatte er einen Partner. Einen weiblichen Partner. In den nächsten Stunden würde ihnen sicher einfallen, wie sie Pierce am besten loswurden, ohne ihm Sarah erst recht in die Arme zu treiben. “Ich dachte, er hätte die Botschaft verstanden. Das war ein Irrtum.”
“Lassen Sie uns ausschließen, was nicht infrage kommt. Erstens: Sie können ihn nicht bestechen. Das wäre der schlimmste Fehler.”
Vorsichtig fragte Daniel: “Wieso sagen Sie das?”
Baily seufzte, da sie es offenbar mit einem Amateur in solchen Angelegenheiten zu tun hatte. “Sehen Sie nie fern? Wenn der reiche Vater – oder der Bruder, je nachdem – dem suspekten Freund seiner Tochter – oder Schwester, je nachdem – Geld anbietet, damit er die Finger von ihr lässt, erzählt der suspekte Freund es stets seiner Freundin. Dann wird die Freundin wütend auf ihren Vater oder Bruder …”
“Je nachdem”, beendete Daniel den Satz. “Ich habe es verstanden.”
Baily fuhr unbeirrt fort: “ … weil er ihren Freund beleidigt und sich in ihr Leben eingemischt hat, und deshalb brennt sie kurzerhand mit ihm durch.”
“Ha!”, rief Daniel triumphierend mit erhobenem Zeigefinger.
“Was soll das denn heißen?”
Daniel grinste selbstzufrieden. “Ich habe ihm Geld geboten. Das war vor zwei Monaten, und sie sind nicht durchgebrannt.”
“Nein, das sind sie nicht. Sie haben bloß beschlossen zu heiraten und Ihnen nur … wie viele Tage vorher Bescheid gesagt?”
“Sieben. Aber mir bleiben nur noch fünf Tage, um rechtzeitig da zu sein.”
“Sieben”, wiederholte Baily. “Genug Zeit für Sie, es bis nach Hause zu schaffen und Ihre Schwester zum Altar zu führen. Das mit dem Geld hat offensichtlich nicht funktioniert.” Jetzt machte sie ein selbstzufriedenes Gesicht.
“Vielleicht habe ich ihm nicht genug geboten.”
“Wenn der Kerl so glatt ist, wie Sie behaupten, müssen wir uns etwas Besseres als Bestechung einfallen lassen.”
“Wir?” Das klang, als würden sie länger zusammenbleiben. Aus irgendeinem Grund fand Daniel die Vorstellung, länger als einen Tag mit Baily zusammen zu sein, nicht mehr so schrecklich wie noch heute Morgen.
“Sie werden weiß Gott Hilfe brauchen. Bestechung! Wie abgedroschen.”
Daniel lachte. Er war zufrieden, seine Sorgen vorerst vergessen zu können. Sollte Baily sich ruhig eine Weile mit der Frage befassen, wie man Pierce von Daniels Schwester losbekam. Außerdem wollte er endlich sein Nickerchen halten. “Wecken Sie mich, falls Sie abgelöst werden wollen.”
“Ich werde Sie wecken, wenn wir im Yellowstone-Nationalpark sind. Den dürfen Sie sich nicht entgehen lassen”, fügte sie voller Ernst hinzu.
“Ich würde nicht mal im Traum daran denken, mir den Yellowstone-Nationalpark entgehen zu lassen.”
Innerhalb von Minuten war Daniel eingeschlafen, und gelegentliches leises Schnarchen erfüllte den Wagen. Sooft sie konnte, richtete Baily den Blick von der Straße auf ihren Passagier. Es war eigenartig, aber er erinnerte sie an ein neues Spielzeug. Er stellte für sie eine Herausforderung dar und brachte sie zum Lachen. Außerdem fühlte sie sich wohl in seiner Gegenwart. Sie kannten einander kaum, und doch hatten sie sich schon fast ihre Lebensgeschichten anvertraut.
Als Kind hatte Baily viele Spielzeuge bekommen. Sie spielte stundenlang mit ihnen. Nach einer Weile wurde es ihr jedoch langweilig, und sie wandte sich anderen Spielzeugen zu. Hin und wieder aber kam ein ganz besonderes Spielzeug. Diese Spielzeuge wurden für immer ihre besten Freunde. Sie nahm sie mit ins Bett und kuschelte mit ihnen in den langen, dunklen, einsamen Nachtstunden. Diese Spielzeuge wurden ein Teil ihres Lebens, und sie brauchte sie, um sich wohlzufühlen.
“Was meinst du, Miss Roosevelt?”, flüsterte Baily. “Sollen wir ihn behalten?”
“Miau.”
“Das finde ich auch”, sagte Baily.
Daniel, der beim Klang von Bailys Stimme aufwachte, verbrachte die nächsten Stunden damit herauszufinden, was die Katze gesagt hatte.
“Wir sind da!”
Baily stoppte. Daniel war erstaunt, dass er tatsächlich eingeschlafen war, und brauchte ein paar Minuten, bis er die Orientierung wiedergefunden hatte. Vor ihm waren Autos, hinter ihm auch und links und rechts ebenfalls. Entweder steckten sie in einem wirklich üblen Stau fest, oder sie befanden sich auf einem Parkplatz.
“Kommen Sie, Schlafmütze. Ich habe Sie schon
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