Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
Tasche.”
Schon am Freitag! Dann blieben ihm noch drei Tage, um sich auf den wichtigsten Moment in seinem Leben vorzubereiten.
Als er im Geist die Liste der dafür notwendigen Dinge durchging, wurde ihm eine Sache schmerzlich klar: Sadie konnte unmöglich die Kritikerin bedienen, Getränke mixen oder Salzstreuer fallen lassen.
Er konnte nicht einmal riskieren, dass sie auch nur in die Nähe der Kritikerin kam. Aber es ging nicht nur um Sadies Unbeholfenheit als Kellnerin. Sie lenkte ihn auch ungeheuer von seiner Arbeit ab. Und deshalb hatte er keine Wahl.
Ob es ihm nun gefiel oder nicht – wenn er seine Ziele erreichen und das Restaurant als Gourmet-Tempel in Gastronomieführern etablieren wollte, würde er Sadie vor die Tür setzen müssen.
“Hiermit erkläre ich das erste Treffen des Clubs der wilden Großstadtfrauen offiziell für eröffnet”, verkündete Charlize Theron, die auf einer Bank im hinteren Teil des “Paradise” saß.
Sadie eilte mit dem von der Blondine und ihren Freundinnen bestellten Tee und ein paar Sandwiches zu dem Tisch. Nachmittags um halb vier waren sie die einzigen Gäste im Restaurant. Und da alle anderen Pause machten, war Sadie im Moment dort die einzige Bedienung.
Die drei Frauen, zu denen auch Alex’ Freundin Cammie Jo gehörte, machten einen unternehmungslustigen Eindruck. Sadie beschlich einen Augenblick lang ein wehmütiges Gefühl. Sie wünschte, sie könnte sich zu ihnen setzen und an ihrem vergnügten Treffen teilhaben.
“Ihre Bestellung.” Sadie stellte den Tee und die Sandwiches auf den Tisch.
Die Blondine sah Sadie neugierig an. “Sie sind neu in Bear Creek, nicht wahr?” Sie lächelte herzlich und hielt ihre Hand hin. “Ich bin Kay Scofield und ebenfalls ein Neuankömmling.”
“Und frisch verheiratet”, fügte Cammie Jo hinzu. “Außerdem ist sie eine ganz tolle Journalistin. Sie hat im ‘Metropolitan’ die Artikel über Junggesellen geschrieben.”
Kay errötete. “Danke, Cammie Jo.”
“Ganz zu schweigen davon, dass sie aus New York kommt und Präsidentin unseres neu gegründeten Clubs der wilden Großstadtfrauen ist”, sagte die Brünette. Die klassische Schönheit war die Dritte in der Runde. “Ich bin Meggie Scofield, seit Kurzem Kays Schwägerin. Von mir stammen Ihre geliehenen Kleider.”
“Ja? Danke.”
“Nichts zu danken. Warum setzen Sie sich nicht zu uns?”, fragte Meggie und zeigte auf den freien Platz neben Cammie Jo. “Wir unterhalten uns gerade darüber, wie man Bear Creek etwas aufpeppen könnte, jetzt, da so viele junge Frauen hier wohnen.”
Sadie sah sich im leeren Lokal um. “Das sollte ich wahrscheinlich nicht tun. Alex ist ohnehin nicht gut auf mich zu sprechen.”
Das war die Untertreibung des Jahres. Laut neuestem Stand hatte sie sechs Teller, vier Untertassen, drei Tassen und den Salzstreuer zerdeppert. Außerdem hatte sie den ohnehin gereizten französischen Küchenchef zur Weißglut gebracht, als sie ihn gebeten hatte, für das Kleinkind eines Gastes etwas Reisbrei zu kochen. Sie könnte es ihm nicht verdenken, wenn er sie feuern würde, obwohl sie keine Ahnung hatte, wo sie dann hinsollte.
“Alex ist kurz davor, mir den Kopf abzureißen”, gestand sie ihren neuen Freundinnen, als sie sich neben Cammie Jo setzte.
“Meinen Sie Alex Gerard?”, fragte Meggie verblüfft.
“Ja.”
“Aber er ist der gelassenste Mann auf der Welt. Er verliert niemals die Fassung.”
“Dass ich nicht lache. Bei mir hat er schon ganz oft die Fassung verloren”, sagte Sadie.
“In letzter Zeit verhält sich Alex wirklich anders als sonst”, meinte Kay. “Seit er das ‘Paradise Inn’ gekauft hat, ist er nicht mehr ganz er selbst.”
“Das ist wahr”, stimmte Cammie Jo zu. “Er hat Mack erzählt, dass er erst vor den Altar treten kann, wenn das Restaurant gut läuft. Mack glaubt, dass er das Lokal als Ausflucht benutzt, weil es jetzt durch die Anzeige zur Sache geht und er Angst hat, an die Kette gelegt zu werden.”
“Wieso?”, fragte Sadie plötzlich etwas atemlos.
“Alex hat immer auf abenteuerlustige Frauen gestanden”, erklärte Meggie. “Auf Frauen, die ihren Spaß und ihre Freiheit haben wollen. Das geht auf seine Kindheit zurück. Er hat Angst, dass er nicht in der Lage sein könnte, sich auf eine einzige Frau festzulegen. Und wenn doch, hat er Angst, dass eine Ehe öde und langweilig werden könnte.”
“Junge, da liegt er aber ganz schön verkehrt.” Kay grinste enthusiastisch.
“Genau”,
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