Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
Alex zu vergessen, der vollkommen irritiert danebenstand und nicht in die Unterhaltung einbezogen wurde.
Für ihn war eine Welt zusammengebrochen. Den ganzen Morgen über hatte er Pläne geschmiedet und versucht, einen Weg zu finden, wie er Sarah davon überzeugen konnte, in Bear Creek zu bleiben, damit sie beide genug Zeit für eine sich entwickelnde Beziehung haben würden. Und jetzt hatte diese Entdeckung alles zunichtegemacht. Sie war nicht die Frau, für die er sie gehalten hatte. Sie war keine Stripteasetänzerin, die sich auf gut Glück durchschlug, sondern die privilegierte zukünftige Erbin eines großen Unternehmens.
“Sadie”, sagte er, nachdem sich die Aufregung etwas gelegt hatte, und nahm sie beim Arm. “Kann ich dich unter vier Augen sprechen?”
Sie sah ihn an, und er merkte, wie er vor Angst einen Moment wie gelähmt war.
“Entschuldigt mich einen Moment”, sagte sie zu ihren Freundinnen. “Ich werde gleich wieder bei euch sein.”
“Sicher. Kein Problem. Jetzt, da wir wissen, dass du in Sicherheit bist, haben wir alle Zeit der Welt”, erwiderte Kim.
“Oh, Sarah, übrigens”, meinte Lizzy, “wir haben vergessen, dir etwas zu sagen.”
Sarah drehte sich um und sah ihre Freundinnen an. “Was?”
“Sofort nachdem Harvey alles gestanden hat, haben wir deinen Vater angerufen. Er ist schon auf dem Weg nach Bear Creek.” Lizzy schaute auf ihre Uhr. “Tatsächlich würde es mich nicht wundern, wenn er jede Minute hier auftaucht.”
Ihr Vater würde nach Bear Creek kommen … Sarah war sich nicht sicher, ob sie bereit war, ihm gegenüberzutreten, aber Alex ließ ihr nicht viel Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen. Als er sie hinaus auf den Hinterhof führte, schien er wirklich aufgebracht zu sein. Er hatte den Mund missbilligend zusammengepresst und runzelte die Stirn. So streng und gequält hatte sie ihn noch nie gesehen. Er hatte sich heute noch nicht rasiert, und seine Bartstoppeln verliehen ihm ein unheilvolles Aussehen. Sie schluckte.
“Okay”, sagte er, als er die Hintertür fest hinter ihnen geschlossen hatte. “Heraus damit.”
“Heraus womit?”
“Diese ganze Geschichte mit der Hypnose. Wie lange hast du bereits gewusst, dass du zwischen deiner eigenen Person und dieser Sadie hin- und herwechselst?”
Sie sah ihn an und fühlte einen merkwürdigen Stich im Herzen. Sie hatte ihm wehgetan, und das hatte sie mit Sicherheit nie gewollt.
“Alex, ich …”
“Wie lange schon?”, fragte er barsch.
“Seit dem Abend, als ich Miss Snidely die Spaghetti auf den Kopf geschüttet habe. Sadie hat das getan. Ich war reumütig.”
“Warum hast du es mir nicht erzählt? Ich hätte es verstanden.”
“So, hättest du das? Du hattest mir doch bereits gesagt, dass du die Nase von lockeren Frauen voll hast. Wenn ich dir erzählt hätte, dass ich zwischen meinem wirklichen Selbst und dieser erfundenen Person hin- und herspringe, hättest du mich dann nicht für eine Spinnerin gehalten?”
Er sagte nichts, stieß nur tief die Luft aus. “Erinnerst du dich daran, was gestern Abend zwischen uns geschehen ist?”
Sie senkte den Kopf. “Ja, natürlich.”
Er legte seine Hand unter ihr Kinn, hob ihr Gesicht zu seinem und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Er wirkte gequält.
“Wen habe ich gestern Abend geliebt? War es Sadie oder Sarah?”
Was sollte sie ihm darauf antworten?
“Welche von beiden willst du, dass ich bin?”, fragte sie weich. Ihr brach das Herz, als sie die Antwort in seinen grünen Augen las. Sexy Sadie war diejenige, die er wollte. Nicht die vernünftige Sarah.
“Ich habe dir bereits zuvor gesagt, dass du nicht diejenige sein kannst, die ich gern hätte. Du musst du selber sein. Also, hier kommt die bessere Frage, Süße: Wer um alles in der Welt bist du?”
10. KAPITEL
Das war eine berechtigte Frage. Das Problem war nur, dass Sarah keine Antwort darauf wusste. Zumindest jetzt nicht mehr, nach all dem, was geschehen war.
Ihr ganzes Leben lang war sie ein braves Mädchen gewesen. Sie hatte immer das Richtige getan, dem Namen Stanhope alle Ehre gemacht und sich stets für ihren Vater aufgeopfert. Niemand hätte Anlass gehabt, ihre moralischen Grundsätze anzuzweifeln oder zu behaupten, sie habe Ähnlichkeit mit ihrer unsteten und nicht zu bändigenden Mutter.
Doch irgendwo in den Tiefen ihres Unterbewusstseins lauerte eine Rebellin, die nur auf die Gelegenheit gewartet zu haben schien, die der Hypnotiseur ihr geboten hatte, als er sie in Sadie
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