Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
das, was sie wollte, er dagegen gab immer zu schnell auf. Auch bei seiner Krankheit hatte sie befürchtet, er würde sie einfach hinnehmen. Doch damals hatte auch er gekämpft. Und nun wollte Kylie seinem Unternehmen zum Erfolg verhelfen. Evan verdiente es einfach. Sie würde alles tun, damit es funktionierte.
Evan seufzte am Telefon. “Was ist, wenn die Journalisten herausfinden, dass alles nur eine Lüge ist?”
“Harry Hanover hat ein gutes Buch geschrieben.” Kylie senkte ihre Stimme, als eine Kundin an ihr vorbeiging. “Das zumindest ist nicht gelogen. Es hat das Potenzial, ein Bestseller zu werden. Ehrlich. ‘Handy Press’ setzt Dexter nur für die Öffentlichkeitsarbeit ein. Wenn es ihm gelingt, Menschen für das Buch zu begeistern, dann ist das doch nur gut, oder?”
“Ich weiß nicht, Kylie. Ich glaube immer noch, dass es schiefgehen könnte.”
“Verlass dich einfach auf mich”, sagte sie. “Ich kriege das schon hin. Ich verspreche es dir.”
Nachdem sie das Telefonat beendet hatte, begab sich Kylie zurück zu Dexter. Er war gerade dabei, für die Arznei zu bezahlen.
“Lass mich das machen”, sagte Kylie und wollte ihre Geldbörse suchen.
Er steckte die Augentropfen ein. “Schon erledigt.”
Sie hätte gern eine Diskussion mit ihm angefangen, doch sie hatte in der kurzen Zeit, die sie zusammen waren, bereits begriffen, dass Dexter mindestens so stur sein konnte wie sie selbst. Wenn er ihr nicht erlaubte, für seine Kosten jetzt aufzukommen, dann würde sie eben eine Liste anfertigen und nach Ende der Reise abrechnen. Sie hoffte bloß, dass ‘Handy Press’ dann über ausreichend Kapital verfügte, ihn zu bezahlen. Es hing alles davon ab, ob das Buch ein Erfolg würde.
Dexter schaute auf seine Armbanduhr. “Wir haben nur noch zwanzig Minuten Zeit, ehe die Signierstunde beginnt. Können wir gehen?”
“Bist du sicher, dass du es schaffst?”, fragte sie. Sie wollte ihn nicht überfordern, auch wenn ihr klar war, dass ihr nur wenig Spielraum blieb, die dicht gedrängten Termine der nächsten Tage zu verschieben.
“Alles bestens”, antwortete er und schaute sie über den Rand seiner Brille hinweg an. Kylie sah, dass seine Augen noch immer ein bisschen gerötet waren, aber er musste sie wenigstens nicht mehr ständig zusammenkneifen. “Ich habe die Tropfen bereits benutzt. Sie wirken ziemlich gut.”
Es fiel ihr auf, dass er ihr nicht ein einziges Mal die Schuld an seiner Erkrankung in die Schuhe geschoben hatte, obwohl das mit den Kontaktlinsen auf ihr Konto ging. Sie hatte schließlich darauf bestanden, ihn äußerlich völlig zu verändern. Er hatte die Kontaktlinsen ohne Murren akzeptiert und sich gequält, bis es nicht mehr ging. Ihrer Erfahrung nach machten Männer, die ein kleines gesundheitliches Problem hatten, aus jeder Mücke einen Elefanten. Adam, ihr Exverlobter, hatte sie einmal sogar an ihrem Geburtstag versetzt, nur weil er einen eingewachsenen Zehennagel hatte. Dexter dagegen befand sich schon wieder auf dem Weg zur Arbeit.
Ihre Bewunderung für ihn wuchs.
“Gut.” Sie lächelte. “Gehen wir und machen alle Frauen heiß auf Harry.”
Dexter stand im Waschraum der Buchhandlung und hatte die Hände auf das Waschbecken gestützt. In zehn Minuten ging die Signieraktion los, aber seine Augen brannten so höllisch, dass er keine Ahnung hatte, wie er den Nachmittag überstehen sollte. Die Tropfen wirkten nicht mehr, und er durfte erst am Abend wieder welche einträufeln.
Er blinzelte ins helle Neonlicht über dem Spiegel. Es half alles nichts. Er musste wohl oder übel die Sonnenbrille tragen. Er holte sie aus seiner Tasche, setzte sie auf und fühlte sich sofort besser, da das grelle Licht ihn nicht mehr blendete.
Es klopfte leise an der Tür. “Alles in Ordnung, Harry?”
Kylies Stimme war anzuhören, dass sie sich Sorgen machte. Er schämte sich, dass sie ihn so schwach erlebte. Vielleicht wäre es besser gewesen, heute Morgen einfach nichts zu sagen und so zu tun, als ginge es seinen Augen prächtig. Allerdings hätte Kylie wohl Verdacht geschöpft, wenn er ständig irgendwo angestoßen wäre, weil er ohne die Linsen nichts gesehen hätte.
Er öffnete die Tür einen Spaltbreit. “Ja, alles in Ordnung.”
Sie sah zu ihm auf. “Deine Augen tun weh, was?”
“Nicht sehr. Ich bin nur lichtempfindlich. Glaubst du, die Leute nähmen es mir übel, wenn ich die Sonnenbrille trage?”
Wenn sie Ja sagte, würde Dexter die Sonnenbrille abnehmen und leiden. Sie
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