Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
verehre seit Langem eine Frau im hiesigen Seniorenklub und hoffe, dass die Tipps in Ihrem Buch mir genau sagen, was ich machen muss, damit sie meinen Heiratsantrag annimmt.”
“Viel Glück, Mr Cooper”, sagte Dexter und reichte ihm das Buch.
Der alte Mann zwinkerte. “Ich brauche kein Glück. Nur ein bisschen Zeit mit meiner Angebeteten unter vier Augen, damit ich Ihre Kussanleitung umsetzen kann.”
Nachdem der Mann gegangen war, kam Kylie zu Dexter und umarmte ihn. “Ist das nicht wunderbar?”, flüsterte sie. “Alle sind begeistert von dem Buch, Alt und Jung. Selbst Lehrer!”
Dexter schob seine Sonnenbrille hoch. “Vielleicht sollten wir damit durch Schulen und Seniorenheime tingeln?”
Kylie war durchaus interessiert. “Keine schlechte Idee.”
Dexter lächelte und wandte sich an die junge, überschlanke Frau, die als Nächste in der Reihe stand. Sie hatte ihr dünnes blondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und trug einen schwarzen Jogginganzug. Seltsamerweise trug sie ebenfalls eine Sonnenbrille. Sie hielt ihr Exemplar von ‘Achtung, fertig – Liebe!’ fest an ihre Brust gepresst.
“Kann mir dieses Buch wirklich helfen?”, fragte sie leise.
Etwas im Tonfall dieser Frau machte Dexter stutzig. Sie klang so verzweifelt. “Brauchen Sie denn Hilfe?”
Sie trat ganz nah an den Tisch und senkte ihre Stimme noch mehr. “Ich brauche einen Rat, wie ich die Liebe meines Mannes zurückgewinne. Ich habe schon alles ausprobiert, aber ich schaffe es immer wieder, ihn zu verärgern …”
Dexter wurde aufmerksam. “Was tut Ihr Mann, wenn er sich über Sie ärgert?”
“Manchmal reißt ihm der Geduldsfaden. Er war … er war schon immer sehr … erregbar.” Sie klammerte sich an das Buch wie an einen Rettungsring. “Wenn ich nur wüsste, was ich machen soll, damit er nicht wütend wird. Das würde unserer Ehe sicher helfen.”
Dexter war jetzt klar, weshalb die Frau eine Sonnenbrille trug. “Schlägt er Sie?”
Sie schluckte hart. “Nein. Jedenfalls nicht oft. Nur wenn ich etwas tue, was ihn wirklich bis zum Äußersten reizt. Er versucht ja, Geduld mit mir zu haben. Aber seine Arbeit ist so stressig …”
Dexter spürte, wie Kylie neben ihm ganz starr wurde. Ihr war ebenso klar wie ihm, dass diese Frau eine ganz andere Art von Hilfe benötigte. Er räusperte sich. “Haben Sie schon mal mit jemandem über Ihr Problem gesprochen?”
Sie schüttelte den Kopf. “Nein. Aber seit einiger Zeit wird es schlimmer. Als ich daher von diesem Buch gelesen habe, dachte ich, es könnte mir helfen.”
“Wie heißen Sie?”, fragte er sanft.
“Debbie.” Sie fuhr sich mit der Zunge über die blassen Lippen. “Debbie Gunderson.”
“Ich schenke Ihnen das Buch, Debbie”, sagte Dexter und nahm eines der Lesezeichen, die für die Gratisexemplare vorgesehen waren. “Doch Sie müssen mir etwas versprechen. Sind Sie eine Frau, die Ihre Versprechen hält?”
“Immer”, antwortete sie, ohne zu zögern. “Meine Mutter hat immer gesagt, dass man einem Menschen alles wegnehmen kann, aber nicht das Ehrenwort. Es ist das Wichtigste.”
Dexter schrieb einen Namen und eine Telefonnummer auf das Lesezeichen. “Ich möchte, dass Sie diese Frau hier anrufen. Sie heißt Michelle Parr. Sie ist Rechtsanwältin und mit mir befreundet. Ich weiß, dass Sie gern mit Ihnen über ihr Problem sprechen würde.”
Debbie nahm das Lesezeichen, wirkte aber unsicher. “Weshalb sollte sie das tun? Sie kennt mich doch gar nicht.”
“Sie arbeitet ehrenamtlich für eine Organisation, die sich um Frauen kümmert, die dieselben Probleme haben wie Sie. Erzählen Sie ihr einfach, was Sie mir heute erzählt haben.”
Michelle war in der Rechtsabteilung der “Kane Corporation” beschäftigt. Sie und Dexter waren im Vorstand einer Organisation, die sich um misshandelte Frauen kümmerte. Er wusste, wie geschickt sie darin war, diese Frauen davon zu überzeugen, sich aus hoffnungslos kaputten Beziehungen zu lösen und ihr Leben neu zu organisieren.
“Gut”, sagte Debbie zögernd.
“Versprechen Sie es mir”, beharrte Dexter.
Debbie holte tief Atem. “Ich rufe sie an. Ich verspreche es.”
Nachdem die Frau gegangen war, sah Kylie ihn bewundernd an. Sie hatte Tränen in den Augen. “Du warst perfekt.”
Er nickte ernst. “Ich hasse Männer, die Frauen so erniedrigen. Es ist widerlich.”
“Ist diese Michelle eine deiner Kundinnen?”
“Nein, eine Kollegin”, antwortete Dexter. Erst dann begriff er, dass Kylie
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