Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
Irgendwann ist er sein Gipsbein los. Und …”
Lauren musste lachen. “Also, wenn er wirklich, wirklich nett ist, dann würde ich vielleicht mit ihm schlafen.”
“Vielleicht? Wie soll ein bloßes Vielleicht dazu führen, dass du deinen Neujahrsschwur einlöst?”
Lauren schluckte und wünschte, sie hätte ihrer Freundin nie etwas von dem Versprechen erzählt, das sie sich selbst an Neujahr gegeben hatte. Zumal es nicht zu ihren dringlichsten Projekten gehörte, ihren Vorsatz in die Tat umzusetzen.
“Wir haben bereits September”, bemerkte Becky. “Du hast noch etwas mehr als drei Monate.”
“Enthaltsamkeit ist nicht unheilbar, wie du weißt. Der einzige Grund, weshalb ich diesen blöden Entschluss gefasst habe, war, endlich über Chuck hinwegzukommen.”
Becky verzog grimmig den Mund, als der Name von Laurens Exmann fiel. “Es wäre doch ein guter Anfang, mit einem anderen Mann ins Bett zu gehen. Und es würde Chuck verdammt ärgern.”
“Ich halte nichts von Rache”, erwiderte Lauren sanft. Sie war schon lange darüber hinweg, dass ihr Exmann sie betrogen hatte. Doch damals hatte es wehgetan. Und bisher war es ihr nicht gelungen, in Bezug auf Männer mehr Selbstvertrauen zu entwickeln. Selbst zwei Jahre nach ihrer Scheidung hatte sie immer noch Angst, zurückgewiesen zu werden. Ihre letzten beiden Verabredungen waren nicht geeignet gewesen, diese Angst zu überwinden.
“Gut für Chuck”, meinte Becky verächtlich. “Erst hat er dich für sein Studium zahlen lassen, dann hat er sich von dir getrennt.”
“Ich habe ihn verlassen”, korrigierte Lauren sie. Es war am Tag seines letzten Examens gewesen. Sie konnte sich noch gut erinnern, wie schwer es ihr gefallen war, mit ihm Schluss zu machen. Er dagegen hatte einen Witz gemacht und gesagt, sie könne ihn ja jetzt als Scheidungsanwalt engagieren.
“Findest du nicht, du solltest anfangen, die sexy Wäsche zu tragen, die du professionell vermarktest?”, sagte Becky.
“Bald.”
“Du bist zu wählerisch”, kritisierte Becky, während sie ein paar Seidenhemdchen in einen Karton legte. “Deine Scheidung ist zwei Jahre her. Mit wie vielen Männern bist du seither ausgegangen? Mit dreien?”
“Es waren vier”, erwiderte Lauren. “Wenn du Brian mitzählst.”
“Brian war ein Idiot. Also zählt er nicht.”
“Na schön, dann waren es drei. Mehr als genug. Traurig ist nur, dass ich froh war, keinen von ihnen je wiederzusehen.”
Betty schüttelte den Kopf. “Was soll ich bloß mit dir machen?”
Lauren zuckte die Achseln. “Dann bin ich halt wählerisch. Das ist doch kein Fehler. Mir ist es im Moment wichtiger, mein Studium zu beenden.”
“Könntest du nicht beides haben?”
Lauren war sich da nicht mehr so sicher. Früher hatte sie es mal geglaubt. Als sie Chuck kennengelernt hatte, waren sie beide Erstsemester an der Pennsylvania State University gewesen. Voller Zukunftspläne. Chuck wollte Rechtsanwalt, Lauren Grundschullehrerin werden. Sie hatten sich sofort ineinander verliebt und bald darauf geheiratet. Das war der erste Fehler gewesen.
Der zweite war, ihr Studium aufzugeben und Vollzeit arbeiten zu gehen, damit Chuck sein Studium schneller beenden konnte. Sie hatten vereinbart, dass er dann anschließend Laurens Studium finanzieren würde. Doch der Plan war fehlgeschlagen. Als Chuck sein Examen bestanden hatte, war es zur Scheidung gekommen. Nun musste Lauren für sich allein sorgen, und sie war fest entschlossen, ihr Studium durchzuziehen, auch wenn sie die ganze Zeit arbeiten musste. Ihr Anwalt hatte ihr geraten, ihren Exmann auf Zahlung von Unterhalt zu verklagen, doch dafür war sie zu stolz.
Der Job bei “Ladybug Lingerie” bot ihr zeitliche Flexibilität, sodass sie alle Kurse an der Universität besuchen konnte. Er wurde gut bezahlt, doch es reichte trotzdem hinten und vorne nicht. Sie sparte an allen Ecken und Enden, selbst beim Essen. Trotzdem häuften sich die unbezahlten Rechnungen. Und eine Lösung ihrer Probleme schien nicht in Sicht. Aufzugeben kam ihr jedoch nicht in den Sinn.
Lautes Donnern kündigte ein Gewitter an. Becky lächelte, als die ersten Tropfen gegen die Fensterscheibe klatschten. “Der arme Handwerker wird bestimmt ganz nass.”
“Er ist ein Mann”, bemerkte Lauren trocken. “Wahrscheinlich hat er es verdient.”
2. KAPITEL
Der Nachmittag hatte für Sam inmitten von Kühen begonnen, doch nun, drei Stunden später, befand er sich in einer wesentlich vertrauteren Umgebung. Er saß im
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