Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
Fotos im Album sehen konnte. Es handelte sich um die Hochzeitsfotos von Lauren und Chuck. Dann bemerkte Philomena die anderen Alben, die auf dem Tisch lagen.
“Schwelgen Sie gerade in Erinnerungen?”
“Kaum”, bemerkte Lauren und blätterte die Seite um. “Ich würde es eher Detektivarbeit nennen.”
“Wie spannend.”
“Ich versuche herauszufinden, was an mir falsch ist, sodass mir alle Männer davonlaufen.” Sie sah zu ihm auf, und er bemerkte, dass ihre Augen gerötet und etwas geschwollen waren.
Es schockte ihn, dass sie geweint hatte. Denn er nahm an, dass er daran schuld war. Dabei hatte er doch angenommen, seine Zurückweisung hätte ihr nichts ausgemacht.
Sie warf das Hochzeitsalbum auf den Tisch und nahm das nächste. “Fotos aus sieben Jahren. Vielleicht entdecke ich ja, wann Chuck angefangen hat, sich von mir abzuwenden.”
“Chuck ist ein Mistkerl”, sagte Philomena knapp. Er musste es wissen, denn im Moment fühlte er sich genau wie ein solcher.
Sie schüttelte den Kopf. “Es liegt nicht nur an ihm. Ich habe etwas an mir, das Männer in die Flucht schlägt. Chuck war immerhin sieben Jahre mit mir zusammen. Harold hielt es gerade mal einen Abend mit mir aus. Brian machte sich schon vorher aus dem Staub. Ich muss herausfinden, woran es liegt, sonst bin ich dazu verdammt, den Rest meines Lebens allein zu verbringen.
“Vielleicht sind es die Männer, die ein Problem haben”, meinte Philomena. “Haben Sie darüber schon mal nachgedacht?”
“Ich habe über sämtliche Möglichkeiten nachgedacht. Jedes Date habe ich endlos analysiert. Aber ich habe die Antwort nicht gefunden.” Lauren schüttelte den Kopf. “Weshalb ist es so schwierig, mit Männern eine Beziehung zu haben?”
Sam kannte viele Männer, die genau diese Frage in Bezug auf Frauen stellten. “Sie haben einfach noch nicht den Richtigen gefunden.”
“Ich dachte, ich hätte”, murmelte sie. Dann lächelte sie zu Philomena auf. “Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Ich zerfließe nur gerade in Selbstmitleid. Eine Verabredung, die nicht so gelaufen ist, wie ich es wollte, und zu viel Wein. Morgen ist es vorbei.”
Sam hoffte, dass es so wäre. “Es tut mir leid, dass es zwischen Ihnen und Sam nicht geklappt hat.”
“Mir auch.” Sie stand auf. “Gute Nacht, Philomena.”
“Gute Nacht, Lauren.” Er sah ihr nach, als sie das Wohnzimmer verließ. Kurz darauf hörte er, wie die Schlafzimmertür geschlossen wurde.
Sam hatte Travis gesagt, es sei gegen die Spielregeln, eine Frau zu schlagen. Doch was war mit dem emotionalen Hieb, den er Lauren versetzt hatte? War das nicht genauso schlimm? Führte es nicht auch zu Verletzungen? Er rieb sich das Kinn, spürte die Bartstoppeln unter der dicken Schminke.
Laurens Tränen hatten dazu geführt, dass Sam sich plötzlich Fragen stellte, die er sich noch nie gestellt hatte: Wie viele andere Frauen hatten seinetwegen geweint? Er setzte sich aufs Sofa. Irgendwie fühlte er sich leer, wie ausgehöhlt. Mit fünfzehn hatte er sein erstes Date gehabt. Unzählige Frauen waren gefolgt. Es hatte anfangs sogar ein paar halbherzige Versuche gegeben, eine Beziehung zu führen, doch bald lernte er, wie er es anstellen musste, Spaß zu haben, ohne dass er eine Bindung eingehen musste. Wie man die richtigen Worte fand. Das Richtige tat. Wie man Schluss machte, ehe die Sache zu ernst wurde.
Mit den Jahren war er ein echter Profi geworden. Er suchte seine Gespielinnen sorgfältig aus und stellte sicher, dass sie sich keine falschen Hoffnungen machten. Zumindest hatte er das immer gedacht.
Aber was wusste ein Mann schon von den Gefühlen einer Frau? Oder von dem, was sie fühlte? Wie viele Tränen waren seinetwegen geflossen? Wie konnte er es wieder gutmachen, Lauren den Abend verdorben zu haben?
Seine Kopfhaut juckte unter der Perücke, doch er widerstand dem Bedürfnis, sie abzunehmen, solange er sich nicht in seinem Schlafzimmer befand. Ihm wurde bewusst, dass Lauren nur wenige Schritte von ihm entfernt in ihrem Bett lag. Er hätte einfach zu ihr gehen können. Ihr sagen können, wie sehr er sie begehrte. Dass sie die begehrenswerteste Frau war, die er jemals getroffen hatte.
Doch damit würde er alles aufs Spiel setzen.
“Super, Kane”, murmelte er grimmig, ging in sein Zimmer und schloss die Tür ab. Er hängte die blonde Perücke schief über den Styroporkopf auf dem Regal. “Sie würde dich aus der Wohnung schmeißen und dir noch einen Tritt verpassen. Und du wärst beim
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