Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
Rührlöffel?”
“In der Schublade unter der Spüle”, antwortete Lauren. Im gleichen Moment klingelte es an der Wohnungstür. Sie stand auf und verließ eine Melodie summend die Küche. Irgendwie schaffte Philomena es, dass sie sich leicht und beschwingt fühlte.
Dieses Gefühl schwand sofort, als sie die Tür öffnete und ihren Exmann vor sich sah. Er wirkte nicht besonders glücklich.
“Chuck.” Lauren fuhr sich mit der Hand durch ihr noch ungekämmtes Haar. “Was machst du denn so früh am Morgen hier?”
“Wir müssen miteinander reden”, erwiderte Chuck kurz angebunden und kam unaufgefordert herein.
Lauren wollte etwas sagen, doch sie ließ es sein. Sie hatte keine Lust, sich um diese Uhrzeit zu streiten. Außerdem wusste sie aus Erfahrung, dass Chuck sowieso das letzte Wort behalten würde.
Er setzte sich aufs Sofa und sah grimmig zu Lauren.
Sie schloss die Tür und ließ sich ihm gegenüber auf dem Schaukelstuhl nieder. “Nun?”
“Es duftet nach Kaffee”, bemerkte er.
“Stimmt. Aber es gibt nur genug für Philomena und mich.”
“Sie ist also bereits bei dir eingezogen?”
Lauren nickte. “Schon vor einer Woche.”
Chuck lehnte sich zurück. “Ist das nicht ein bisschen verfrüht? Ich meine, ihr kennt euch doch kaum. Was weißt du denn von dieser Frau?”
“Sie ist sehr nett.”
Chuck schnaubte verächtlich. “Ich bin sicher, dass eine Menge Leute dachten, Lizzie Borden sei sehr nett gewesen.”
“Philomena besitzt keine Axt, falls dich das beruhigt.”
“Tut es nicht.” Chuck richtete sich wieder auf. “Ich will wissen, mit wem du dich gestern getroffen hast.”
Lauren fragte sich, ob er auch während ihrer Ehe bereits so dominant aufgetreten war und sie es bloß nicht gemerkt hatte. Weil sie verliebt war. Oder zu jung, um es beurteilen zu können. “Das geht dich nichts an, Chuck.”
“Unsere Scheidung bedeutet noch lange nicht, dass ich mich nicht mehr um dich sorge.”
“Doch, genau das bedeutet es.”
Er schüttelte den Kopf. “Was ist los mit dir, Lauren? Du warst immer so …”
“Schüchtern? Unterwürfig? Leichtgläubig?”, schnappte sie.
“Ja. Das bist du übrigens immer noch”, gab er zurück. “Egal was du auch unternimmst, um dein Leben zu gestalten. Deshalb will ich wissen, was das für ein Mann ist, mit dem du dich triffst. Man muss dich davor bewahren, dass irgendjemand dich übervorteilt.”
“Er heißt Sam Kane”, antwortete sie und hoffte, dass das genügte. “Wir haben bei ‘Lucia’s’ zu Abend gegessen. Der Koch heißt Carter, falls du meine Angaben nachprüfen möchtest.”
“Sam Kane”, wiederholte Chuck. “Kommt mir nicht bekannt vor.”
“Das überrascht mich nicht. Diese Stadt hat fast vierhunderttausend Einwohner.”
“Wie hast du ihn kennengelernt?”
“Er ist Philomenas Cousin.”
Chuck lächelte. “Das heißt, sie hat euch verkuppelt. Er war bloß ein Blind Date.”
“Genau”, sagte Lauren. “Ich habe Sam am Tag, an dem Philomena einzog, getroffen. Ich mochte ihn sofort. Sehr sogar. Daher habe ich sie gebeten, eine Verabredung zu arrangieren.”
Sein Lächeln erstarb. “Das passt gar nicht zu dir.”
“Das weiß ich”, erwiderte sie stolz. “Ich habe mich verändert. Und zwar zu meinem Vorteil.” Sie stand auf. “Danke, dass du vorbeigekommen bist. Ich bin sicher, du musst jetzt los.”
Er zögerte und schien überrascht, dass sie so deutlich wurde. Sie öffnete die Tür, um ihre Worte zu unterstreichen.
Doch ehe er ging, legte er eine Hand auf ihre, die sie auf den Türrahmen gestützt hatte. “Lass uns morgen Abend zusammen essen gehen.”
Lauren entzog ihm ihre Hand und bemerkte aus dem Augenwinkel eine Bewegung im Zimmer. Philomena stand im Wohnzimmer. Sie hatte einen Kochlöffel in der Hand.
“Guten Morgen, Philomena”, rief Chuck und nickte ihr höflich zu. “Ich bin bloß vorbeigekommen, um meine Süße zu sehen.”
“Laurens Frühstück wird kalt”, gab Philomena zurück.
“Ich komme sofort”, versprach Lauren und wandte sich wieder an Chuck. “Was das Dinner betrifft …”
“Du brauchst dich ja nicht sofort zu entscheiden”, sagte er rasch, weil er in ihren Augen die Ablehnung lesen konnte. “Versprich mir nur, dass du drüber nachdenken wirst. Ich rufe dich heute Abend an.”
“Ich weiß nicht, ob ich zu Hause sein werde.”
“Wieso?”, fragte Chuck. “Sag bloß nicht, du hast das nächste Date mit diesem Kane.”
“Ich werde gar nichts sagen, Chuck. Nie mehr.
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