TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
nein.“ Caroline strahlte. „Wir werden nicht … Ich werde nicht hierherziehen. Das könnte ich unmöglich. Mike gibt seinen Posten beim FBI auf, und wir werden in Boston leben.“
„Das ist noch nicht entschieden.“
Alle Anwesenden, einschließlich der verblüfften und gekränkt wirkenden Caroline sahen Mike an.
Julie bohrte sofort nach. „Dann ziehst du also nach Boston, Mike. Wie großartig für dich. Wenn ich darüber nachdenke, brauchst du ja gar nicht mehr zu arbeiten, wenn du verheiratet bist, stimmt’s? Du kannst jeden Tag zu Hause verbringen mit Caroline und Reginald und Aaron. Man stelle sich nur mal vor, du brauchst kein FBI-Agent mehr zu sein, sondern kannst dich ganz als Hausmann betätigen.“
Mike bedachte sie mit einem wütenden Blick, und sie lächelte honigsüß zurück. Sie hatte gar nicht gewusst, dass sie so boshaft sein konnte, aber im Augenblick gefiel ihr diese Rolle sehr. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich etwas so sehr gewünscht, wie eine Beziehung mit Mike zu haben. Deshalb würde sie ihn nicht kampflos aufgeben. Oder wenigstens nicht, ohne einen Streit auszulösen, wonach es jetzt stark aussah.
In diesem Moment fing die Band wieder an zu spielen, und Julie war davon überzeugt, dass einige Anwesende in diesem Saal sehr froh darüber waren. Die vertrauten Klänge von „I Will Always Love You“ erfüllten den Raum. Na großartig, dachte Julie. Dieses Lied handelte von einer unerfüllten Liebe und eignete sich hervorragend für Paare, die eng umschlungen und langsam tanzen wollten. Ihre boshafte und spöttische Stimmung verschwand sofort. Wenn Mike nun auch noch seine Verlobte zum Tanzen aufforderte, dann würde sie, Julie, bestimmt in Tränen ausbrechen.
Beinahe war das bereits der Fall, als er sich zu Caroline beugte, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Die schöne blonde Frau lächelte ihren Verlobten an und nickte. Julie ballte die Fäuste und zerknitterte dabei erbarmungslos ihren Rock.
Als Mike dann aufstand, die Hand ausstreckte und fragte: „Würdest du gern tanzen?“, fiel sie fast vom Stuhl.
Nur dass er nicht zu Caroline gesprochen hatte oder zu Joan oder Susan. Nein, er meinte sie, Julie. Und sie sagte: „Nein.“
Mikes Miene wurde ärgerlich. „Doch, du möchtest.“
Jemand zu ihrer Linken stieß sie heftig in die Seite. Mit einem Satz sprang Julie auf und musterte ihre Schwägerin, die sie aber nur freundlich anlächelte. Julie wollte Joan gerade gehörig die Meinung sagen, als Mike sie beim Arm nahm und sie kurzerhand in eine dunkle Ecke auf der anderen Seite des überfüllten Tanzbodens führte.
Sobald sie außer Sichtweite von ihrem Tisch waren, nahm er sie in die Arme und presste sie so fest an sich, wie das nur möglich war. Allerdings drückte sein Blick keine Zärtlichkeit, sondern Ärger aus.
„Was, verdammt noch mal, denkst du dir eigentlich dabei, Julie?“
Sie wehrte sich gegen seine Umklammerung, um wenigstens den Hauch einer Distanz zwischen ihnen zu bekommen. „Ich weiß nicht, was du meinst.“
„Dann bist du die Einzige, die das nicht weiß.“
Julie blickte in Mikes dunkle Augen, und plötzlich fühlte sie einen Stich. Sie hatte es gespürt, doch nun wurde es ihr wirklich bewusst. Dieser Mann war tatsächlich der einzige, den sie immer lieben würde. Immer würde sie dieses markante Kinn lieben, diese hohen Wangenknochen und die feingeschnittene, gerade Nase, nicht zu vergessen das Gefühl, wenn sein durchtrainierter, muskulöser Körper an sie gepresst war.
Was würde sie tun, wenn er ihre Cousine heiratete? Zu ihrer großen Bestürzung zitterte ihr Kinn, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Trotzdem schaffte sie es nicht, den Blick von Mikes Gesicht zu lösen, das nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war.
„Nicht, Julie. Bitte nicht.“ Mike drückte ihren Kopf an seine Brust und drehte sich so, dass ihr Gesicht von den Tischen abgewandt war. Dann atmete er heftig aus und stieß eine leise Verwünschung aus.
Sie schniefte und blinzelte ein paarmal, bevor sie die Augen schloss. Zärtlich streichelte Mike ihren nackten Rücken, den ihr tief ausgeschnittenes Kleid frei ließ. Mit der anderen Hand hielt er sie um die Taille gefasst und drückte sie an sich.
Julie war klar, dass das wahrscheinlich die letzte Möglichkeit war, ihn zu umarmen. Deshalb schlüpfte sie mit beiden Händen unter sein Jackett, schlang die Arme um seinen Oberkörper und schmiegte sich an ihn, als wären sie ein Liebespaar. Tief atmete sie
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