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TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

Titel: TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neu Tiffany
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durchmachen. Sie saß an einem festlich geschmückten Tisch mit ihrer Familie sowie mit Mike und Caroline und musste Dans witzig gemeinter Erzählung zuhören, wie sie zufällig in die Herrentoilette geraten war. Wusste Dan etwa, dass Mike danach in die Damentoilette eingedrungen war? Denn während man über ihren Fehltritt lachen konnte, würde man Mikes Benehmen nicht als lustige Verwechslung abtun.
    Gezwungen, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, beobachtete Julie heimlich Carolines Gesicht, während Dan sie alle mit der neuesten Eskapade seiner kleinen Schwester unterhielt. Sein Gerede von Julie und Mike und Mike und Julie ließ das Lächeln der Frau allmählich etwas angespannt wirken.
    Genug ist genug, entschied Julie.
    „Und dann sagte Mike zu mir, ich solle Aaron nehmen, damit er, ich meine Mike …“
    „Dan!“ Julies scharfe Unterbrechung lenkte jedermanns Aufmerksamkeit auf sie. Mit geröteten Wangen begegnete sie dem Blick ihres Bruders, der zwei Plätze entfernt von ihr saß. „Hat Mom dir nicht beigebracht, dass man bei Tisch keine Badezimmergeschichten erzählt? Ich bin überzeugt, wir vermitteln Caroline damit keinen sehr guten Eindruck von unserem Zweig der Familie.“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, das in Wirklichkeit bedeutete: Halt den Mund, Dan.
    Der große, gutmütige Tollpatsch akzeptierte ihre Zurechtweisung mit einem gleichmütigen Schulterzucken. „Ja, du hast recht. Im Übrigen weiß sicher sogar eine Wyndemere, was in einem Badezimmer passiert, nicht wahr, Caroline?“
    Unruhig rückten die Leute mit ihren Stühlen, und einige räusperten sich. Das bewahrte Caroline davor, etwas erwidern zu müssen. Das Schlimmste war abgewendet. Erleichtert atmete Julie auf. Zu früh.
    „Julie, während deine Mutter Nana hilft, den Geburtstagskuchen zu verteilen, erzähl Caroline doch von deiner Beförderung.“
    Danke, Dad. Lasst uns noch mehr über mich sprechen, ärgerte Julie sich im Stillen. Dann lächelte sie Caroline höflich an, die von der gegenüberliegenden Seite des Tisches zurücklächelte. Mike saß neben ihr und hatte fürsorglich den Arm um Carolines mit Seide verhüllten Schultern gelegt. Besaß er denn kein Schamgefühl? Sie, Julie, schmeckte noch immer seinen Kuss auf ihren Lippen.
    „Keine große Sache“, antwortete sie. „Man hat mich lediglich für eine Beförderung vorgeschlagen.“ Das war zwar eine etwas knappe Beschreibung, doch sie hatte keine Lust, mehr darüber zu sagen. Hatte Mike den Arm extra um seine Verlobte gelegt, um sie, Julie, zu verletzen? Sie bemerkte diskretes Hüsteln und eine gewisse Unruhe bei ihrer Familie. In diesem Augenblick rannten zwei Kinder, Aaron und Tommy, fröhlich kreischend mit Luftballons und Fähnchen um den Tisch herum.
    Als sie vorbei waren, sagte Caroline höflich: „Wie schön für dich, Julie. Eine Beförderung.“
    In Julies Ohren klang das so, als würde Caroline mit einem kleinen Kind sprechen, dass ihr ein Gemälde mit Wasserfarben zeigte, von dem Caroline keine Ahnung hatte, was es darstellen sollte.
    „Dein Vater hat mir viel über dich erzählt, während Mike mit Aaron eine Weile weg war“, fuhr Caroline fort. „Sogar Aaron hat ein wenig über dich gesprochen.“
    „So? Hat er?“ Julie warf Mike einen Blick zu, um zu sehen, ob er so schuldig aussah, wie sie sich plötzlich fühlte. Das war der Fall, und sie war zufrieden.
    Caroline schaute unsicher von ihr zu Mike und dann wieder zu ihr. „Ja, er scheint sehr von dir eingenommen zu sein.“
    Wer, Mike oder Aaron, hätte Julie fast entgegnet, doch klugerweise schwieg sie.
    Caroline entspannte sich und meinte nun: „Du hast ganz bestimmt meine Anerkennung, Julie. Wenn Reginald, mein persönlicher Assistent, nicht wäre, wäre ich in unseren Banken in Boston völlig verloren.“
    „Na, dann wollen wir Reginald mal danken. Wie ich hörte, sind gute persönliche Assistenten heutzutage schwer zu finden.“ Jemand stieß unter dem Tisch gegen Julies Fußknöchel. Sie zuckte zusammen und musterte ihre Schwägerin. Doch Joan betrachtete mit Unschuldsmiene ihren Kuchenteller.
    Julie ignorierte die Warnung und sprach weiter. „Wenn du von ‚unseren Banken‘ redest, bedeutet das, dass du sie besitzt?“
    Man musste Caroline einräumen, dass sie den Anstand besaß, wegen ihres Reichtums verlegen zu wirken. „Ich fürchte, ja, Julie. Aber wir reden nicht gern darüber.“ Entschuldigend schüttelte sie den Kopf und lächelte.
    Doch Julie empfand keineswegs Reue.

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