TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
sage Ihnen, das wird nicht klappen.“
„Oh? Und was glauben Sie entdeckt zu haben?“
„Isabella ist eine Freundin von Lord Sin, nicht wahr?“
„Ja.“
„Sie wollen mich glauben machen, dass Lord Sin ein netter, großzügiger Mann ist, der verdient, dass man ihn in Ruhe lässt.“
„Das ist er.“
„Und Sie wollen, dass ich Ihre Motive als uneigennützig akzeptiere. Aber so geht das nicht bei mir. Mein Vater vertraut den Menschen. Ich nicht.“
„Erzählen Sie mir von Ihrem Vater. Stehen Sie ihm nahe?“
„Jetzt ja. Nach dem Tod meiner Mutter vergrub er sich in seine Arbeit. Er wusste nicht, wie einsam ich mich fühlte. Heute weiß ich, dass es ihm genauso ging.“
„Wer kümmerte sich um Sie?“
„Nun … niemand eigentlich. Ich war zwölf damals.“
„Aber Sie haben ihn vermisst, nicht wahr?“
„Ich war einsam“, gab sie zu.
Ryan nickte. „Ich weiß, was Einsamkeit ist“, sagte er. „Aber machen Sie sich keine Sorgen, denn jetzt brauchen Sie nicht mehr einsam zu sein. Sie haben mich.“
Er zog sie fester an sich. Sie trat ihm auf den Fuß und wurde mit einem Stöhnen belohnt. „Was ist, Miss Clary? Können Sie nicht tanzen?“
„Doch, natürlich, aber wie die meisten Leute bin ich an andere Musik gewöhnt“, gab sie zurück. „Ich meine, keinen Walzer. Wo haben Sie es gelernt? In Miss Isabellas Tanzkursen für junge Männer aus gutem Haus?“
Er runzelte die Stirn. Sie wusste nicht, wie nahe sie der Wahrheit kam. Dann nickte er. „Sie glauben also, ich sei rückständig? Das wollen wir doch mal sehen.“ Er tanzte mit ihr zum Discjockey und sagte: „Legen Sie etwas Heißes auf. Die Dame möchte mehr Bewegung.“
Bevor Sunny ihm entkommen konnte, kreischte Lady Gaga durch den Saal. Sekunden später füllte sich die Tanzfläche. Malone verwandelte sich in Robbie Williams, und sie bereute, sich über den Walzer mokiert zu haben. Sie würde es nie schaffen, mit ihm mitzuhalten, in den Schuhen, die sie trug.
„Was ist los, Sunny?“, rief er über die laute Musik hinweg. „Haben Sie Ihren Ginseng heute Morgen nicht genommen?“
Sie ließ sich nicht gern bloßstellen. Sie hasste es, wie eine Närrin dazustehen. Und deshalb bückte sie sich, zog die Schuhe aus und begann sich in einem Rhythmus zu bewegen, der sogar Beyonce vor Neid hätte erblassen lassen.
Aber Malone hatte keine Mühe, sich ihr anzupassen. Bevor sie wusste, was geschah, hatte er sie an sich gezogen und berührte sie intimer als der mysteriöse Liebhaber in ihrem Traum. Aus den Kulissen hörte sie ein leises Klatschen, das im Laufe ihres Tanzes zu dröhnendem Applaus anschwoll.
Sie versuchte, sich Ryan zu entziehen.
Er zog sie rasch zurück. „Was ist, Sunny? Können Sie nicht Schritt halten mit einem Meister?“
„Sie sind kein Meister“, keuchte sie.
„Aber ich bin gut“, erwiderte er grinsend und stieß von Neuem mit den Hüften gegen ihre.
„Nicht so gut wie Lord Sin“, sagte sie und wich zurück. „Er hat Ihnen höchstens Unterricht gegeben.“
Die Musik brach ab. Die Gäste applaudierten wild, und Walt wischte sich die Braue ab. „Wow, Lady!“, sagte er. „Ich hätte auf Miss Isabella hören und die Kamera abstellen sollen. Das könnte ein bisschen zu heiß für unsere Zuschauer in Atlanta sein.“
„Miss Isabella hat immer recht!“, rief das Geburtstagskind. „Lord Sin weiß das, aber an Ryan Malone arbeite ich noch immer. Wo ist mein Champagner?“
„Es gibt keinen Champagner“, sagte Ryan. „Der Arzt hat es verboten.“
„Wenn der Arzt so alt wie ich ist, kann er mir sagen, was ich tun soll. Das war aber eine Show, die Sie da abgezogen haben, junge Dame. Wo haben Sie trainiert?“
Sunny richtete den Blick auf Isabella. „Trainiert?“, wiederholte sie. „Ich habe nicht trainiert. Ich war als Kind nur ziemlich sportlich.“
Ryan Malone sah skeptisch aus. „Und bei welcher Sportart lernt man, sich auf diese Weise zu bewegen?“
„Ich hatte vom dritten Schuljahr bis zu meinem achtzehnten Geburtstag Gymnastikunterricht.“
Malone wandte nicht den Blick von ihr. Seine Augen schienen jede ihrer Emotionen zu durchschauen, egal, wie sehr sie sich bemühte, sie zu verbergen. „Warum haben Sie damit aufgehört? Sie müssen wirklich gut gewesen sein.“
„Weil ich zwischen siebzehn und achtzehn noch ein gutes Stück gewachsen bin. Größe ist gut für Basketball, aber tödlich für Turnerinnen oder Eisläufer. Außerdem begann ich zu studieren und wurde dann
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