TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
aufhorchen. „Wie?“
„Durch einen Wechsel des Schauplatzes. Ich muss nicht unbedingt in meinem Bett mit Ihnen schlafen, es kann auch Ihres sein.“
Die Sekretärin am Empfang winkte, als sie Sunny sah. „Ted will Sie sehen. Ach, alle wollen Sie sehen! Heute in einer Woche wird die ganze Welt Sie sehen wollen.“
„Was soll das heißen?“
Melinda deutete mit dem Kopf auf den Bildschirm an der Wand, auf dem das Video von der Party lief, das aber weder Isabella noch die Geburtstagstorte zeigte, sondern Sunny Clary und Ryan Malone auf dem Parkett. Das Erotische ihrer Bewegungen und das begehrliche Funkeln ihrer Augen war nicht zu übersehen. Lord Sin mochte so getan haben, als liebte er eine imaginäre Frau auf seiner Bühne, aber Ryan Malone tat es mit einer echten Frau – mit ihr. „O Gott! Sie senden es!“
„Nein, das Video läuft nur auf dem hausinternen Monitor. Sie wollten es sich bloß alle anschauen.“
Sunny stöhnte. Ihr schwarzer Hosenanzug hatte ihr professionelles Image auch nicht retten können. Sie hatte es vermasselt, ihre Glaubwürdigkeit war vollkommen ruiniert. Jede Chance, sich oder ihrem Publikum zu beweisen, dass sie eine seriöse Journalistin war, war ruiniert. Sie würde arbeitslos sein, noch bevor der Tag zu Ende war.
Ihre Wangen brannten. Ihr Tanz mit Ryan war schnell und frivol. Selbst der schwarze Hosenanzug vermochte nicht darüber hinwegzutäuschen, dass sie sich Malones sinnlichen Bewegungen willig angepasst hatte. Die Schultern straffend, atmete sie tief ein und ging mit resoluten Schritten zu Teds Büro.
„Es tut mir leid, Ted“, sagte sie. „Wenn Sie meine Kündigung wollen, kriegen Sie sie.“
Er schaute von einer Akte auf und runzelte die Stirn. „Was soll das heißen, Kündigung?“
„Ich habe mich total unprofessionell verhalten und kann es den Kollegen nicht verübeln, wenn sie mich nie wieder respektieren.“
„Sie meinen wegen dieses Videos von der Geburtstagsparty?“ Ted lachte. „Das war ausgezeichnet, Sunny. Sie haben die Stadt bereits mit der Aufzeichnung von gestern Abend neugierig gemacht. Malone ist Atlantas begehrtester Junggeselle. Bei dem Tempo, das Sie vorlegen, werden Sie bald die heißeste Reporterin Atlantas sein. Ich werde Ihr Gehalt erhöhen müssen.“
„Ich will nicht ‚heiß‘ sein, Ted. Ich möchte respektiert werden, und wie kann ich Respekt von den Leuten hier erwarten, wenn ich die Nachrichten mache, anstatt darüber zu berichten?“
Ted kam um den Schreibtisch und legte Sunny die Hände auf die Schultern. „Hey, Sie waren zu einer Party eingeladen! Und wenn Sie ein bisschen zu viel Spaß hatten, dann schneiden wir das schon raus. Es tut mir leid, wenn das Video Ihnen peinlich ist, aber Sie werden sich eben eine dickere Haut zulegen müssen. Und jetzt setzen Sie sich, und lassen Sie uns reden.“
Sunny schluckte. Ted hatte recht. Sie war nicht halb so hart, wie sie gedacht hatte. Langsam ging sie zum Tisch und setzte sich.
„Unsere Zuschauer haben ein Recht auf positive Nachrichten, und die geben Sie ihnen, Sunny“, begann Ted. „Weil Ihre Reportagen … anders sind, als das, was wir sonst bringen. Humorvoller. Ich bin mir noch nicht sicher, aber vielleicht wäre es tatsächlich gar nicht schlecht, das Video ungekürzt zu senden. Aber natürlich nur, wenn Sie damit einverstanden sind, Sunny.“
„Ich will nicht die Gute-Nachrichten-Fee sein. Ich will eine knallharte Reporterin sein, die Verbrechen aufdeckt. Es gibt genug Verbrechen und Korruption hier in Atlanta, um mir etwas davon abzugeben. Wann bekomme ich meine Chance?“
„Heute Abend. Ich schicke Sie und Walt zum Festbankett des Bürgermeisters im Rathaus anlässlich der Verleihung des ‚Inner City Awards‘.“
„Na wunderbar!“, meinte Walt, der gerade eben eingetreten war. „Im letzten Jahr hat einer dieser kleinen Taschendiebe versucht, mir mein Portemonnaie zu stehlen.“ Bevor Ted noch irgendetwas dazu sagen konnte, ging Walt kopfschüttelnd hinaus.
Sunny stöhnte. „Eine Preisverleihung an Getto-Kids und rehabilitierte jugendliche Straftäter? Ist das Ihre Vorstellung von einer Reportage über Korruption und Verbrechen?“
Ted schüttelte den Kopf. „Nein, aber dort im Rathaus werden Sie die Leute treffen, die Sie kennen müssen. Hier bei uns muss die Polizei Ihnen erst vertrauen, bevor sie Sie als Kriminalreporterin anerkennt, und der beste Weg, das Vertrauen der Beamten zu gewinnen, ist, sich bei ihnen beliebt zu machen. Was sagen Sie
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