TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
Gehört ihm das Heim?“
„Einer seiner Firmen.“
„Das macht doch keinen Sinn.“ Als sie Rons Stirnrunzeln bemerkte, wechselte sie das Thema. „Könnten Sie mir den vollen Namen des Geburtstagskindes nennen?“
„Isabella Giovanna.“ Er erzählte Sunny, dass Isabella vor zwei Jahren, kurz nach einem Besitzerwechsel, nach Rainbow House gekommen war. „Seit damals sind erstaunliche Verbesserungen vorgenommen worden. Die Damen brauchen nur etwas Isabella gegenüber zu erwähnen, und schon ist es da. Mr. Malone ist ein erstaunlich großzügiger Mann.“
Sie versuchte, Ryan nicht bewundernd anzusehen, aber das war schwer. Er trug ein blaues Baumwollhemd zu Jeans und einem Tweedjackett. Er sah wirklich atemberaubend gut aus – und er war und blieb ihr ein Rätsel. Über seine guten Taten wurde in allen Zeitungen berichtet, mit Fotos von ihm und seiner jeweiligen Begleiterin. Aber Sunny hatte noch nichts über Rainbow House gelesen, und weder Malones Vergangenheit noch seine Familie wurden in den Medien je erwähnt.
Vielleicht war Isabella eine Verwandte? Ihren Bewegungen nach zu urteilen, war auch sie einst Tänzerin gewesen. Vielleicht war sie eine Freundin von Lottie. Oder von Lord Sin. Das würde einen Sinn ergeben. Malone hatte sie hergebracht, weil Isabella Lord Sin kannte.
Als die Musik endete, führte Malone die alte Dame in die Mitte des Parketts, wo Ron schon mit dem Rollstuhl wartete.
„Isabella wird uns jetzt etwas vortragen“, kündigte Malone an. „Miss Clary, Sie werden das doch sicher filmen wollen.“
„Natürlich wird sie das“, mischte sich Isabella ein, „aber ich wette fünf zu zehn mit dir, dass Ihr Sender es nicht bringen wird.“
„Warum sollten wir es nicht senden?“, fragte Sunny.
Ein Scheinwerfer richtete sich auf Isabella, und das Licht im Raum wurde gedimmt. Isabella stützte sich mit einer Hand auf ihren Rollstuhl und begann. Mit erstaunlicher Geschicklichkeit ließ sie ihren Taktstock wirbeln. Aber es war das, was sie als Nächstes tat, was ihre Zuschauer den Atem anhalten ließ. „Ich werde es euch zeigen. Stellen Sie die Kamera ab, junger Mann. Das ist privat.“ Als er gehorchte, legte sie den Taktstock weg, klimperte mit ihren falschen Wimpern und begann ein Gedicht aufzusagen, das sie mit koketten Blicken und lebhaften Bewegungen ihrer Hände unterstrich:
„Ich kannte einen Mann, der hieß Lord Sin,
er war mein bester Freund.
Das Tanzen habe ich ihn gelehrt,
jetzt hat er sich von uns gekehrt.
So hebt, das Glas, meine Damen,
auf den Mann, den wir verloren haben,
der Himmel erhöre unser Gebet,
und schenke uns ein bisschen Sünde,
solange das Sündigen noch geht. Amen.“
Isabella verneigte sich ehrerbietig. Und als sie angesichts der schockierten Mienen ihrer Zuschauer in schallendes Gelächter ausbrach, wusste Sunny, dass sie ein Juwel gefunden hatte. „Ich weiß, dass ich keine Dichterin bin“, kicherte Isabella. „Aber ich bin Tänzerin und kenne meine Männer, alle beide.“
Als sie sich setzte und Sunny zuzwinkerte, wusste diese, dass die alte Dame Lord Sin wirklich kannte, dass Malone seinen Teil des Abkommens erfüllte und Isabella vielleicht ein gutes Wort bei dem Tänzer für sie einlegen würde. Aber es war nicht nur seine Hilfe, die sie schätzte. Ein Mann, der sich um einsame alte Damen kümmerte, konnte nicht so schlecht sein. Es dauerte ein paar Minuten, bis ihr zu Bewusstsein kam, dass sie über Malone nachdachte, nicht über Sin. Und das verwirrte sie.
Und sie weigerte sich, über ihren Teil des Handels nachzudenken.
Die Zuschauer klatschten und Isabella warf ihnen eine Kusshand zu. „Und jetzt, Ryan, tanzt du mit deiner Freundin, damit ich mich ausruhen kann.“
Seine Freundin? Was hatte Malone der alten Frau erzählt? Sunny trat zurück. „Tut mir leid, ich arbeite.“
„Unsinn“, widersprach Isabella. „Es ist meine Geburtstagsparty, und jeder hier muss tanzen.“
„Ich bin nicht seine Freundin, Mrs. Giovanna“, protestierte Sunny.
„Es ist dein Geburtstag, und dein Wunsch ist mir Befehl, Belle“, sagte Malone und zog Sunny auf die Tanzfläche.
„Lassen Sie das, Malone … Walt, ich verbiete dir, das aufzunehmen!“
Sunnys Proteste stießen auf taube Ohren. Sie war groß, aber Malone war noch viel größer und auch stärker. Sie schaute auf zu seinen dunklen Augen und sah darin das gleiche Feuer, das sie verspürte, seit er ihre Hand ergriffen hatte. „Ich glaube, ich habe Sie durchschaut“, sagte sie. „Aber ich
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