TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
allein mit ihm reden, gib es zu. Vielleicht könntest du auch seine Hand halten, während er die Bewerberinnen sichtet.“
„Amy!“
„Tut mir leid“, sagte die Produzentin, sah jedoch nicht so aus. „Nell, ich glaube, du hast dich in den tugendhaften Dr. John verliebt.“
„Verliebt?“, wiederholte Nell entsetzt. „Also bitte!“ Sie zögerte. „Und selbst wenn, dürfte ich nicht mit ihm auf die Party gehen. Die Bestimmungen verbieten es.“
„Und die hast du extra nachgelesen, weil du nicht in ihn verliebt bist?“
„Hör auf, Amy“, erwiderte Nell. „Wir könnten es so machen wie Channel 7 damals mit der Serie über Bewerbungsgespräche. Die haben dafür den neuen Buchladen an der Michigan Avenue genommen. Du interviewst die Frauen unten in der Cafeteria, mit einem versteckten Mikrofon. Dr. John und ich beobachten das Ganze von der Galerie aus und hören heimlich zu.“
„Oder wir lassen ihn einfach selbst mit ihnen sprechen“, schlug Amy vor. „Auge in Auge, im Konferenzraum.“
„Ich fürchte, dazu ist er zu schüchtern.“
Nells Produzentin schüttelte den Kopf. „Also rede ich mit ihnen, während du und Dr. John es euch in einer stillen Ecke gemütlich macht. Jetzt begreife ich.“
„Amy, sei nicht so misstrauisch.“
„Meinetwegen kannst du auf seinem Schoß sitzen. Hauptsache, wir finden jemanden für ihn.“ An der Tür drehte sie sich noch einmal zu Nell um. „Außerdem kriege ich die Überstunden bezahlt und bekomme den rätselhaften Doktor endlich selbst zu sehen.“ Sie lächelte spöttisch. „Vielleicht verstehe ich ja, was dich an ihm so fasziniert.“
„Ich bin nicht …“
„Es stört mich nicht“, versicherte Amy ihr. „Aber denk bitte daran, dass du als Date nicht infrage kommst. Die Hot Zone und unsere Jobs stehen auf dem Spiel.“
Es war Mittwoch, der 2. Februar, noch zwölf Tage bis zur Valentinsparty, als Griffin vor der Tür zu seinem Loft auf Spencer traf.
„Wie zum Teufel siehst du denn aus?“, fragte sein Bruder entsetzt. „Diese Sachen … und die Frisur. In dem Restaurant hätte ich dich fast nicht erkannt. Und wer war die Frau, und warum hat sie mich so angefaucht?“
„Spence, das ist eine lange Geschichte, ich habe ein Date und kann jetzt nicht …“
„Mit der Frau aus dem Restaurant?“
„Ich habe sie im Fitnessstudio kennengelernt“, log Griffin. „Sie traut Menschen mit viel Geld nicht … stammt aus ärmlichen Verhältnissen, arm, aber ehrlich, du weißt schon.“
„Also hast du dich als armer Mann verkleidet?“ Spence musterte die Jeans, das Flanellhemd und das zerschlissene Tweedsakko. „Das Kostüm ist überzeugend, Griff.“
„Na ja, sie ist es mir wert.“
„Wow!“ Spencers Augen wurden groß. „Sag bloß, mein großer Bruder ist verliebt?“
„Nein, ich bin nicht verliebt!“ Warum regte er sich so auf?
„Warum regst du dich so auf?“, fragte Spencer. „Ich wundere mich nur, Bruderherz. Früher konnte dir eine Beziehung nicht locker genug sein. Sobald eine Frau von Bindung sprach, warst du auf und davon.“
„Ich bin verabredet“, sagte Griffin und schob sich an seinem Bruder vorbei, um den Fahrstuhl zu rufen. „Und ich möchte pünktlich sein.“
Spencer lachte. „Was? Du willst eine Frau nicht warten lassen? Griff, mein Junge, du bist verliebt, glaub mir.“
Griffin betrat den Fahrstuhl und winkte Spencer zu. „Bis dann, kleiner Bruder. Nur noch eineinhalb Wochen, bis ich unsere Wette gewonnen habe. Lass den Learjet schon mal warmlaufen, okay?“
„Du wirst nicht gewinnen!“, rief Spencer, als die Fahrstuhltür sich schloss.
Griffin war nicht gerade in bester Stimmung. Einerseits freute er sich, dass Nell ihn angerufen hatte, um sich mit ihm zu verabreden. Andererseits fand er es nicht sehr schmeichelhaft, dass sie ihm eine andere Begleiterin für die Valentinsparty vermitteln wollte. Glaubte sie wirklich, dass sie Griffin Jones, nein, Dr. John Jones so leicht loswerden würde?
Trotzdem lächelte er, als er sie in dem Buchladen entdeckte.
Es war ein großes Geschäft, aber irgendwie fiel sie auf, selbst mit der Nase in einem Bildband.
Griffin beugte sich über ihre Schulter. „Hallo, Nell.“
Sie zuckte zusammen und ließ das Buch fallen.
„Du siehst großartig aus“, sagte er, während er den Band aufhob und dabei den hellblauen Rock und Pullover betrachtete. „Blau steht dir.“
„Danke“, erwiderte sie verlegen, bevor sie ihre Tasche nahm und am Griff nestelte. „Dir auch. Ich
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