TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
in Chicago angerufen.“
„Hundertfünfzig?“, fragte Nell entsetzt. „Und die hier sind noch nicht einmal ausgewertet.“ Sie wedelte mit einem Stapel Formulare von ihrem Schreibtisch.
„Pass auf.“ Grimmig lächelnd schnappte Amy sich einen Papierkorb und schob die anderen Stapel hinein.
„Nein, nicht!“, rief Nell. „Was, wenn seine Traumfrau darunter ist?“
„Nell …“ Amy warf ihr einen mitleidigen Blick zu. „Bist du eine Perfektionistin oder hoffnungslos romantisch?“
Weder noch, dachte Nell. Aber Dr. John verdiente die Richtige. Eine Frau, die klug, humorvoll, süß, natürlich und mutig war …
Erst nach einer Sekunde fiel ihr ein, woher sie das hatte. Von ihm. Und er hatte sie beschrieben!
„Ich weiß nicht, warum ich allen eine Chance geben will“, sagte sie. „Vielleicht liegt es an meinem Gefühl für Gerechtigkeit.“
„Alles schön und gut, aber was ist mit denen, die draußen Schlange stehen? Wir müssen etwas unternehmen!“
Nell suchte zwischen den Papierstapeln nach einem Block, fand ihn und sah Amy an. „Okay. Schick sie herein. Einzeln.“
„Du meinst, wenn du sie siehst, weißt du, dass sie die Richtige ist, ja?“, fragte Amy. „Vielleicht.“
Amy erwiderte etwas, das nicht gerade aufmunternd klang. Nell ignorierte es. „Schick mir die Erste herein.“ Sie zückte den Kugelschreiber, straffte die Schultern und wartete.
7. KAPITEL
Weit mehr als hundertfünfzig Frauen später war Nell erschöpft, gereizt und ziemlich enttäuscht.
Aber die Marketing-Abteilung bekam einfach nicht genug und lud immer mehr Bewerberinnen um ein Date mit Dr. John ein, sich persönlich im Sender vorzustellen.
Als endlich Schluss war, konnte Nell ihre eigene Handschrift nicht mehr lesen.
„Wie viele hast du?“, fragte Amy. „Ich habe fünf Favoritinnen, plus drei in Reserve.“
„Ich habe keine“, erwiderte Nell.
„Keine?“, wiederholte Amy verwirrt. „Also willst du die Beste von meiner Liste nehmen?“
Nell hatte den Kopf auf die Schreibtischplatte gelegt. Ihre Stimme klang gedämpft. „Nein, Amy, die kommen alle nicht infrage.“
„Was? Penny, Nummer siebenundsiebzig, war doch süß, und Venus, Nummer hundertneunundsiebzig, fand ich ideal.“
„Das war die Schlimmste“, entgegnete Nell und verzog das Gesicht. „Ihr IQ beträgt höchstens sechs, sie lacht wie eine Hyäne, und dann die Hose … eine leuchtend grüne Dreiviertelhose … im Winter! Unmöglich.“
„Aber sie hat einen Body wie eine Barbiepuppe. Und so, wie du mir Mr. Johns Outfit beschrieben hast, passt sie perfekt.“
„Dr. John“, verbesserte Nell. „Und seine Garderobe war geschmacklos, aber nicht ordinär.“
Amy schnaubte. „Warum bist du so wählerisch? Was ist mit Nummer hundertacht? Ich fand sie nett.“
„Hundertacht? Ist das die blonde Chefsekretärin mit dem Überbiss oder die professionelle Volleyballerin?“, fragte Nell mit einem Blick auf ihre Notizen.
„Die Volleyballerin.“
„Die ist größer als er. Vergiss sie.“
„Nell, wenn du so weitermachst, bleibt keine übrig“, protestierte die Produzentin. „Wir haben fast dreihundert Frauen gesichtet, und keine passt dir. Findest du das nicht seltsam?“
„Nein““, sagte Nell trotzig.
Amy verschränkte die Arme. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier jemand keine Partnerin für den süßen Dr. John finden will.“
„Unsinn.“ Nell sah Amy an. „Hat die Marketing-Abteilung noch mehr Kandidatinnen?“
„Nein.“ Amy blätterte um und schrieb neue Namen auf ihren Block. „Komm schon, Nell, ich habe acht, die nett sind, hübsch sind und auf den Fotos toll aussehen werden. Darauf kommt es doch an, oder nicht?“
„Nein! Dr. John braucht eine Frau, die richtig für ihn ist. Und zwar nicht, weil sie fotogen ist, sondern weil sie passt. Zu ihm.“
„Und Sheila und Danny hast du in ganzen drei Minuten zusammengebracht, weil du dir so viele Gedanken um sie gemacht hast?“ Amy zog eine Augenbraue hoch.
„O Amy, du verstehst es einfach nicht, was?“
„Ich glaube, ich verstehe es zu gut.“
„Warte.“ Nell setzte sich gerader hin. „Ich habe eine Idee. Wir lassen ihn seine Begleiterin selbst aussuchen. Ich rufe ihn an. Du lädst die, die du ausgewählt hast, ein, und er sieht sie sich an und spricht mit ihnen. Sagen wir, morgen Abend?“
Amy stand auf, die Liste in der Hand. „Aha … ich rufe die Frauen an, du Dr. John“, betonte sie.
„Na und?“
„Tu nicht so unschuldig, Nell. Du willst
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