TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
verstummte, legte er beide Arme um Nell, zog sie auf seinen Schoß und senkte den Kopf, um sie küssen.
„John“, flüsterte sie. „Wir sind hier, um …“
„Ich weiß. Aber wen interessiert das?“
„Nein“, hauchte sie, aber es war zu spät. Er presste sie an sich, küsste sie und setzte sich mit ihr in den Sessel.
Nell erwiderte den Kuss, als hätte sie nur darauf gewartet. Das Triumphgefühl war überwältigend. Er hatte es gewusst. Sie konnte ihm ebenso wenig widerstehen wie er ihr. Er fühlte ihre Finger im Haar an seinem Nacken, kühl auf der erhitzten Haut, und schob die Hand unter ihren Rock, weiter und weiter.
Es war verrückt. Er war verrückt. In aller Öffentlichkeit. Die falsche Frau. Der falsche Mann. Alles falsch. Aber es war ihm vollkommen egal.
Bis irgendwo unter Nell ein leises, schnarrendes Krächzen ertönte, und sie hochfuhr, während er nach dem Kopfhörer griff, der irgendwie zwischen die Polster geraten war.
„He!“ Es war Amys Stimme, verzerrt, aber nicht zu überhören.„Keiner von euch hat etwas zu Alyce oder Yolanda gesagt? Was ist los da oben?“
„Amy will wissen, was los ist“, meldete er weiter.
„Nichts!“, rief Nell und suchte verzweifelt nach dem zweiten Kopfhörer. Sie pustete ins Mikrofon. „Amy? Kannst du mich hören?“
„Ja. Hör auf zu schreien, ja?“, kam die Antwort von unten. „Wo warst du die ganze Zeit?“
„Nun ja …“ Nell war einfach zu ehrlich, um ihre Produzentin anzulügen. Hilfe suchend sah sie ihn an.
Griffin hielt sich das Mikro vor den Mund. „Die Verbindung war unterbrochen, das ist alles.“
„Warum habt ihr mir kein Zeichen gegeben?“, fragte Amy entrüstet. „Habt ihr Alyce und Yolanda verpasst? Yolanda ist … der Hit. Tagsüber arbeitet sie als Bibliothekarin und abends als Stripperin. Was kann man mehr verlangen?“
Wow. Schade, dass er die nicht gesehen hatte.
„Wir haben sie gesehen“, sagte Nell hastig. „Alyce ist zu farblos und Yolandas Striptease-Job schreckt ab.“
„Wen?“, fragte Amy spitz. „Dich oder den guten Doktor?“
„Ihn natürlich.“
„Na gut. Hör zu, ich habe nur noch eine. Venus. Erinnerst du dich? Sie gefiel dir. Also erzähl mir hinterher nicht …“
„Hol Venus herein und mach weiter“, unterbrach Nell sie. „Wir müssen das hier hinter uns bringen.“
Genau das fand Griffin auch. Gerade wollte er dort weitermachen, wo er aufgehört hatte, da ertönte hinter ihm eine Stimme.
„Was haben wir denn hier?“, sagte sie und gehörte einem großen, breitschultrigen und attraktiven Mann in einem teuren Anzug, der hinter dem Regal mit erotischer Literatur hervortrat. Er nahm die Sonnenbrille ab. „Lasst mich raten … ihr testet gerade ein Sprachlehrprogramm. Französisch, vermute ich.“
Spencer. Verdammt. Sein kleiner Bruder musste ihm gefolgt sein. Wie viel hatte er gesehen?
Spencer grinste. „Na ja, was immer es war, es scheint unterhaltsam gewesen zu sein.“
Über Nells Kopf hinweg bewegte Griffin seinen Mund. Halt die Klappe!, formte er stumm mit den Lippen.
Spencer musste den stummen Befehl verstanden haben, denn er nickte kurz. Aber dann kam er näher.
„Ich kenne Sie doch, nicht wahr?“, sagte er zu Nell und setzte sein charmantestes Lächeln auf. Griffin machte eine drohende Geste.
„Ja, jetzt erinnere ich mich“, fuhr sein Bruder fort. „Wir sind uns in dem Restaurant begegnet. Sie sind Nell Mc Kee. Vom Radiosender.“
„McCabe“, verbesserte sie automatisch. „Es tut mir leid“, fügte sie verlegen hinzu. „Aber wenn Sie uns jetzt bitte entschuldigen würden … wir waren gerade bei der Arbeit.“
„Das war nicht zu übersehen.“
„Es ist eine vertrauliche Angelegenheit“, mischte Griffin sich ein und schob sich schützend vor Nell.
„Natürlich“, erwiderte Spencer und zwinkerte seinem Bruder zu. „Sehen Sie, Mr. … wer immer Sie sind, zufällig gehört mir der Sender, für den Miss Mc Kee arbeitet. Genauer gesagt, meinem älteren Bruder und mir. Vielleicht haben Sie von ihm gehört? Er ist der berühmte … oder sollte ich sagen … berühmt-berüchtigte Griffin Jones. Aber da der gute Griff im Moment nicht anwesend ist …“
Spencer schien ein Lachen zu unterdrücken. Griffin funkelte ihn an und überlegte, wie lange es dauern würden, seinen Bruder k. o. zu schlagen.
8. KAPITEL
Spencer lächelte selbstzufrieden. „Da mein Bruder wie gesagt nicht hier ist, habe ich wohl das alleinige Sagen.“
„Das alleinige Sagen?“,
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