TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
fragte sie vorsichtig und versuchte, nicht daran zu denken, was er damit alles meinen konnte. Sie zügelte ihre Unruhe. Zwar war es unmöglich, würdevoll auszusehen, wenn man durchs Hotel getragen wurde, aber sie tat ihr Möglichstes.
Die Fahrstuhltür ging auf. Er antwortete erst, nachdem er mit ihr die Kabine betreten hatte und die Tür sich wieder geschlossen hatte. „Bist du bereit, mir zu vergeben?“
Ihr Herz schlug schneller, und sie wusste, dass sie aufpassen musste. Sie war allein mit ihm in einer sehr kleinen Fahrstuhlkabine, und das war eine gefährliche Situation. „Was du in Wirklichkeit wissen willst, ist doch, ob ich mit dir schlafen werde, nicht wahr?“, fragte sie.
„Oh, ich weiß schon, dass du mit mir schlafen wirst. Aber das will ich gar nicht. Nicht bevor du mir verziehen hast.“
Bei so viel Unverfrorenheit blieb ihr die Sprache weg.
Der Fahrstuhl hielt in der vierzigsten Etage. Während Griffin sie über den Korridor trug, überlegte Nell, was das alles zu bedeuten hatte. Die vierzigste Etage in einem vierzigstöckigen Hotel, nur eine Tür und an dieser ein Messingschild, das die dahinter liegenden Räume als Hochzeitssuite auswies.
„Wir gehen hinein?“, fragte Nell, als er den Schlüssel ins Schloss schob. „In die Hochzeitssuite? Hattest du das von Anfang an vor?“
Er warf ihr einen belustigten Blick zu. „Neben dir auf dem Podium stand eine große Glasschüssel mit der Aufschrift Gewinnen Sie eine Nacht in der Hochzeitssuite . Und an dem Schild war ein Schlüssel befestigt. Als ich mir dich schnappte, um dem Tumult zu entkommen, habe ich den Schlüssel mitgehen lassen. Wenn ich schon flüchten muss, möchte ich wenigstens wissen, wohin.“
„Wie praktisch“, erwiderte sie, ließ sich jedoch anstandslos über die Schwelle tragen.
Im Eingangsbereich der Suite setzte er sie endlich ab. Noch etwas wacklig auf den Beinen schaute sie zur Tür zurück, aber Griffin postierte sich davor. „Wenn ich du wäre, würde ich eine Weile hier oben bleiben“, sagte er grimmig. „Offenbar gibt es einige Dinge, über die wir uns unterhalten müssen. Du willst, dass ich Reue zeige. Okay, das werde ich. Aber du musst schon bleiben und mir zuhören.“
Nell gab nach und machte ein paar zaghafte Schritte in die Suite hinein. Es war sehr hübsch hier oben, ganz in Weiß und hellem Gelb gehalten, mit frischen Blumen und Pralinen und Champagner. Sehr romantisch. Sehr deprimierend.
„Ich werde mir anhören, was du zu sagen hast“, beschloss sie. „Aber du darfst mich nicht anfassen.“
„Ich will dich nicht anfassen“, erwiderte er, aber die Art, wie er sie ansah, strafte seine Worte Lügen. „Ich habe es dir doch gesagt. Ich will dich erst, wenn zwischen uns alles ausgesprochen und geklärt ist.“
Ihre Stimme schien ihr nicht recht zu gehorchen. „Okay“, flüsterte sie und ging weit genug in den Raum, um sich in einen Sessel zu setzen.
„Nell, ich finde, du solltest so schnell nicht wieder nach unten zurückkehren“, sagte Griffin. „Hier oben bist du sicherer. Ich habe das ungute Gefühl, dass Spencer hinter den Problemen im Ballsaal steckt. Wer weiß, wie sich die Stromausfälle auf den Rest des Hotels auswirken. Auf den Fahrstuhl zum Beispiel.“
„Stromausfälle? Die Klimaanlage, meinst du? Und die Kronleuchter? Warum sollte er das tun?“, fragte Nell entgeistert.
„Er hat versucht, die Valentinsparty zu sabotieren. Er hat mir erzählt, dass er etwas vorhatte, und ich wusste, dass er irgendeine Dummheit versuchen würde. Aber ich hätte nie gedacht, dass er das ganze Hotel ins Chaos stürzen würde. Alles nur wegen einer …“ Er brach ab. „Na gut, ich werde dir sagen, wie es war. Aber versprich mir, Nell, dass du mir eine Chance geben wirst. Meine Absichten waren ehrenhaft.“
„Irgendwie glaube ich, was du mir erzählen willst, wird mir nicht gefallen“, antwortete sie nachdenklich. Zum Glück war sie viel zu neugierig, um jetzt einfach zu gehen.
Griffin sah sich suchend um, entdeckte einen silbernen Kühler, zog die Champagnerflasche heraus, schüttelte sie kurz und ließ den Korken knallen. Der edle Tropfen schoss heraus, und Nell wurde immer nervöser.
Er füllte zwei Gläser, reichte ihr das eine und leerte das andere in einem Zug.
„Schmeckt’s?“, fragte Nell. Wenn Griffin sich vor seiner Beichte erst Mut antrinken musste, konnte das nichts Gutes bedeuten.
„Spence und ich …“ Er trank ein zweites Glas. „Wir haben eine Wette
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