TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
Chateaubriand sprach sie über das Bedürfnis einer Frau nach Sicherheit und die Pflicht der Männer, emotionale Stärke und Unterstützung zu geben. Dev nickte ernst und nippte an seinem Mineralwasser.
Und während sich Gaby schließlich über die Erdbeertorte mit Sahne hermachte, klärte sie ihn über den zutiefst weiblichen Traum auf, für den Mann einzigartig zu sein.
Dev hatte auf die Torte verzichtet und saß still da, einen Arm auf der Lehne hinter ihr, den anderen auf dem Tisch ausgestreckt. Nach seinem ersten Schluck Champagner hatte er ihn nicht mehr angerührt, Gabys Glas jedoch ständig nachgefüllt. „Wir wollen doch nichts verkommen lassen“, hatte er erklärt, als sie Einwände machte. Bald musste sie ihm zustimmen. Es wäre wirklich eine Sünde, diesen edlen Tropfen zu verschwenden. Der Champagner kitzelte ihr in der Nase und versetzte sie in Hochstimmung.
Irgendwann während des Essens hatte Gaby ihre Schuhe abgestreift. Jetzt ruhten ihre Füße unter dem Tisch auf Devs übereinander geschlagenen Fesseln, die Wärme seiner Beine bildete einen angenehmen Gegensatz zu den kühlen Früchten, die ihre Kehle hinunterglitten.
„Und Blumen. Blumen machen sich immer gut“, erläuterte sie und zerdrückte eine saftige Erdbeere am Gaumen. „Pralinen sind auch okay, es sei denn …“ Sie unterbrach sich. „Macht Cecilia sich Sorgen um ihr Gewicht?“
„Immer und überall.“
„Oh. Dann natürlich keine Pralinen.“ Gaby nahm einen weiteren Happen.
„Machst du dir denn keine Sorgen um deine Linie?“, erkundigte Dev sich neugierig.
„Das Leben ist so kurz.“ Sie häufte Sahne auf ihren Löffel und schob ihn in den Mund, die Augen wonnevoll geschlossen. „Das ist mir erst als Engel richtig klar geworden.“
Dev lächelte ihr zu. Ihre Augen glänzten, und sein Puls beschleunigte sich. Er winkte einen Kellner heran und flüsterte ihm etwas zu. Der Mann verschwand und kehrte wenige Minuten später mit einer roten Rose zurück. Dev bedankte sich und überreichte Gaby die Rose.
Ihr Gesicht strahlte vor Überraschung. „Oh, wie nett, Dev.“ Sie hob die zarte Knospe an die Lippen. Gabys blaue Augen nahmen einen verträumten Ausdruck an, ihre dunklen Wimpern warfen einen leichten Schatten auf ihre Wangen. „Die Blätter sind so weich. Hast du je etwas Schöneres gesehen?“
Er berührte eine goldrote Locke, die neben seiner Hand auf der Sitzlehne lag. „Ich glaube, ja.“
Mit einem verhaltenen Lächeln auf den Lippen lehnte Gaby sich zurück. Langsam strich sie mit der Rosenblüte über ihre erhitzten Wangen. In ihrer Anmut wirkte sie so jung. So süß. Und sexy.
Begehren begann sich in Dev zu rühren. Er sah sich im Raum um. Ebenso wie im Klemm’s zog Gaby die Blicke der Männer auf sich. In ihren Designer-Anzügen, gewienerten Schuhen und teuren Haarschnitten schienen sie zwar auf den ersten Blick nicht so ungehobelt, aber sie waren dafür umso gefährlicher. Es handelte sich um eine hochgezüchtete Rasse von Schakalen, die sich vom gewöhnlichen Rudel entfernt hatten.
Sie belauerten Gaby verhohlen, vermutlich warteten sie auf die nächste Gelegenheit zum Zupacken. Dev hatte nicht die Absicht, ihnen eine zu geben.
Um ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, wickelte er eine winzige Locke in ihrem Nacken um den Finger und zog spielerisch daran, bis Gaby ihn ansah. „An was denkst du?“
Sie legte den Kopf schräg und ließ den Blick über sein Gesicht gleiten. „An dich. Manchmal kannst du richtig nett sein. Wie warst du als Kind, Dev?“
„Ich als Kind? Ach, ich weiß nicht.“ Die Frage überraschte ihn ziemlich. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal über seine Kindheit gesprochen hatte. Cecilia und James hatten ihn zwar einmal nach seiner Vergangenheit gefragt, aber damals war es nur darum gegangen, ob er irgendwelche „Jugendsünden“ auf seinem Konto hatte, die ihn später als Politiker belasten könnten.
Gaby schwieg geduldig. Erwartungsvoll sah sie ihn an und er runzelte die Stirn, während Dev überlegte, was er ihr erzählen sollte. Er hatte die alten Erinnerungen irgendwo tief vergraben, es bereitete ihm Mühe, sie wieder hervorzuholen. Schulterzuckend sagte er: „Ich war wohl ziemlich normal. Meine Eltern trennten sich, als ich noch klein war, ich wuchs bei meiner Mutter auf. Als sie starb, war ich fast erwachsen und wohnte zwei Jahre bei meinem Vater. Wir verstanden uns nicht besonders. Ich bekam ein Stipendium für die Universität und zog
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