TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
Rückgrat hinunter. Da war es wieder – Dev brachte sie dazu, sich menschlich zu fühlen. Zu menschlich.
Er schaltete das Licht aus, sodass nur noch eine kleine Lampe den Raum erhellte. Gabys Nervosität wuchs, als er sein Jackett auszog und über die Sessellehne hängte. Er lockerte die seidene Krawatte und knöpfte sein Hemd ein Stück weit auf. Sie schluckte.
„Ich denke, ich lege mich dann mal aufs Ohr“, meinte sie burschikos und versuchte einen kumpelhaften Ton.
Er lächelte, seine weißen Zähne schimmerten. Gleichzeitig machte er sich die Manschetten auf, krempelte die Ärmel ein wenig hoch und enthüllte seine kräftigen gebräunten Unterarme. „Aber ich habe doch Geburtstag, Gaby. Du kannst bestimmt noch etwas aufbleiben und dich mit mir unterhalten.“ Sie zögerte, und er setzte lockend hinzu: „Nur ein Weilchen.“
„Okay“, gab sie ziemlich ungnädig nach. Sie nahm auf der Couch Platz.
Gaby wurde unruhig, als Dev seinen Sessel verließ und sich neben sie setzte. Er streckte den Arm hinter ihr aus. Obgleich er sie nicht berührte, richteten sich die Härchen in ihrem Nacken auf.
„Ich glaube, ich habe mich noch gar nicht richtig für das Picknick und den Kuchen bedankt.“ Er lächelte ein wenig schief. „Es hat köstlich geschmeckt.“ Dev nahm ihre Hand, die zwischen ihnen auf dem Polster lag, und drückte einen leichten Kuss darauf. „Du hast mir den schönsten Geburtstag seit Jahren bereitet.“
„Das war doch nichts Besonderes“, sagte Gaby.
Er strich mit dem Finger über ihre zarte Haut.
Gaby stockte der Atem bei seiner Berührung. Hastig suchte sie nach einem Thema und fragte: „Hat es Cecilia auch gefallen? Das Picknick, meine ich?“
„Nein.“ Er blickte nicht von ihrer Hand auf. Langsam fuhr er mit seinen Fingern bis zu ihrem Handgelenk, wo er die blauen Venen unter ihrer Haut nachzog. „Cecilia hasst Parks, hasst Kinder, hasst Staub und sie hasst Käfer.“
„Ach, sie wird sicher lernen, das zu mögen, wenn sie erst mit dir verheiratet ist.“
Unter seinem ironischen Blick wurde sie rot. „Ich meine, sie wird alles lieben, was du magst.“
„Glaubst du das im Ernst?“ Er hielt ihren Blick mit dieser beunruhigenden Eindringlichkeit fest. Dann zog er ihre Hand an die Lippen. „Alles, was ich mag?“ Er küsste zärtlich ihre Fingerspitzen.
Gaby schauderte und versuchte, ihre Hand loszumachen. Dev ließ es nicht zu und erkundigte sich besorgt: „Ist dir kalt?“
Beim Klang seiner tiefen rauen Stimme nahm ihr Zittern zu. „Nein … oder vielleicht … ein bisschen. Funktioniert dein Kamin?“ Ihr war alles recht, um ihn außer Reichweite zu bringen. Um ihrem rasenden Puls Gelegenheit zu geben, sich zu beruhigen.
Er zog eine Braue hoch und hielt ihre Hand auf halbem Weg in der Schwebe. „Ein Kaminfeuer mitten im Juni?“
„Es ist reichlich kühl für die Jahreszeit, findest du nicht?“
„Nein, aber wenn du ein Feuer möchtest …“ Mit einer geschmeidigen Bewegung stand er auf.
Gaby seufzte erleichtert auf. Sie sah ihm zu, wie er neben dem Kamin in die Hocke ging. „Brauchst du kein Holz dazu?“
„Ich habe den Kamin auf Gas umstellen lassen.“ Er entzündete ein Streichholz, und leichter Schwefelgeruch erfüllte die Luft. „Das ist sauberer. Und schneller.“
„Aha“, sagte Gaby.
Dev drehte an ein paar Knöpfen, bis eine blaue Flamme aufleuchtete. Er drehte sich um und lächelte Gaby vielsagend an. „Die Scheite sehen zwar wie echt aus, aber sie sind es nicht.“
Sie versteifte sich. „Immerhin ist das Feuer echt.“
Er nickte bedächtig. „Da hast du recht. Ich muss zugeben, mir wird direkt“, er warf ihr einen sinnlichen Blick zu, „heiß.“
Sofort entgegnete Gaby: „Oh, wenn das so ist, machen wir das Feuer lieber wieder aus.“
„Ich fürchte, das wird nichts nützen.“
Er sah zu ihr hoch. Bartstoppeln beschatteten sein Kinn und die Wangen, sein dunkles Haar war leicht zerzaust. Der Schein der Flammen hinter seinem Rücken warf orangerote Lichter auf sein Gesicht und sein weißes Hemd.
Gaby schluckte. Er wirkte fast animalisch. Gefährlich. In seiner Haltung lag etwas Sprungbereites.
Sie erhob sich von der Couch. „Meine Güte, ich werde auf einmal ganz schläfrig.“ Sie tat so, als müsste sie gähnen. „Ich gehe wohl besser ins Bett. Bis morgen, Devlin.“
Sie wollte sich abwenden, doch Dev stand auf und trat zwischen sie und die Schlafzimmertür. Verunsichert hielt sie inne, starrte auf die harten Muskeln, die unter
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