TIFFANY SEXY Band 41: SEX IST NICHT GENUG! / TANGO DER LUST / WETTEN, ICH VERFÜHR DICH! / (German Edition)
gebeten, ein Programm für die Eröffnungsvorstellung zu entwerfen, und sie hatte Tanznummern konzipiert und sich nach geeigneten Tänzern umgehört. Jetzt ging es nur noch um die Choreographie, und bald schon würde Thea eine der Tänzerinnen auf der Bühne sein. Darlene lag zu ihren Füßen hechelnd im Schatten, und Thea kraulte sie hinter den Ohren. Sobald es sich etwas abkühlte, würde sie mit dem Hund einen Nachmittagsspaziergang unternehmen. Am besten nahmen sie Brady mit, der konnte dann, genau wie gestern, Darlene tragen, wenn sie zu erschöpft zum Laufen war. Ihr Handy klingelte. „Hallo?“ „Hallo, Tango-Lady.“ Jeder Tag kam ihr gleich noch strahlender vor, wenn sie mit Brady sprach. „Hast du gestern noch lange gearbeitet?“ „Das Brauen hat länger gedauert, als ich gedacht habe. Hoffentlich hast du nicht auf mich gewartet.“ „Keine Bange, das habe ich nicht.“ Es war schließlich ganz allein ihr Problem, dass sie noch lange im Dunkeln gelegen und gehorcht hatte, ob sie ein Klopfen an der Tür hörte. „Hast du Lust auf eine Fahrradtour? Frische Luft, Bewegung und wechselnde Landschaft, das wird dir bestimmt gefallen. Ich leihe dir ein Fahrrad von mir, ich habe zwei. Die Route führt durch die Schlucht des Columbia River, das wird dir gefallen.“ Thea sah auf ihren Block. „Ich bin gerade beim Programm für eure Eröffnung.“ „Darüber können wir während der Fahrt reden. Ein paar Stunden Pause schaden bestimmt nicht.“ „Aber nicht zu viele Stunden. Mein Kurs fängt um vier an, und du musst sicher auch noch viel tun.“ „Dem Bier geht’s bestens, und ich komme gerade aus dem Theater. Ich habe jetzt frei. Komm schon“, lockte er, „lass uns verschwinden.“ „Also schön.“ Sie unterdrückte ihren eigenen Protest. „Prima. Dann bis gleich.“ Er legte auf. Typisch Brady. Immer tauchte er überraschend auf und überredete Thea, ihre Pläne sausen zu lassen. Und jedes Mal ging sie darauf ein. Vielleicht lag es an dem unbeschwerten Klang seiner Stimme, oder daran, dass sie immer so viel Spaß zusammen hatten. Thea wusste schon jetzt, dass sie ihn schrecklich vermissen würde, wenn sie erst wieder in L.A. war. Wieder klingelte das Handy. „Was willst du jetzt schon wieder?“ „Hast du einen Helm?“ „Ich nehme Robyns.“ „Du siehst bestimmt süß aus damit. Ich bin gleich bei dir.“ Er legte auf. Wieder klingelte es, noch bevor Thea das Handy weggelegt hatte. „Jetzt ruf doch nicht ständig an!“ Sie musste lächeln. „Was ist das denn für eine Art, sich am Telefon zu melden!“ Wie üblich traf die Stimme ihres Vaters sie wie ein Faustschlag in den Magen. „Es tut mir leid.“ Ihre Stimme verlor jeden Ausdruck. „Ich dachte, es sei jemand anderes.“ Thea kam sich vor, als habe ihr jemand Eiswasser über den Kopf geschüttet. „Nur weil du erwachsen bist, heißt das nicht, dass du anderen Leuten sagen kannst, was dir gerade so passt. Besonders nicht deinen Eltern.“ Sie rieb sich die Nasenwurzel. „Ich sagte doch, es tut mir leid. Was kann ich für dich tun?“ „Fürs Erste könntest du dich in deiner Wortwahl zügeln.“ „Hallo, Vater. Wie geht’s dir?“ „Ganz gut, deiner Mutter allerdings nicht. Das wüsstest du, wenn du dich etwas regelmäßiger bei uns melden würdest.“ Betty Mitchell ging es schon seit fünfzehn Jahren nicht gut, und das überraschte Thea überhaupt nicht, weil ihr Vater seine Frau nicht sonderlich anders behandelte als seine Töchter. Doch das würde er niemals zugeben. Hoyt Mitchell trug niemals an irgendetwas die Schuld. „Du kennst sie ja, ständig jammert sie. Sie hat einen Arzt aufgetrieben, der sie Ende des Monats am Herz operieren will.“ „Eine Operation?“, wiederholte Thea fassungslos. „Sie legen einen Bypass. Es geht ihr nicht schlechter als bisher, aber sie wollen sie so schnell wie möglich operieren, weil sie so kurzatmig ist. Also solltet deine Schwester und du rechtzeitig hier sein.“ Ende des Monats, dachte Thea. Wann kommt Robyn zurück? „Ich werde es versuchen. Im Moment habe ich einen Job in Portland. Ich weiß nicht genau, ob ich hier weg kann.“ Ihr Vater erhob die Stimme. „Es ist mir verdammt egal, was du gerade tust. Noch nie in deinem Leben hattest du eine richtige Arbeit. Jetzt geht es um deine Mutter. Du wirst einen Weg finden, hier herzukommen und dich um sie zu kümmern, verstanden?“ Nur damit er sich keine Mühe zu machen braucht, dachte Thea. Andererseits ist es eine Herzoperation.
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