TIFFANY SEXY Band 41: SEX IST NICHT GENUG! / TANGO DER LUST / WETTEN, ICH VERFÜHR DICH! / (German Edition)
und alle Büros auf einmal könnten wir sicher auch nicht vermieten.“ Vor ihnen leuchteten die Lichter der Hawthorne Bridge, die über den Willamette River führte. Vom Ufer her drang Musik und Gelächter zu ihnen. „Wahrscheinlich irgendein Festival“, vermutete Michael. „Mit ein bisschen Glück gibt’s Fassbier.“ Brady hakte die Daumen in die Gürtelschlaufen seiner Jeans. „Oder zumindest etwas zu essen. Ich bin schon fast verhungert.“ „Mondlicht und Tango“ verkündete ein Banner über dem Eingang zum Uferbereich. Mondlicht und Tango? dachte Brady. Das klingt vielversprechend. Neugierig ging er weiter. Man hörte Violinen, begleitet von einem Klavier. In allen Bäumen hingen kleine Papierlaternen, und die Leute standen um einen freien Bereich herum. Brady entdeckte dort ein tanzendes Paar und trat näher. „Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit“, drängte Michael. „Wenn du willst, dann geh vor. Ich kann mit meinem eigenen Wagen heimfahren.“ Ohne auf Michaels Widerspruch zu achten, trat er noch näher. Dann sah er sie. Sie trug ein enges rotes Kleid mit schenkelhohem Schlitz. Ihr Bein wirkte endlos lang, als sie es um die Hüfte ihres Tanzpartners schlang. Ihr dunkles Haar war am Hinterkopf zu einem Knoten geschlungen, und darin steckte eine rote Blüte, passend zum Kleid. Ihr Rücken und die Arme waren nackt. Brady blieb fast das Herz stehen, aber vielleicht lag das an der mitreißenden Musik. Die Frau bewegte sich wie eine Raubkatze, und Brady war plötzlich aufgeregt wie bei einer Kajakfahrt durch Stromschnellen. Er konnte den Blick nicht abwenden. Die Choreographie war sicher vorgegeben, doch jede Bewegung wirkte natürlich wie bei einer langsamen Verführung. Es war ein Tanz der Lust. Die Frau umkreiste ihren Partner, den Brady in diesem Moment brennend beneidete. Aus jeder ihrer Bewegungen sprach sexuelles Verlangen. Ich muss zu ihr, schoss es Brady durch den Kopf. Ich muss diese Frau berühren und ihre sinnlichen Lippen küssen. Als das Paar an ihm vorbeitanzte, betrachtete Brady ihr Gesicht. Ihre Augen zogen ihn magisch an. Dann schloss die Frau sie und gab sich ganz der Musik hin. Schnell und dann wieder langsam bewegten die beiden Tänzer sich, und Brady konnte nicht wegsehen. Das Ganze kam ihm wie ein Vorspiel vor. Er brannte vor Lust, als die Frau sich mit verführerischem Lächeln an ihren Partner schmiegte, wobei die beiden sich auf die Zuschauer zu bewegten. Als die Frau die Augen wieder öffnete, blickte sie Brady direkt an.
Diesmal setzte sein Herz tatsächlich einen Schlag lang aus.
Beim Tanzen fühlte Thea sich frei. Schon wenn sie sich das enge Seidenkleid überstreifte, empfand sie diese Sinnlichkeit, und sobald die Musik einsetzte, vergaß sie alles um sich herum. Sie tauchte in den Rhythmus ein und erlebte jede Bewegung mit allen Sinnen. Walzertanzen war romantisch, aber beim Tango ging es um Leidenschaft. Er war der Tanz von Liebespaaren. Über lange Zeit hinweg war das wöchentliche Tanzen, bei dem sie sich an den Partner schmiegte, für sie wie eine Seelenmassage gewesen. Es war ein warmer Abend, und am Himmel zeigten sich die ersten Sterne. Mit geschlossenen Augen konzentrierte Thea sich ganz auf die Musik und die Schritte. Sie spürte die Führung ihres Tanzpartners, der ihre Hand festhielt und ihren Arm leicht berührte. Beim Tanzen konnte sie sich als Frau fühlen. Für ein paar Minuten konnte sie ihr Misstrauen gegenüber Männern ablegen. Thea spürte Lust in sich aufsteigen. Das hatte nichts mit ihrem Tanzpartner zu tun, denn Paul war ein kurzsichtiger Schuhverkäufer und Familienvater. Doch er hielt sie, und sie spürte einen Körper nah an ihrem, der sich zum selben Tanz wie sie bewegte. Paul führte sie an den Rand der Tanzfläche, und als Thea ein Bein um seine Hüften schlang, blickte sie flüchtig in die Zuschauermenge. Hitze durchströmte sie, und einen Moment lang öffnete sie erschrocken den Mund. Wie benommen sah sie weiter hin, obwohl Paul sie wieder herumwirbelte. Der Mann stand unter den Zuschauern und sah ihr so verlangend in die Augen, dass Thea kaum noch Luft bekam. Seine Augenfarbe konnte sie in der Dunkelheit nicht erkennen, doch ob Blau oder Braun, Grau oder Grün, Thea spürte seine Begierde. Schlagartig war es dieser Mann, in dessen Armen sie zu liegen glaubte. Paul tanzte mit ihr, doch Thea fühlte sich mit diesem Fremden im Tanz verbunden. Paul führte sie zurück zur Mitte der Tanzfläche, und Thea folgte seiner Führung, indem sie
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