TIFFANY SEXY Band 59
zusammen essen gehen … oh, oh, der Boss ruft. Ich muss Schluss machen. Danke, Mike.“
Sean beendete das Gespräch und schaute Cleo fragend an. „Können Sie das durchsetzen?“
„Nein“, sagte sie, nur um zu widersprechen. Dabei war der Vorschlag genial. Die Verkehrsbehörde könnte so wahrscheinlich sogar eine Fahrpreiserhöhung für mehrere Jahre verhindern. Der Bürgermeister würde gefeiert werden.
„Ich wette, dass Sie es können. Die Stadt würde auf lange Sicht Millionen einsparen.“ Lässig ließ er sich auf das Sofa fallen.
„Wer ist Mike?“, fragte Cleo.
„Mike Flaherty. Anwalt der Gewerkschaft. Wir haben zusammen studiert. Er ist in Ordnung.“
Es klang, als würde er jeden in New York kennen.
„Wer sind Sie?“
„Sean O’Sullivan.“
„Ich erinnere mich an Ihren Namen. Wer sind Sie?“
„Ich bin ebenfalls Anwalt. Bei Mc Fadden Burnett. Mein Fachgebiet sind ärztliche Kunstfehler.“
Auch das noch. Im Paragraphendschungel galten Anwälte, die auf ärztliche Kunstfehler spezialisiert waren, als Raubtiere, vor denen man sich in Acht nehmen musste. Sie dagegen verspürte bei diesem Gedanken Erregung. Sehr starke Erregung.
Sie riss sich zusammen. „Sind Sie sicher, dass Mr. Flaherty Ihren Vorschlag aufgreifen wird?“
Sean zuckte mit den Schultern. „Warum nicht? Versuchen Sie es einfach. Und gehen Sie nicht über fünfeinhalb Prozent hinaus. Mike hat von sieben Prozent gesprochen, aber er zielt immer ein paar Punkte höher. Ich habe einige Male mit ihm Poker gespielt.“
„Dafür schulde ich Ihnen etwas, nicht wahr?“ Cleo hatte keine Schulden, nicht einmal eine Hypothek. Sie hasste es, jemandem etwas schuldig zu sein, und stellte sich zugleich erregt vor, wie Sean seinen Lohn einfordern würde, mit kräftigen Stößen, bis sie um Erlösung bettelte …
Oh Mann . Das kam nur davon, dass sie zu wenig schlief, und davon, dass sie seit dem Quickie mit George aus der Presseabteilung im Flur auf der Weihnachtsfeier im vergangenen Jahr keinen Sex mehr gehabt hatte.
Sean lächelte sie an. „Sie schulden mir etwas, aber nur, wenn Sie sich zutrauen, zehntausend gewerkschaftlich organisierte Arbeiter in den nächsten vierundzwanzig Stunden auf eine Linie zu bringen.“
Sie fühlte, wie es sie heiß durchrieselte. Vergeblich versuchte sie ihre Aufregung zu unterdrücken. „Ich schaffe es in zwei Stunden.“
„Dann treffen wir uns heute Abend auf einen Drink. Und dabei werden wir uns über die Bar unterhalten.“
Cleo musterte ihn. Sein kantiges Kinn verriet Eigensinn, und seine Nase sah so aus, als wäre sie schon zweimal gebrochen. Sie konnte sich denken, warum.
„Na schön“, stimmte sie wider besseres Wissen zu. Sie wurde zu Hause gebraucht und hätte wahrscheinlich nur eine halbe Stunde Freizeit, doch das sollte genügen. In ihrer Welt lief ihr nicht oft jemand wie Sean O’Sullivan über den Weg. Sie witterte die Chance auf ein kurzes sexuelles Abenteuer, und diese Chance würde sie nutzen. „Es könnte spät werden“, warnte sie ihn.
„Je später, je besser“, meinte er und warf seine Visitenkarte auf ihren Schreibtisch.
Ihr Herz pochte heftig. Sean O’Sullivan ist ein Spieler, erinnerte sie sich. Ein kurzes Abenteuer, mehr nicht. Dreißig Minuten und fertig. Und hoffentlich dreißig Minuten, die sich lohnten.
Zwei Stunden später hatte Cleo die Bestätigung, dass Sean recht gehabt hatte. Der Chefunterhändler der Verkehrsbehörde und der Gewerkschaftsführer handelten die letzten Details der Vereinbarung aus. Beschwingt verließ sie das Hotel, in dem die Gespräche stattfanden.
In der City Hall war fast niemand mehr. Nach ihrem Anruf beim Bürgermeister schien sich bereits herumgesprochen zu haben, dass der Streik beendet war. Die Sicherheitsbeamten winkten ihr zu, als sie allein über den Flur ging. Cleo war erschöpft, aber ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Jeder, der sie kannte, würde es ihrem Erfolg zuschreiben. Sean O’Sullivan würde es als Vorfreude deuten. Er hätte recht damit.
In ihrem Büro überprüfte sie, ob sie in der Zwischenzeit Nachrichten erhalten hatte. Sollte es zu Hause Probleme geben, würde sie die Verabredung mit Sean absagen müssen. Dann wäre die Chance auf Abwechslung erst einmal vertan. Doch sie wollte ihn sehen, wollte seinen Mund auf ihren Lippen, seine Hände auf ihrem Körper spüren. Diese Nacht war sicher nicht der beste Zeitpunkt, Versäumtes nachzuholen, aber wenn sie sich beeilten und noch vor Mitternacht zu Hause
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