TIFFANY SEXY Band 59
Sie war berüchtigt für ihr strenges Regiment.
Cleo war sicher nicht die beste Ansprechpartnerin für sein Anliegen, doch nachdem er ein Foto von ihr gesehen hatte, hatte es für ihn festgestanden. Er war fast dankbar dafür, einen Grund zu haben, sich direkt an sie wenden zu können. Sie hatte einen Körper, der Männer verrückt machte, und eine scharfe Zunge, die überall gefürchtet war. Sie war eine Herausforderung, und er liebte Herausforderungen.
„Ich muss mit Ihnen reden“, sagte er.
„Wie bitte? Acht Millionen Pendler in New York müssen zur Arbeit, und es fahren weder Busse noch U-Bahnen. Dies ist der vierte Streiktag. Die Verhandlungen werden in …“ Sie schaute auf die Uhr. „Oh nein, in einer Stunde schon wieder aufgenommen. Ich habe jetzt keine Zeit.“
Sie erhob sich und machte Anstalten zu gehen, aber Sean legte eine Hand auf ihren Arm. „Warten Sie. Bitte. Ich werde Sie nicht lange aufhalten. Zwei Minuten höchstens.“
Cleo blieb wie erstarrt stehen und blickte auf seine Hand. „Sie wagen es“, flüsterte sie.
Ihre Reaktion war ein wenig seltsam, doch Sean ließ sich nicht beirren. „Bitte. Ich komme als Bittsteller zu Ihnen. Sie sind so ziemlich meine letzte Hoffnung.“
Sie schüttelte den Kopf, wahrscheinlich um endgültig wach zu werden und den Traum zu vergessen. Er bemerkte die dunklen Schatten unter ihren Augen. „Wie viel Schlaf hatten Sie letzte Nacht?“, erkundigte er sich besorgt.
„Nicht genug. Sagen Sie mir, was Sie wollen.“
„Es geht um eine Bar“, antwortete er und zog mit stillem Bedauern seine Hand zurück.
„Eine Bar? Sie machen wohl Witze.“
Dieses Feuer, dieses Temperament. Sean war hingerissen. Er konnte sich vorstellen, wie leidenschaftlich Cleo im Bett war. Er sah ihr rotes Haar ausgebreitet auf den Kissen, ihren Körper, der sich seinem leidenschaftlich entgegendrängte …
„Hallo? Sagten Sie eben wirklich, es geht um eine Bar?“
Energisch riss er sich zusammen und setzte seine Anwaltsmiene auf. „Irgendjemand aus dem Büro des Bürgermeisters sabotiert die Bar meines Bruders. Das muss endlich aufhören.“ Seit zwei Jahren wurden seinem Bruder Gabe von den Behörden immer wieder Steine in den Weg gelegt. Mal ging es um angebliche Verstöße gegen die Hygienevorschriften, mal gab es Probleme mit der Stromversorgung, mal musste der Bürgersteig direkt vor dem Gebäude aufgerissen werden. Sean hatte als Anwalt geregelt, was er regeln konnte, aber das jüngste Schreiben der Verwaltung hatte das Fass zum Überlaufen gebracht.
Er war bereit, der City Hall den Krieg zu erklären.
In der Nähe hörte er Geräusche, das Rascheln von Papier und Stühlerücken. Cleos Mitarbeiter trafen im Büro ein. Er musste sich beeilen. Die Frau vor ihm rieb sich den Nacken. Am Schreibtisch zu schlafen war keine gute Idee. Er hatte das auch schon gemacht und es jedes Mal bereut.
„Möchten Sie, dass ich das für Sie übernehme?“, fragte er. Fasziniert betrachtete er die zarte Haut, die sie mit schlanken Fingern knetete, und ignorierte das erbarmungslose Ticken der Uhr. Er wollte Cleo wieder berühren. Ihr Porzellanteint verleitete einen Mann dazu, sie sich ohne das tadellos sitzende Kostüm vorzustellen.
Nicht jetzt .
„Was meinen Sie?“ Irritiert schaute sie ihn an, offensichtlich immer noch nicht ganz wach und mit den Gedanken woanders.
Lust regte sich in ihm. Er kannte den Mann nicht, von dem sie geträumt hatte, doch in diesem Moment hasste er ihn. Das Foto von ihr, das er in der Zeitung gesehen hatte, wurde Cleos Ausstrahlung nicht gerecht. Es verriet nichts von ihrer Vitalität, nichts von der Glut, die in ihr schwelte und die mit einem Funken jederzeit zu einem lodernden Feuer entfacht werden könnte.
Sean war klug genug, sich nichts anmerken zu lassen. „Ich meine Ihren Nacken. Ich kann ihn massieren, wenn Sie möchten.“ Er schaute auf die Uhr, hörte draußen Stimmen, ignorierte sie.
„Denken Sie nicht einmal daran, mich anzufassen. Wie heißt die Bar?“
„‚Prime‘. Eine Auflistung des ganzen Wirrwarrs liegt auf Ihrem Schreibtisch. Ich weiß, dass Sie gerade jetzt viel um die Ohren haben, aber ich brauche Hilfe.“
„Ich werde mich darum kümmern“, versprach sie und wandte sich zum Gehen.
Sean hielt sie wieder am Arm fest. Dabei durchzuckte es ihn wie bei einem Stromschlag. „Warum lassen Sie uns das nicht beim Dinner besprechen? Ich lade Sie ein.“
Cleo schlüpfte in ihren schwarzen Ledermantel. „Keine Zeit.“
Er
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