TIFFANY SEXY Band 59
küsste sie ganz einfach. Das wahre Leben war anders als Liebesromane.
Es klopfte an der Tür. Bax löste sich von Mia und ließ den Zimmerkellner mit seinem Servierwagen herein. Er stellte das Tablett auf den Kaffeetisch, schenkte Mia Eistee ein und sorgte dafür, dass sie ihr Antibiotikum nahm. Dann aßen sie, beide in einer seltsamen Stimmung verloren.
„Wie können wir bloß Beweise kriegen?“, fragte Mia.
„Wir kriegen gar nichts. Ich werde schon einen Weg finden, wenigstens etwas von alldem zu beweisen.“
„Ja, ja, schon gut. Frage: Gehörte es zu Nans Job, Geiger zu bezahlen?“
„Ich denke, ja.“
„Und sagtest du nicht etwas von einer Affäre zwischen den beiden?“
„Es ist nur eine Vermutung.“
„Jedenfalls haben Nan und Geiger sich regelmäßig gesehen. Und Sheila hat jahrelang die Fotoaufträge dieser Frau angenommen. Dann findet sie ein Bild, das Nan und ihren Mann in einer eindeutigen Situation zeigt. Ich schätze, jede Frau würde wegen so etwas ziemlich sauer sein.“
„Besonders wenn sie weiß, dass ihr Mann sie verlassen will“, fügte Bax hinzu.
„Dann hat also Sheila ihren Mann getötet? Sie wusste, dass er im Hotel war, weil Nan angerufen hatte?“
Darüber dachte Bax nach, während er kaute. „Irgendwie erscheint Sheila mir nicht als die ideale Kandidatin. Bei einem so akkurat ausgeführten Mord hätte sie nüchtern sein müssen.“
„Und nicht nur während des Mordes, sondern auch bei der Planung. Du hast recht, Sheila kommt nicht infrage.“
„Womit wir wieder bei Weinberg wären“, ergänzte Bax. „Beziehungsweise bei seiner Handlangerin Nan. Der Kerl würde sich nie dazu herablassen, jemanden eigenhändig umzubringen.“
„Zu dumm, dass wir nicht mehr über die Sache in Mexiko wissen. Warum wurde das Mädchen gefesselt? Das kommt mir seltsam vor.“
Bax nickte. „Mir auch. Ich hab keine Ahnung, was da gelaufen ist. Und glaub mir, ich hab die Denkart von Kriminellen studiert. Ich weiß mehr über gestörte Typen, als gut für mich ist. Aber bei diesen Filmleuten ist mein ganzes Wissen für die Katz. Die passen in kein Raster.“
„Das stimmt“, pflichtete Mia ihm bei. „Und es liegt nicht nur daran, dass sie reich sind. Ich hab nämlich mit vielen reichen Leuten zu tun.“
„Meine Theorie ist die: Wer so verrückt ist, zum Film zu gehen, der macht auch sonst nur verrückte Sachen“, erklärte Bax.
Mia lächelte. Sie sprach kein Wort, sondern lächelte ihn nur an. Gerade als er anfing, sich Sorgen zu machen, sagte sie: „Ich hab so viel Freude an dir. Du bist wie der Klassenbeste, der etwas schrullig ist, weil er alle Bücher in der Bibliothek gelesen hat. Nur dass du auch total heiß bist.“
Bax brach in Lachen aus. Ihm war aufgefallen, dass sie sich erstaunlich locker bewegte. „Hast du gar keine Schmerzen mehr?“
Sie zuckte mit ihrer heilen Schulter. „Nur noch ein wenig. Nicht der Rede wert.“
„Das ist ja toll.“
„Ja, das finde ich auch.“ Sie faltete ihre Serviette zusammen und legte sie neben ihren Teller. „Ich dachte mir …“
„Ja?“
„Ich dachte mir, dass du vielleicht die Lücken auf der Tafel ausfüllen könntest. Das dürfte nicht allzu lange dauern, oder?“
„Höchstens fünf Minuten.“
„Gut. Danach könnten wir einige Recherchen machen.“
„Hm, okay“, sagte er, ohne seine Enttäuschung durchklingen zu lassen.
Sie senkte den Kopf und sah ihn durch ihre Wimpern hindurch an. „Im Schlafzimmer ist dieser große Schrank. Randvoll mit interessanten Sachen, die wir alle erkunden müssen.“
Bax lehnte sich auf der Couch zurück. „Und du erwartest, dass ich arbeite, nachdem du mir diesen Gedanken ins Gehirn gepflanzt hast?“
„Wer, ich?“, fragte sie so unschuldig, dass er wieder lachen musste.
Er stellte das Geschirr auf den Servierwagen und schob ihn hinaus auf den Flur. Als er die Tür abgeschlossen hatte, war Mia nirgends zu sehen, was nur bedeuten konnte, dass sie schon im Schlafzimmer war.
Sosehr die Erkundung des Schranks ihn reizte, musste er vor allem an Mias Wohl denken. Sie mochte sich gut fühlen, doch das hieß noch lange nicht, dass sie völlig wiederhergestellt war. Also keine Gymnastik. Keine überkandidelten Aktionen, die ihnen höllischen Muskelkater bescheren würden. Nein, es musste sanft sein. Sanft und sinnlich.
Ohne einen Blick zur Tafel steuerte Bax geradenwegs aufs Schlafzimmer zu. Schnell waschen und Zähne putzen, und er wäre bereit für Action.
Dann aber sah er sich
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