TIFFANY SEXY Band 59
konnte.
Nur die Vorstellung, Bax an der Tür zu empfangen und erst am nächsten Morgen wieder aus dem Bett zu steigen, war noch schöner, als an dem Fall zu arbeiten.
13. KAPITEL
Es war eine Offenbarung, in die Suite zurückzukommen und von Mia empfangen zu werden.
Erst ihr tiefer, langer Kuss an der Tür, dann ihre unbändige Freude, ihn wiederzusehen. Er war nicht minder aufgeregt gewesen. Dieses elektrisierende Knistern hatte er zwischen sich und Carol nie verspürt, nicht einmal am Anfang ihrer Beziehung. Es verblüffte ihn, dass er so sinnlich sein konnte.
Dann zeigte Mia ihm die Tafel, und es haute ihn um. Als er sie so neben der Staffelei stehen sah, fiel ihm wieder ein, weshalb er überhaupt ein Cop hatte werden wollen. Dies war es, was er gewollt hatte. Einen klugen Partner, mit dem er anregende Gespräche führte und Verbrechen aufklärte, die für alle anderen unlösbare Rätsel waren. Wer hätte gedacht, dass er diesen idealen Partner ausgerechnet in dieser schönen Empfangschefin finden würde.
„Erzähl von Geigers Fotos“, sagte Mia, nachdem sie seine Aufzeichnungen gelesen hatte, wobei sie einen Arm um seine Hüfte legte und die Hand in seine Gesäßtasche schob. „Habt ihr viel gefunden?“
„Ja, aber nicht das, was wir gesucht haben. Die Bilder waren allesamt banal. Damit hätte Geiger niemals seinen Lebensunterhalt verdienen können. Es waren allerdings viele Aufnahmen von Nan darunter, sodass ich mich frage, ob sie und Gerry etwas miteinander hatten.“
Mia strich geistesabwesend über seine Brust, während sie die Notizen auf der Tafel las. „Sie schwirrt überall herum, nicht?“
Bax nickte. „Obwohl sie seit Jahren im Showbusiness arbeitet, ist sie ein Niemand geblieben, und dann lehnt sie eine super Rolle in einer TV-Serie ab. Dafür gibt es nur eine Erklärung. Sie hatte keine andere Wahl. Dieser ganze Wirrwarr lässt sich mit einem einzigen Wort zusammenfassen: Erpressung.“
„Bleibt die Frage, wer hier wen erpresst und zu welchem Zweck“, sagte Mia.
„Und wer wollte Gerry Geiger aus dem Weg haben?“, fügte Bax hinzu. „Warum nicht einfach Weinberg erschießen?“
„Danny Austen ist jedenfalls nicht der Mörder.“
„Warum nicht?“, fragte Bax erstaunt.
„Für einen Filmschauspieler wirkt Danny ausgesprochen zufrieden. Er ist immer gut gelaunt, flirtet viel und schläft, mit wem er will. Es scheint ihn nicht einmal verärgert zu haben, dass ich ihn mit diesem Typen in der Dusche ertappt habe. Er war überrascht, aber er sah nicht so aus, als ob er mich umbringen wollte.“
„Und was ist mit Bobbi Tamony?“
„Bobbi ist unglücklich. Das Einzige, was ihr Freude macht, sind meiner bescheidenen Meinung nach ihre Hunde. Sie mag weder ihre Tätigkeit noch die Leute, mit denen sie zu tun hat. Deshalb nimmt sie Drogen.“
„Meinst du, Bobbi könnte es getan haben?“
„Nein! Ich setze auf Oscar oder auf seine Marionette Nan.“
Bax zog Mia an sich. „Im Distrikt Midtown werden sie in einigen Monaten einen Detective brauchen. Willst du dich nicht bewerben? Du bist ein Naturtalent.“
„Nein, besten Dank! Für mich ist jedes Rätsel wie eine Schatzsuche, aber der Fund sollte etwas Erfreulicheres sein als eine Leiche.“
„Kluge Frau.“
„Und du bist so klug auszusteigen, solange du noch Träume hast.“
„Natürlich musste ich ausgerechnet jetzt den interessantesten Fall meiner Laufbahn bekommen.“
„Natürlich. Es ist eine Prüfung. Die Götter wollen testen, ob dieser Wechsel in deinem Leben wirklich sein soll.“
Bax sah sie lange an. Sollte er ihr sagen, dass er nicht gehen würde? Dass er sich gestärkt und wie neugeboren fühlte? Dass er es als grausame Ironie empfand, Mia zu verlassen?
Er wusste jedoch nicht, ob all dies echt war oder nur auf einem vorübergehenden Kick beruhte, den jede neue Beziehung auslöste. War es überhaupt möglich, so schnell Liebe für eine Frau zu empfinden? Nicht Verlangen, sondern wahre Liebe?
Bax hatte das Gefühl, dass er genau das gefunden hatte, aber konnte er seinen Instinkten wirklich trauen?
„Ich glaube, es soll so sein“, sagte er. „Nicht, dass ich mich darauf freue, dich zu verlassen.“
Er sah ihr an, dass sie eine andere Antwort erhofft hatte. Ihr Lächeln war schwächer geworden.
„Natürlich möchte ich nicht, dass du deine Pläne änderst – ich will, dass du glücklich wirst und deine Arbeit liebst, aber die Vorstellung, Goodbye zu sagen …“
Er ließ sie nicht ausreden, sondern
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