TIFFANY SEXY Band 59
ich mir die Person, die meine Aufträge weitergibt, verdammt sorgfältig aussuchen.“
„Es geht aber nicht um Ihren Film, Detective.“
„Stimmt. Es geht nicht um meinen Film. Dann werde ich wohl total danebenliegen, wenn ich Ihre Vertrauensperson Nan Collins frage, ob sie Geiger für Sie angerufen hat. Oder wenn ich sie nach den Gefälligkeiten frage, die sie Ihnen in Mexiko erwiesen hat.“
Weinberg schwieg einen winzigen Moment, was Bax verriet, dass er ins Schwarze getroffen hatte.
„Was heißt hier Vertrauensperson? Nan Collins ist eine drittklassige Schauspielerin, die von Arbeitslosengeld leben müsste, wenn ich nicht wäre. Bei den winzigen Rollen, die sie spielt, erledigt sie während der Drehs Kleinarbeiten für mich. Nichts Besonderes.“
„Dann hat sie auch in Mexiko nichts Besonderes gemacht, oder?“
„Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, Detective. Und wenn Sie nichts Konkreteres mit mir zu besprechen haben, möchte ich Sie bitten zu gehen. Ich bin ein viel beschäftigter Mann.“
„Das bin ich auch. Zum Beispiel werde ich nach diesem Besuch Gerry Geigers Fotos und Speicherkarten sichten, die wir aus seinem Haus geholt haben. Bei den Unmengen von Bildern, die Geiger gemacht hat, wird das Stunden, wenn nicht Tage dauern.“
Oscar stand auf, und die drei Schreiber erstarrten, als er zu Bax hinüberging. „Ich habe Sie höflich gebeten zu gehen, Detective. Und wenn Sie gegangen sind, werde ich einen Anruf machen.“
„Wollen Sie Nan warnen?“
„Ich werde den Bürgermeister dieser Stadt anrufen. Er ist ein Freund von mir und schuldet mir einen Gefallen.“
„Das würde mich wahrscheinlich beunruhigen, wenn ich nicht schon gekündigt hätte. Ich werde den Polizeidienst demnächst verlassen.“
„Nun, der Bürgermeister wird sich trotzdem für meine Informationen interessieren. Er ist nämlich auch mit Piper Devon befreundet und wird ihr sicher mitteilen, dass es in meiner Suite einen Vorfall mit einer gewissen attraktiven Rezeptionistin gab.“
Bax lächelte. „Das kratzt mich nicht.“
„Nein? Ich glaube Ihnen nicht, Detective.“
„Glauben Sie, was Sie wollen. Wenn sie gefeuert wird, wird sie einen anderen Job bekommen.“
„Sie irren sich, Detective. Diese Dame wird weder in New York noch anderswo einen neuen Job finden.“
„Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie meine Freundin aus dem Spiel lassen, wenn ich diese Sache nicht weiter verfolge?“
Oscar seufzte. „Sind Sie immer so schwer von Begriff? Ja, Sie vermuten richtig.“
Bax machte einen Schritt nach rechts und stieß dabei mit der Hüfte gegen die Anrichte, sodass die Schale mit dem Blumengesteck auf den Boden fiel und zersplitterte. Mitten im künstlichen Moos und den Plastikblumen lag eine kleine Videokamera, deren rotes Licht trotz des Falls weiterblinkte.
„Also das ist ja interessant“, bemerkte Bax und hob die Kamera auf. „Und überaus praktisch. Gerade wollte ich Ihre drei Sekretäre zum Revier mitnehmen und sie bezeugen lassen, dass Sie einen Polizeibeamten bestochen haben. Und jetzt brauchen die Jungs nicht mitzukommen, weil diese kleine Kamera wahrscheinlich jedes Wort aufgenommen hat.“
„Die Kamera gehört mir.“
„Sie gehörte Ihnen, Mr. Weinberg. Jetzt ist sie ein Beweisstück. Sie haben das Recht zu schweigen …“
Mia trug ein fantastisches weißes Minikleid, das Stella Mc-Cartney entworfen hatte. Es hob ihre Rundungen hervor und betonte sie perfekt. Die Schuhe hätten zehn Zentimeter hohe Stilettos sein müssen, aber alles, was sie hatte, waren ihre schwarzen Ballerinas. Sie fühlte sich trotzdem großartig. Es machte nichts, dass ihr halbes Gesicht blau-violett war und dass sie nicht mit den Schultern zucken konnte. Die Hauptsache war, dass Bax gleich kommen würde.
Sie hatte eine Überraschung für ihn und hoffte, dass er sich über ihr Werk freute. Es war keine Einmischung, sondern eine Hilfe.
Die weiße Tafel, die Staffelei und die Filzstifte waren ihr vor drei Stunden geliefert worden. Mia hatte alles, was sie bezüglich des Mordes mit Sicherheit wusste, in Schwarz aufgeschrieben, die Gerüchte in Blau und ihre Vermutungen in Rot. In Schwarz stand nicht viel auf der Tafel.
Bax wusste Dinge, die sie nicht wusste, und es waren noch drei Farben übrig.
Sie blickte nochmals auf die Uhr. Seit seinem Anruf waren erst zehn Minuten vergangen. Er hatte auf dem Revier die Fotos aus Geigers Haus überprüft, und es machte Mia verrückt, dass sie die Bilder nicht auch sehen
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