TIFFANY SEXY Band 59
zu ihm um und musterte ihn von oben bis unten. Es war erstaunlich, wie sexy ein um die Hüften geschlungenes Handtuch einen Mann wirken lassen konnte. „Kannst du dich nicht krankmelden?“
„Das könnte ich tun, aber ich glaube nicht, dass es klug wäre.“
„Wieso nicht? Lass jemand anderen die Verbrechen aufklären. Wir könnten beim Zimmerservice erotische Filme bestellen und uns ein ganzes Dutzend ansehen.“
„Hör auf, du bringst mich um. Ich muss meine Pflicht tun.“
„Zum Kuckuck mit der Pflicht. Ich will dich hier haben.“
„In ein paar Stunden bin ich wieder bei dir.“
„Na gut. Ich nehme jetzt ein Bad.“
„Tu das. Und dann geh wieder ins Bett, und ruh dich aus. Du musst gesund werden, damit ich nicht unter einer Last von Schuldgefühlen dahinsieche.“
„Gut. Ich werde gesund werden. Nur für dich.“
Er küsste sie noch einmal.
Ja. Sie hatte den Allerbesten bekommen.
Es war nicht schwierig für Bax, wieder in Arbeitsstimmung zu kommen. Das lag nicht an seinem Pflichtbewusstsein, sondern daran, dass jemand versucht hatte, Mia zu töten.
Wer war es gewesen?
Es gab noch immer zu viel, was er nicht wusste.
Kaum war er in der Lobby, rief er Grunwald an. Sie hatten noch keinen Hausdurchsuchungsbeschluss für Geigers Wohnung. Wer immer das blockierte, würde ein böses Erwachen erleben. Sobald diese Hürde genommen war, würde er Weinberg einen Besuch abstatten.
Fernsehen am Tag war nicht annähernd so schön, wie Mia es in Erinnerung hatte. Zu viel Werbung. Sie stellte den Apparat aus und ging ans Telefon, denn sie brauchte einen Kick.
Eine Viertelstunde nach ihrem Telefonat brachten Theresa und Ellen ihr den gewünschten Laptop. Sie bestaunten Mias violetten Bluterguss und den Schulterverband und mussten alles erfahren, was passiert war.
Theresa war sich vollkommen sicher, dass Weinberg geschossen hatte. Ellen setzte auf Bobbi Tamony. Mia behielt ihre Meinung für sich, obwohl sie von den beiden schwer bedrängt wurde.
Schließlich war sie wieder allein und mit der Außenwelt verbunden. Ihr Handy in einer Hand und die andere Hand auf der Computermaus legte sie los. Nun konnte sie vollkommen ungefährdet weiter an der Lösung des Mordfalles Geiger arbeiten.
Oscar Weinberg war in seiner Suite, genau dort, wo Bax ihn haben wollte. Wie ein Maharadscha lag er ausgestreckt in einem Sessel, vor ihm in andachtsvoller Runde drei Assistenten, die eifrig mitschrieben, was ein Diktaphon in den Raum plärrte.
Es machte Bax nichts aus, dass er warten musste. Er wanderte im Salon umher, um versteckte Kameras ausfindig zu machen. Oscar verfolgte ihn mit seinem Blick aus blassbraunen Knopfaugen, auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen.
Bax genoss es, zumal er wusste, dass seine Kollegen Grunwald und Miguel mit einem Hausdurchsuchungsbefehl zu Sheila Geigers Domizil unterwegs waren. Weinberg würde davon nicht erbaut sein.
Oscar stellte das Diktiergerät ab. „Setzen Sie sich doch bitte, Detective.“
„Danke“, sagte Bax, ohne auch nur zu dem Sessel zu blicken. Er nahm ein geschnitztes Holzkästchen von einer Anrichte neben dem Fenster. „Ich habe einige Fragen an Sie, Mr. Weinberg.“
„Kein Problem. Fragen Sie.“
„Sie sagten bei unserem letzten Gespräch, dass Sie Gerry Geiger ab und zu angeheuert hätten, dass Sie die Anrufe aber nicht selbst machten.“ Bax stellte das Kästchen wieder hin, da er inzwischen das winzige Loch an der Seite gesehen hatte. „Ist das korrekt?“
„Ja, das ist korrekt.“
Bax schlenderte zum anderen Ende der Anrichte, wo eine Keramikschale mit einem üppigen Blumengesteck stand. Es waren künstliche Blumen, wie er feststellte, als er eine Blüte berührte. So etwas war nicht der Stil des Hotels. Es gab nirgends sonst in diesem Hotel künstliche Blumen. „Und wer hat Geiger angerufen?“
Oscar wischte sich mit einem weißen Taschentuch übers Gesicht. „Das weiß ich nicht. Wer gerade da war.“
„Wirklich? Haben Sie nicht befürchtet, dass der jeweilige Anrufer weitererzählen könnte, was Sie machen? Dass Sie einen Paparazzo gegen Bezahlung Ihre Stars fotografieren lassen? Haben Sie jedem, der gerade da war, vertraut?“
„Es geht hier doch nicht um Staatsgeheimnisse, Detective. Diese Fotos sind Futter für die Klatschpresse. Publicity.“
„Ja, aber Publicity kann eine Menge bewirken – Gutes und Schlechtes. Sie kann einen Schauspieler groß machen oder ihn zerstören. Ginge es um meine Schauspieler und um meinen Film, würde
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