TIFFANY SEXY Band 59
nicht verheiratet ist.“
„Woher weißt du das?“
„Ich weiß es eben.“
„Vergiss sie“, sagte Gabe. Seans Telefon klingelte wieder. Und wieder war es nicht Cleo.
„Sie hätte anrufen sollen“, beklagte er sich. „Ich habe ihr eine wirklich nette Nachricht hinterlassen. Warum hat sie nicht angerufen?“
„Sie ist verheiratet.“
Sean warf mit dem Bierdeckel nach Gabe. „Sie ist es nicht!“
Gabe stand auf und nahm seine Jacke. „Schön für dich. Ich gehe jetzt und versuche Tessa davon zu überzeugen, mich zu heiraten.“
„Viel Glück dabei“, erwiderte Sean giftig. Er war verstimmt, weil keine der Frauen, die ihn anriefen, die eine war, die er wollte, und weil seine beiden Brüder ihn jetzt auch noch hängen ließen. „Mann, seid ihr langweilig geworden.“
Daniel zuckte mit den Schultern und holte seinen Mantel. „Wenigstens treffen wir uns nicht mit verheirateten Frauen.“
„Sie ist nicht verheiratet!“
„Ich glaube, sie ist es“,beharrte Gabe. „Oder du bist ein Verlierer. Du kannst wählen.“
„Ich bin kein Verlierer.“ Das Handy klingelte wieder. „Seht ihr? Die Frauen lieben mich.“ Sean sah aufs Display und fluchte. Immer noch keine Cleo.
„Lass uns gehen“, meinte Daniel zu Gabe. Sie ließen ihn tatsächlich allein. Sean hasste es, allein zu sein.
„Geht ruhig nach Hause zu euren Frauen“, rief er ihnen nach. „Ist mir doch egal.“
Gabe schaute Daniel an und grinste. „Ich glaube, er ist eifersüchtig.“
„Von wegen.“ Sie hätte anrufen sollen .
„Hey, da du hier alleine sitzt und Trübsal bläst, schließ bitte hinter uns ab, ja?“
Daniel schlug Gabe auf den Rücken. „Er ist eifersüchtig. Du hast vollkommen recht“, sagte er, dann verließen seine Brüder gemeinsam die Bar.
Freitagabend bei den Hollings war ein Abend mit der Familie, wenn Rachel Hollings einen guten Tag gehabt hatte. Cleo unterhielt ihre Mutter und ihren Onkel mit Anekdoten aus ihrem Berufsalltag. Nach den Spätnachrichten verabschiedete sich Elliott. Cleo und ihre Mutter lösten zusammen ein Kreuzworträtsel. Während Cleo nach einem Wort mit fünf Buchstaben für „Kick“ suchte, begann ihre Mutter plötzlich von Dingen zu sprechen, die Cleo lieber unter den Teppich kehren würde.
„Cleo, warum gehst du nicht öfter aus? Du brauchst auf mich keine Rücksicht zu nehmen.“
Cleo kaute an ihrem Bleistift und heuchelte eifriges Interesse am Kreuzworträtsel. „Mom, ich habe viel zu tun. Mein Job lässt mir kaum Freizeit.“
„ Ich lasse dir kaum Freizeit.“
„Nein, das ist nicht wahr“, widersprach Cleo und widmete ihre Aufmerksamkeit nun der Wettervorhersage im Fernsehen. Regen. Normalerweise gingen sie am Wochenende im Park spazieren. Ihre Mutter liebte Spaziergänge im Park. Bei Regen kam das natürlich nicht infrage. „Mach dir keine Gedanken.“
„Ich möchte nicht, dass du mir Opfer bringst, Cleo. Elliott hat mir gesagt, dass ich vielleicht in ein Heim umziehen müsste.“ Jetzt war es ihre Mutter, die angestrengt zum Fernseher schaute. „Wenn es sein muss, würde ich es verstehen.“
„Es muss nicht sein. Mir geht es gut, Mom. Dir geht es gut. Onkel Elliott und ich haben alles im Griff.“ Morgen würde sie sich ihren Onkel vorknöpfen. Er hätte nicht hinter ihrem Rücken mit ihrer Mutter reden dürfen. Sie kamen bestens zurecht.
Ihre Mutter verschränkte die Finger im Schoß und seufzte. „Du liebst deine Arbeit, nicht wahr? Ich bin sehr stolz auf dich, Cleo. Ich sage dir das nicht oft genug, aber ich möchte, dass du weißt, wie ich für dich empfinde. Du bist mir eine gute Tochter gewesen, hast dich immer um mich gekümmert.“
„Warum erzählst du mir das, Mom? Lass uns fernsehen, hm?“ Cleo mochte es nicht, wenn ihre Mutter so sprach, als würde sie sich für immer verabschieden.
„Ich bin müde. Ich werde zu Bett gehen“, meinte ihre Mutter und ergriff Cleos Hand. Cleo drückte sie ein wenig länger als nötig. Vielleicht war die Situation nicht ideal, doch es war das Beste, was sie arrangieren konnte.
Nachdem sie ihre Mutter zugedeckt hatte, zog Cleo sich in ihr eigenes Zimmer zurück und hörte routinemäßig ihre Voicemails ab. Gespannt lauschte sie der Nachricht von Sean, in der er ihr gestand, wie sehr ihm ihr Auftreten in der Bürgerversammlung gefallen hatte. Es gab Frauen, die es heißmachte, wenn ein Mann ihnen sagte, was sie für schönes Haar hatten oder wie weich ihre Haut sich anfühlte. Cleo zählte nicht zu diesen
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