TIFFANY SEXY Band 59
wäre, ob er sich wie ein Elefant im Porzellanladen benähme oder nicht. Er sah die Straße zur City Hall hinauf und grinste.
Jetzt musste er nur noch Gabe und Daniel anrufen und sie zu einem Drink überreden.
Wenn er diese Frau nicht haben konnte, dann musste er sich eben mit dem Nächstbesten begnügen.
Bier.
Die drei O’Sullivan-Brüder trafen sich im „Prime“, und – hurra! – die Renovierungsarbeiten waren endlich abgeschlossen. Die Plane vor der hinteren Wand war fort, der Holzfußboden frisch poliert, ebenso wie der Tresen und die Barhocker.
Sean schaute sich anerkennend um. „Es sieht wirklich gut aus, Gabe.“
Gabe strich zufrieden über das glatte Holz. „Ich habe die ganze Woche gebraucht, um fertig zu werden, aber ich habe es geschafft. Weißt du, wann unsere Bar wieder aufmachen darf, damit die Gäste das Ergebnis meiner Handwerkskunst bewundern können?“
Sean setzte sich neben Daniel an den Tresen, griff nach einer Streichholzschachtel, zündete abwesend ein Streichholz an und blies es wieder aus. „Bald. Glaube ich. Ich weiß es nicht.“ Er hätte Cleo fragen sollen, doch er hatte es tatsächlich vergessen.
Gabe musterte ihn scharf. „Warum weißt du es nicht? Du weißt sonst immer Bescheid.“
„Es ist Freitagabend. Die Büros im Rathaus haben geschlossen. Vor Montag erfahre ich nichts.“
Montag . Warum erst Montag? Als er vorhin noch mit Cleo zusammen gewesen war, als er sie sehen, berühren und küssen konnte, hatte er sich keine Gedanken gemacht, aber jetzt stiegen Zweifel in ihm auf. Warum wollte sie ihn am Wochenende nicht sehen? Was stimmte daran nicht? Wenn sie schon Pläne hatte, hätte sie ihm das sagen können. Doch sie hatte sich in Schweigen gehüllt.
Sean entzündete ein weiteres Streichholz, ließ es brennen, bis es beinahe seine Haut versengte, und blies es aus.
Gabe nahm ihm die Streichhölzer weg. „Es ist Freitagabend. Warum bist du hier?“
„Ihr seid meine Brüder. Ich habe euch gern. Wir verbringen nicht genügend Zeit miteinander.“ Das war zwar nicht ganz richtig, aber trotzdem, es war nicht mehr wie früher. Gabe wohnte seit zwei Jahren mit seiner Freundin Tessa zusammen. Daniel, sein älterer Bruder, hatte vor fast einem Jahr Catherine geheiratet. Ja, sie arbeiteten samstags in der Bar zusammen, und ja, sie spielten einmal in der Woche miteinander Poker, doch sie saßen nie mehr einfach so bei einem Bier zusammen. Sean vermisste die alten Zeiten.
„Ich habe in einer halben Stunde eine Verabredung mit Tessa“, sagte Gabe mit einem Blick auf die Uhr. „Wir haben acht Filme im Kino gesehen, seit die Bar geschlossen wurde. Ich habe vorher in meinem ganzen Leben noch keine acht Filme im Kino gesehen. Bitte sag mir, dass du die Angelegenheit bald geregelt haben wirst.“
Sean schaute ihn gereizt an und nahm eine andere Streichholzschachtel.
Daniel schaute ebenfalls auf die Uhr. „Catherine hat einen Empfang im Auktionshaus, aber sie hat mir gesagt, dass sie gegen neun von dort verschwinden kann. Sie hat mir erzählt, dass sie ein Gemälde für vierzehn Millionen Dollar versteigert haben. Vierzehn Millionen . Könnt ihr euch das vorstellen?“
Sean seufzte. „Könnt ihr euch vorstellen, aus welchem Grund eine Frau mich nur während der Bürozeiten sehen will?“
„Sie ist verheiratet“, antwortete Gabe spontan.
„Vielleicht hat sie Angst vor der Dunkelheit.“ Daniel hatte nie viel Verständnis für Seans Frauengeschichten aufgebracht. Offensichtlich hatte sich daran nichts geändert.
Gabe nahm Sean die Streichhölzer wieder fort. „Du lässt dich doch wohl nicht mit verheirateten Frauen ein, oder? Du hast immer geschworen, dass du das niemals tun würdest.“
„Sie ist nicht verheiratet“, verteidigte er sich und spielte nun mit einem Bierdeckel. „Verheiratete Frauen senden Signale aus. Das merkt man.“ Cleo konnte nicht verheiratet sein.
Auf keinen Fall.
Gabe schüttelte den Kopf. „Verheiratete Frauen senden keine Signale aus. Da wir gerade beim Thema sind, könnt ihr mir erklären, warum Tessa mich nicht heiraten will? Wir sind seit zwei Jahren zusammen.“
„Sie hat Angst“, meinte Daniel.
„Seit zwei Jahren? Zwei Monate, wie bei Catherine, könnte ich ja noch verstehen, aber …“
Seans Handy klingelte. Er sah auf die Anruferkennung, bevor es das Gespräch zur Voicemailbox umleitete.
„Ist das die Verheiratete?“, fragte Gabe neugierig.
Sean schüttelte den Kopf. „Sie ist nicht verheiratet. Ich weiß, dass sie
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