TIFFANY SEXY Band 59
zum Wohl des Gemeinwesens kämen, einem Projekt, das die Stadt nichts kosten und Ihnen einen gewaltigen politischen Vorteil bringen würde?“
„So etwas gibt es nicht. Alles hat seinen Preis.“
„Stimmt, allerdings würden diesen Preis Leute zahlen, die es sich leisten können.“
„Sean“, begann Cleo. Sie war sich nicht sicher, wohin dies führte, doch es würde vermutlich nichts nützen.
Er hielt eine Hand hoch. „Überlegen Sie sich Ihre Antwort gründlich. Mein Vorschlag wird funktionieren: ein Krankenhaus mit kostenfreien Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit niedrigem Einkommen, wie Sie es schon immer wollten und aus finanziellen Gründen nie durchsetzen konnten. Eine Klinik, spezialisiert auf Atemwegserkrankungen bei Kindern. Die erste Einrichtung dieser Art im Land. Denken Sie an all die kranken Kinder, die unter Smog besonders leiden. Ich könnte Ihnen Statistiken zeigen, bei denen Ihnen die Haare zu Berge stehen würden. Also, wie klingt das: ‚Bobby Mc Namara Pediatric Respiratory Center‘? Was, wenn sich die medizinische Gemeinschaft zusammentäte, um Zeit und Geld in solch ein Projekt zu stecken?“
„Und warum sollte sie das tun?“, fragte Bobby skeptisch.
Cleo kannte die Antwort auf diese Frage bereits. Sie lächelte.
„Ich arbeite für die Kanzlei Mc Fadden Burnett. Ich bin auf ärztliche Kunstfehler spezialisiert und auf dem Gebiet der beste Anwalt in dieser Stadt – wahrscheinlich sogar im ganzen Land, aber ich will nicht prahlen. Wissen Sie, was das bedeutet?“
„Was?“, fragte Bobby, der normalerweise schneller begriff.
„All diese Ärzte, all diese Krankenhäuser, all diese medizinischen Fachleute, die ich im Rahmen des Gesetzes so eifrig verteidige, schulden mir etwas. Und ich bin bereit, diesen Vorteil zu Ihren Gunsten zu nutzen. Allerdings gilt dieses Angebot nicht ewig. Ich bin kein geduldiger Mensch. Denken Sie darüber nach. Verstopfte Straßen rund um das Stadion oder ein Kinderkrankenhaus für sozial Benachteiligte? Wie kommt das wohl in den Abendnachrichten rüber? Wissen Sie, wie oft Giuliani auf dem Titelblatt vom Time Magazin war? Sieben Mal. Mc Namara dagegen? Tja …“
„Warum sollte ich Ihnen glauben?“
Diesmal mischte sich Cleo ein. „Erkundigen Sie sich bei jedem in dieser Stadt nach Sean O’Sullivan. Die Antworten werden Sie sehr rasch überzeugen, Bobby.“
Sean nickte zurückhaltend. „Machen Sie Ihre Hausaufgaben, Sir. Ich an Ihrer Stelle würde auf das Angebot eingehen. Ich gebe Ihnen eine Woche zum Nachdenken.“
Der Bürgermeister ging. Cleo wartete, bis auch die letzten Zuhörer den Platz verlassen hatten. Sean beobachtete sie aufmerksam. Er hatte sich seit Tagen, Wochen, Jahren nicht so gut gefühlt. Ja, Cleo liebte ihn.
„Du glaubst, dass das wirklich funktioniert?“, fragte sie.
Anscheinend zweifelte sie immer noch an seiner Fähigkeit, Wunder zu vollbringen. Irgendwann würde sie so fest an ihn glauben, wie er an sie glaubte.
„Oh ja. Vertrau mir einfach. Notfalls drohe ich damit, die Seiten zu wechseln. Kein Arzt wird je wollen, dass ich für die Patienten arbeite.“
„Warum arbeitest du nicht für die Patienten?“, wollte sie wissen.
Sie schien zu vermuten, dass mehr Gutes in ihm steckte, als da wirklich war.
„Es gleicht sich alles aus. Die Ärzte sind nicht immer die Bösen. In der Regel helfen Sie Kranken und retten oft auch Leben. Übrigens verteidige ich auch die andere Seite, also mach dir keine Sorgen. Ich habe nicht meine Seele verkauft. Noch nicht.“ Er schob die Hände in die Taschen und lächelte. „Was du vorhin getan hast, war ziemlich mutig. Du wärst beinahe gefeuert worden. Es war mutig, aber auch dumm.“
„Ich hatte keine Angst.“
„Ach?“
Sie schüttelte den Kopf.„Nein. Weil du für mich da sein würdest, oder nicht?“
Cleo wurde also doch klug. „Ja.“
„Mit dir an meiner Seite mache ich mir nicht allzu viele Sorgen. Das ist ein sehr befreiendes Gefühl.“
Dies war der richtige Moment, den Köder auszulegen. „Ich dachte, du wolltest immer alles allein regeln.“
Seufzend schaute sie ihn an. „Jetzt will ich es nicht mehr, Sean. Ich bin einunddreißig und habe genug davon, kalt und abweisend zu sein. Ich möchte glücklich sein. Du machst mich glücklich. Du gibst mir das Gefühl von Geborgenheit und Liebe. Und daran kann ich mich gewöhnen.“
Diesmal grinste Sean. „Das ist mein Mädchen. Ich wusste, dass du es einsehen würdest.“
„Du und dein Ego.“
„Die
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