TIFFANY SEXY Band 59
sei.
Ihr Sohn Peter O’Sullivan war nicht so ehrgeizig. Im Alter von zehn Jahren verkündete er unter dem Weihnachtsbaum seinen Traum. Er wollte Barbesitzer werden.
Die gesamte Familie klatschte Beifall.
– ENDE –
Jill Shalvis
Vorsicht, viel zu heiß!
1. KAPITEL
Brooke O’Brien war noch nie in Kalifornien gewesen. Als sie jetzt zum ersten Mal die Küste nach Santa Rey hinauffuhr, war sie angenehm überrascht von dieser Gegend.
Santa Rey war eine typische Westküstenstadt, in der spanisch-mexikanische Architektur dominierte, und all das nur wenige Schritte entfernt von dem in der Sonne glitzernden Meer. Es gab Straßencafés, Geschäfte und Kunstgalerien in dem kleinen Ort, und es waren viele Menschen unterwegs. Skateboarder und alte Damen, die sich mit Surfern und lästigen Touristen die Bürgersteige teilten. Wäre Brooke nicht so nervös gewesen, hätte sie sich vielleicht die Zeit genommen, dies alles viel mehr zu genießen.
Stattdessen warf sie einen letzten Blick auf die Wegbeschreibung und fuhr bis zur Feuerwache 34. Brooke parkte und sah sich aus dem Wagen heraus das Gebäude an. Ihr Magen begann wie verrückt zu rumoren.
Hier erwartete sie ihr neuer Job als Rettungsassistentin.
Man sollte meinen, dass dies nach all den Umzügen und Neuanfängen in ihrem Leben nichts Aufregendes für sie war, tatsächlich hatte sie sich nie an den ständigen Wechsel gewöhnen können.
Hinter sich hörte sie den Pazifik rauschen, und die schwüle Juniluft schlug ihr entgegen, als sie aus ihrem Wagen stieg. Was hatte ihre Mutter immer gesagt, wenn sie die Tochter wieder einmal aus der gewohnten Umgebung riss, um einem weiteren Plan zu schnellem Reichtum, einem neuen Freund oder irgendeinem anderen absurden Einfall nachzujagen?
Es wird alles gut. Du wirst schon sehen.
Ihre Mutter hatte sich zwar in vielen Dingen geirrt, aber es war wirklich immer irgendwie gut gegangen. Auch heute würde es nicht anders sein. Allein der Ausblick auf den strahlend blauen Himmel über dem mit kleinen weißen Schaumkronen bedeckten Meer schien einen guten Anfang zu verheißen.
Brooke hängte sich ihre Tasche über die Schulter und ging auf das zweistöckige rote Backsteingebäude zu, das mit weißen Ziegeln abgesetzt war. Auf dem Platz davor wuchsen Gras und wilde Blumen.
In der offenen Halle standen drei Feuerwehrwagen und eine Ambulanz. An einer Wand lagen Schläuche, Leitern und andere Ausrüstungsgegenstände. Surfbretter lehnten an der Außenseite des Gebäudes. Mächtige alte Eichen begrenzten das Gelände. Zwischen den beiden größten Bäumen, in der Nähe des Wegs zur Eingangstür, lag ein Mann in einer Hängematte.
Ein bemerkenswertes Exemplar mit breiten Schultern, langen Beine und dem unverkennbaren Körperbau eines Athleten. Im Gras unter ihm lagen seine Stiefel und sein Hemd. Die blaue Uniformhose, die er anhatte, saß tief genug auf seiner Hüfte, um einen Streifen seiner schwarzen Boxershorts zu offenbaren. Unter seinem weißen T-Shirt – auf dem in schwarzen Lettern „Beiß mich“ stand – zeichneten sich ausgeprägte Muskeln ab. Er hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Ein großer Strohhut bedeckte sein Gesicht. Seiner entspannten Haltung nach schien er zu schlafen.
Brooke ging so leise wie möglich weiter und bemühte sich, den Fremden nicht anzustarren. Sie war zierlich und musste den Leuten daher stets beweisen, wie gut sie zupacken konnte. Sie wäre jede Wette eingegangen, dass dieser Mann nie etwas beweisen musste – selbst in der Hängematte liegend strahlte er Kraft und Selbstvertrauen aus.
Sie beneidete ihn um das Nickerchen, denn sie konnte sich nicht entsinnen, wann sie das letzte Mal Gelegenheit dazu gehabt hatte, am helllichten Tag zu schlafen, oder wann sie sich die Zeit genommen hatte, in einer Hängematte zu liegen und sich zu sonnen oder einfach nur mal ruhig durchzuatmen.
Ihr unruhiges Leben war darauf zurückzuführen, dass sie von einer nie richtig erwachsen gewordenen Mutter aufgezogen worden war und weder Stabilität noch Sicherheit gekannt hatte. Obwohl Brooke seit der Highschool auf sich allein gestellt war, hatte sich daran nicht viel geändert. Sie hatte es ihrer Mutter nachgetan und war so viel im Land herumzigeunert, dass sie ihre Ausbildung vom Junior College bis zur MTA in verschiedenen Städten, ja sogar in verschiedenen Bundesstaaten abgeschlossen hatte. Einige Gewohnheiten waren nur schwer abzulegen.
In Kalifornien jedoch war sie noch nie gewesen. Sie war hier
Weitere Kostenlose Bücher